Aprilia-Ass Maverick Vinales: «Ich könnte viel mehr»
Aprilia-Werksfahrer Maverick Vinales
Seit Jahren werden in der MotoGP-Klasse Konzessionspunkte für Podestplätze vergeben. Ein Sieg bringt drei Punkte, ein zweiter Platz zwei und ein dritter einen. Wer in einer Saison sechs Punkte einsammelt, verliert alle Privilegien eines Concession-Teams für die kommende Saison. Diese sind: Mehr Motoren pro Fahrer und Saison, die Motorenentwicklung wird nicht ab dem Saisonstart eingefroren und die Testtage für die Stammfahrer sind nicht limitiert.
2022 fällt von den sechs Herstellern in der höchsten Klasse (Ducati, Honda, KTM, Suzuki, Yamaha) nur Aprilia unter dieses Reglement. Denn seit der werksseitigen MotoGP-Rückkehr 2016 ist der Truppe aus Noale nur ein Podestplatz gelungen, Aleix Espargaro wurde im Vorjahr Dritter in Silverstone.
Bei den Wintertests in Sepang und Mandalika haben die Werksfahrer Aleix Espargaro (2. sowie 4.) und Maverick Vinales (5./8.) einen starken Eindruck hinterlassen, obwohl sie weiterhin über zu geringe Motorleistung der RS-GP klagen.
«Es gab Wochenenden, an denen es mir nicht gelungen ist, die richtige Abstimmung zu finden», sagte Vinales nach den drei Testtagen in Indonesien über das letzte Saisondrittel 2021. Der Spanier fährt seit dem Aragon-GP im vergangenen September für das Aprilia-Werksteam, nachdem er sich zuvor mit Yamaha überworfen hatte. Seine bislang beste Platzierung: Rang 8 im zweiten Misano-GP am 24. Oktober.
«Wir haben viele Testtage und können von diesen profitieren», hielt der WM-Zehnte von 2021 fest. «Wir wollen das Maximum aus unseren Vorteilen ziehen. Besonders positiv sind diese Vorteile, wenn wir auf Strecken testen, auf denen wir zwei oder drei Wochen später ein Rennen fahren. Ich bin bei Aprilia, um schwer zu schuften und mich selbst ans Limit zu bringen. Das ist eine große Herausforderung, man kommt nicht so einfach an die Spitze. Ich halte das aber für möglich, wir gehen das Schritt für Schritt an. Das Team weiß jetzt etwas besser was ich brauche, um schnell zu sein. Von den drei Testtagen in Mandalika können wir viel mitnehmen für unsere Grundabstimmung.»
Vor Katar ist keine Zeit für einen weiteren Aprilia-Test, weil die Motorräder von Indonesien zurück nach Europa und von dort nach Doha geflogen werden. In der arabischen Wüste beginnt am ersten März-Wochenende die Weltmeisterschaft 2022, dann geht es mit den Überseerennen in Indonesien, Argentinien und den USA weiter. Europa-Auftakt ist vom 22.–24. April in Portimao/Portugal.
«Wir werden versuchen, nach den USA einen Test einzuschieben», verriet Vinales. «Ich brauche Runden und muss das Motorrad verstehen. Meinem Gefühl nach könnte ich viel mehr zeigen, als ich das momentan tue. Während der drei Tage in Mandalika habe ich viel verstanden, wir kennen jetzt die Stärken und Schwächen des Bikes. Der Schlüssel zum Erfolg ist Konstanz. Wenn du ein Rennen gut bist und im nächsten nicht, dann fängst du an das Motorrad zu verändern. Ich möchte ein gleichbleibendes Bike und mit diesem Stück für Stück Vertrauen aufbauen. Katar habe ich immer genossen, ich weiß, wie man auf dieser Strecke schnell fährt.»
Zeiten MotoGP-Test Mandalika (11.–13. Februar):
1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049