Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Luca Marini will es Skeptikern auf der Strecke zeigen

Von Nora Lantschner
Luca Marini im 2022er-Look

Luca Marini im 2022er-Look

In seiner zweiten MotoGP-Saison hat sich Luca Marini den Sprung auf das Podest fest vorgenommen. Dass er im Mooney VR46 Racing Team seines Bruders Valentino Rossi antritt, sei nichts Besonderes.

Einen Tag nach der offiziellen Teamvorstellung hielt das Mooney VR46 Racing Team am Freitag die Presserunde mit den Fahrern ab. Nachdem Teambesitzer Valentino Rossi bei der Enthüllung des neuen Designs auf der Bühne des edlen Rossini-Theaters von Pesaro mit dabei gewesen war, wurde Luca Marini natürlich gefragt, ob es für ihn einen Unterschied mache, für den familieneigenen Rennstall anzutreten.

«Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht das Gefühl, dass sich damit etwas ändert», entgegnete der 24-jähige Bruder des neunfachen Weltmeisters. «Wir wollen alles dasselbe: Auch wenn du in einem anderen Team bist, ist das Ziel immer, das Maximum herauszuholen und in jedem Rennen um die Platzierungen zu kämpfen, die zählen. Es ist schön, dass wir diesen Moment auch mit Vale teilen können, weil man mit ihm vielleicht über mehr Dinge reden kann als mit einem anderen Chef. Wenn du am Ende aber mit dem Helm in der Box sitzt, macht es keinen Unterschied», bekräftigte Luca.

Wer mit Luca Marini arbeitet, weiß meist nur Gutes zu berichten, Teammanager Pablo Nieto etwa schwärmte gestern vom Moto2-Vizeweltmeister von 2020. Von außen schlägt dem VR46-Ducati-Piloten aber oft Skepsis entgegen, vielleicht gerade weil er von seinem berühmten Bruder unterstützt wird. «Das ist sicherlich ein interessanter Aspekt, weil es stimmt, dass bei vielen Leuten diese Skepsis spürbar ist. Ich würde alle einladen, mich besser kennenzulernen und sich ein bisschen mit mir zu unterhalten. Ich glaube, dass alle, die die Gelegenheit hatten, mit mir zu arbeiten, auch verstehen, was für eine Person ich bin. Wenn sie gut über mich reden, macht mich das glücklich. Das heißt auch, dass vielleicht am Ende die Skeptiker falsch liegen. Was ich tun kann, ist mein Talent und meinen Speed mit den Ergebnissen auf der Strecke zu zeigen. Ich glaube, dass ich in diesem Jahr eine gute Chance habe, um das zu tun», gab sich «Maro» gelassen und zuversichtlich.

Im seinem ersten MotoGP-Jahr blieb Marini auf der GP19 im Avintia Team noch einiges schuldig: Während Jorge Martin als Rookie in Spielberg siegte und Enea Bastianini in Misano zweimal Dritter war, landete Luca nur auf dem 19. WM-Rang. Als Jahr der Revanche sieht er 2022 dennoch nicht, auch wenn er jetzt im Mooney VR46 Racing Team die aktuelle Ducati Desmosedici GP22 steuert.

«Im Vorjahr war ich in einer anderen Situation – und einer ganz anderen als Martin, aber auch in einer etwas anderen Situation als Enea», schickte Luca voraus. «Ich glaube nicht, dass dieses Jahr ein Jahr der Revanche sein muss, sondern ein Jahr, in dem ich mich entwickle und auf dem Motorrad Spaß habe. Und ein Jahr, in dem ich gute Ergebnisse einfahren will.»

«Das Vorjahr war viel stressiger, weil alles schwieriger war. Wenn dein technisches Paket nicht auf dem Level ist, stresst du dich mehr, um zu versuchen, noch mehr zu tun», gab der Italiener zu bedenken. «Das war ein Problem im Vorjahr, weil ich nicht ruhig und gelassen fahren konnte. Wenn du das Gefühl hast, dass du mehr schaffen kannst, es aufgrund gewisser Aspekte aber nicht auf der Strecke zeigen kannst, dann ist das viel stressiger als eine Situation, in der du auf demselben Level wie die anderen bist. Denn dann musst nur du es tun, es hängt nur von dir ab, das ist sehr viel schöner. Es bedeutet natürlich auch Verantwortung, aber die echten Fahrer machen dann den Unterschied.»

Marini weiter: «Ich glaube, dass ich in diesem Jahr Spaß haben und mein Bestes zeigen kann, auf einem fantastischen Motorrad und bei der Arbeit mit Leuten, die ich sehr schätze. Das ist das Ziel, es ist keine Revanche. Ich bin hier, um mein Bestes zu geben und zu versuchen, den Sprung auf das Podium zu schaffen und zu gewinnen.»

Zeiten MotoGP-Test Mandalika (11.–13. Februar):

1. Pol Espargaró, Honda, 1:31,060 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:31,074
3. Luca Marini, Ducati, 1:31,289
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,385
5. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:31,416
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:31,436
7. Alex Rins, Suzuki, 1:31,477
8. Maverick Viñales, Aprilia, 1:31,478
9. Marc Márquez, Honda, 1:31,481
10. Johann Zarco, Ducati, 1:31,488
11. Brad Binder, KTM, 1:31,574
12. Joan Mir, Suzuki, 1:31,586
13. Enea Bastianini, Ducati, 1:31,599
14. Alex Márquez, Honda, 1:31,603
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:31,620
16. Jorge Martin, Ducati, 1:31,665
17. Takaaki Nakagami, Honda, 1:31,687
18. Jack Miller, Ducati, 1:31,870
19. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:31,890
20. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:31,901
21. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:31,915
22. Raúl Fernández, KTM, 1:32,401
23. Remy Gardner, KTM, 1:32,598
24. Darryn Binder, Yamaha, 1:33,049

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