Jorge Martin: 2023 bei einem Werksteam andocken
Jorge Martin hat seine Debütsaison in der MotoGP-Klasse als WM-Neunter beendet. Gleich vier Mal stand er auf dem Podium. Es gab aber auch Schattenseiten, denn nach einem Sturz in Portimao fiel er mit mehreren Knochenbrüchen aus. Erst kürzlich wurden ihm die Platten entfernt. Umso beachtlicher ist die Endplatzierung.
Als die Kraft zurückgekehrt war, meldete sich der Spanier vom Pramac Racing-Rennstall zurück. Beim ersten Rennen in Österreich gewann er und im zweiten GP auf dem Red Bull Ring wurde er Dritter. Vor der Verletzung hatte er es schon in Katar aufs Treppchen geschafft.
Martin profitierte auch von seiner Ducati, die auf fast allen Strecken funktionierte. Er sagte: «Sicherlich ist es ein starkes Motorrad, aber ich glaube nicht, dass es das beste Bike im Feld ist. Alle Motorräder sind heutzutage so ähnlich und alle Fahrer sind stark - aber nicht nur wegen ihrer Motorräder. Das Motorrad funktioniert wirklich gut, es ist auf allen Strecken konkurrenzfähig, aber wir haben immer noch eine Menge Schwachstellen.»
Daran arbeiten die führenden Köpfe beim Hersteller aus Borgo Panigale. Martins Markenkollege Jack Miller hatte erst kürzlich erklärt, dass die neuen Teile eine große Verbesserung darstellen würden.
Welchen Anteil hat aber der Fahrer und wie groß ist die Bedeutung des Motorrads? Martin meint: «Vielleicht machen manchmal die Fahrer den Unterschied aus, aber am Ende des Tages war es Fabio mit der Yamaha, der gewonnen hat. Vielleicht können wir sagen, dass die Yamaha das beste Motorrad ist, wir wissen es aber nicht! Ich kenne nur die Ducati und ich weiß, dass dieses Motorrad konkurrenzfähig ist. Ich weiß, dass wir großartige Dinge erreichen können - und im Moment ist die Ducati das richtige Motorrad für mich. Ich bin glücklich, dass ich bei Ducati bin.»
Dabei hätte es für den 23-Jährigen auch anders laufen können, denn Ducati war nicht von vorneherein das auserkorene Ziel, wie Martin bestätigt: «Ich hatte fast alle Fabriken im Visier. Nicht alle Werksteams, aber zumindest die Teams mit Werksmaschinen. Letztendlich habe ich entschieden, dass Ducati die beste sportliche und nicht die wirtschaftlich beste Entscheidung für mich ist, und ich habe mich für diese Maschine entschieden. Darüber bin ich sehr froh.»
Martin möchte seinen Weg fortsetzen und 2022 die Basis legen, um 2023 den nächsten Schritt machen zu können. «Mein Ziel ist es, 2023 in einem Werksteam zu sein. Das ist sicher. Am Ende des Tages sind die Fahrer, die gewinnen, in den Werksteams. Ich bin glücklich hier, ich lerne viel und im Moment ist es das beste Team, in dem ich bislang fahren durfte. Aber um die beste Leistung zu bringen, muss man im Werksteam sein, und deshalb ist es mein Ziel, 2023 diesen Schritt zu schaffen.»