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Das ist MotoGP-Rookie Fabio Di Giannantonio (Ducati)

Von Nora Lantschner
Am morgigen Samstag stellt Gresini das neue MotoGP-Projekt für die Saison 2022 offiziell vor. Wir werfen vorher schon einen Blick auf den Werdegang von Rookie Fabio Di Giannantonio.

Der 23-jährige Fabio Di Giannantonio (bisher drei GP-Siege und 22 Podestplätze) ist einer von fünf Neulingen, die 2022 in der MotoGP-WM zu sehen sind. Mit ihm, Raul Fernandez und Darryn Binder steigt die Anzahl der Rookies-Cup-Absolventen in der Königsklasse übrigens auf insgesamt neun, das entspricht 37,5 Prozent des Startfeldes.

Vor seinen zwei Jahren im Red Bull MotoGP Rookies Cup war Di Giannantonio 2013 schon Neunter in der Moto3-EM. Den Kampf um den Rookies-Cup-Gesamtsieg verlor der Römer 2015 trotz drei Siegen gegen Bo Bendsneyder. Beim Saisonfinale 2015 in Valencia gab Di Giannantonio im Gresini Racing Team dann sein Debüt in der Moto3-WM, er belegte Rang 23.

Auch in seiner ersten vollen WM-Saison 2016 musste sich der Italiener eine Weile in Geduld üben, ehe er beim Heim-GP in Mugello erstmals anschrieb – und dann gleich als Zweiter! Zwei weitere Podestplätze und der sechste WM-Rang standen am Ende zu Buche. Die Auszeichnung des besten Rookies des Jahres schnappte ihm jedoch Joan Mir um zehn Punkte weg.

Moto3-Vizeweltmeister 2018

2017 folgten für Fabio Di Giannantonio in der Moto3-WM fünf Podestplätze und Gesamtrang 5, 2018 feierte er in Brünn seinen ersten GP-Sieg. Mit einem starken Finish und einem zweiten Sieg in Buriram schnappte er sich hinter seinem Gresini-Honda-Teamkollegen Jorge Martin den Vize-Titel.

Mit dem Wechsel in die Moto2-Klasse verließ «Diggia» die Gresini-Familie, er dockte 2019 im Speed Up Team von Luca Boscoscuro an. Zwei zweite Plätze und WM-Rang 9 brachten ihm den Titel «Rookie of the Year» ein. Den Sieg im Debüt-Jahr verpasste Diggia in Misano gegen Augusto Fernandez nur knapp. Zur Erinnerung: Dessen Manöver in der letzten Runde sorgte für viele Diskussionen und eine Anpassung der Handhabung der «track limits» in der letzten Runde.

Die verkürzte Saison 2020 verlief für Di Giannantonio mit WM-Rang 15 insgesamt enttäuschend, auch wenn er zweimal auf dem Podest stand. Eine große Chance auf seinen ersten Moto2-Sieg begrub er im vorletzten Saisonrennen in der letzten Runde im Kiesbett von Valencia.

2021 kehrte Diggia zu Gresini zurück und wechselte damit auf Kalex. Den entsprechenden Deal, der auch schon die MotoGP-Klausel beinhaltete, hatte er im Oktober 2020 noch mit einem Handschlag mit Fausto Gresini besiegelt. Der italienische Teambesitzer verstarb allerdings im Februar des vergangenen Jahres an den schweren Folgen einer Covid-19-Infektion. Umso emotionaler war der dritte Platz von Fabio im Moto2-Auftaktrennen in Doha, den er dem zweifachen 125er-Weltmeister widmete.

Im Spanien-GP 2021 in Jerez klappte es für Di Giannantonio endlich auch mit dem ersehnten ersten Moto2-Sieg, nach einer schwierigeren Phase zur Mitte der Saison holte der Gresini-Kalex-Pilot in Austin und Valencia noch zwei weitere Podestplätze. Als Siebter der Moto2-WM stand Di Giannantonio im Schatten von Remy Gardner, Raul Fernandez und auch Marco Bezzecchi, die ebenfalls aus der zweithöchsten Klasse in die MotoGP wechseln. Auch wenn den Testzeiten keine große Bedeutung beigemessen werden kann, so überraschte Fabio auf dem MotoGP-Bike in Jerez dann doch als schnellster Rookie.

MotoGP-Debüt: «Ein Tritt in den Hintern»

Mit «Diggia» kommt außerdem ein junger Mann in die Königsklasse, der es versteht, sich in Szene zu setzen und seine Fans auf den Social-Media-Kanälen zu unterhalten. Bestes Beispiel ist das Video, in dem er Will Smith («Men in Black») die Worte in den Mund legt und so seine neue Startnummer 49 präsentierte – es wurde schnell zum Internet-Hit. Fabios übliche #21 (er war schon immer glühender Bayliss-Fan) wird in der MotoGP-WM bekanntlich schon von Yamaha-Werksfahrer Franco Morbidelli beansprucht.

Schon in den kleinen Klassen verfügte Di Giannantonio über eine eigene Merchandising-Linie, sogar die Rückkehr auf das Podest beim Texas-GP 2021 nutzte er für einen Marketing-Gag und ließ rasch Spezial-T-Shirts mit dem Schriftzug «Diggia is back» drucken.

Besonders anschaulich waren dann auch die ersten Kommentare des Gresini-Ducati-Piloten nach seinen ersten Runden auf einem MotoGP-Bike: «Ich hatte mir schon viel Leistung vorgestellt, aber es ist noch viel mehr Power. Es ist unglaublich, wenn du den Punkt mit der maximalen Traktion erreichst, das ist wirklich wie ein Tritt in den Hintern. Und jedes Mal, wenn du den nächsten Gang einlegst, ist es gleich noch ein Tritt in den Hintern.»

«Und das Coolste sind die Schräglagen. Du liegst wirklich am Boden, das hatte ich so noch nie. Mit der Moto2 kannst du keine solchen Schräglagen fahren. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten, die Fotos von mir in Barcelona zu sehen, wenn ich mit der Schulter auf dem Asphalt streife», grinste Diggia nach dem Jerez-Test im November.

Übrigens: Die Gresini-Präsentation wird am Samstag ab 11 Uhr auf Facebook und YouTube zu sehen sein.

MotoGP-Test Jerez, kombinierte Zeiten (18. und 19. November):

1. Bagnaia, Ducati, 1:36,872 min
2. Nakagami, Honda, + 0,441 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,452
4. Zarco, Ducati, + 0,484
5. Bastianini, Ducati, + 0,530
6. Rins, Suzuki, + 0,551
7. Pol Espargaró, Honda, + 0,624
8. Viñales, Aprilia, + 0,750
9. Mir, Suzuki, + 0,762
10. Miller, Ducati, + 0,845
11. Alex Márquez, Honda, + 0,888
12. Morbidelli, Yamaha, + 1,012
13. Brad Binder, KTM, + 1,070
14. Marini, Ducati, + 1,153
15. Dovizioso, Yamaha, + 1,157
16. Oliveira, KTM, + 1,213
17. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,277
18. Martin, Ducati, + 1,280
19. Di Giannantonio*, Ducati, + 1,656
20. Raúl Fernández*, KTM, + 1,819
21. Savadori, Aprilia, + 1,852
22. Gardner*, KTM, + 1,856
23. Guintoli, Suzuki, + 2,168
24. Pedrosa, KTM, + 2,313
25. Kallio, KTM, + 2,404
26. Bezzecchi*, Ducati, + 2,440
27. Darryn Binder*, Yamaha, + 3,069
28. Tsuda, Suzuki, + 4,064

* = MotoGP-Rookie

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