Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mandalika FP1: Bestzeit für Honda – Platz 2 für KTM

Von Günther Wiesinger
Auf der teilweise noch nassen Fahrbahn sicherte sich Pol Espargaró im 1. freien MotoGP-Training auf Lombok die Bestzeit. Überraschung: Ducati hat das umstrittene «Front Ride Height Device» an den GP22-Bikes demontiert.

Der Wetterbericht hatte es angekündigt, und tatsächlich präsentierte sich der Mandalika Street Circuit am Freitagvormittag in nassem Zustand. Dadurch wurden die Erforschung des teilweise neuen Asphaltbelags (1,6 von 4,3 km wurden seit 13. Februar neu asphaltiert) zusätzlich erschwert. Nach acht der 45 Minuten im FP3 stand Werkspilot Jack Miller auf der Lenovo-Ducati an erster Stelle mit 1:40,460 min. Zur Erinnerung: Pol Espargaró hatte beim Test im Februar mit 1:31,060 min die Bestzeit erzielt.

Und während die MotoGP-Fahrer teilweise zu Beginn des FP1 mit Regenreifen unterwegs waren, um die kostbaren weichen Slicks für später zu sparen, fiel aufmerksamen Beobachtern auf: Auf den fünf Ducati GP22 war zumindest im FP1 das umstrittene «Front Ride Height Device» (FRHD) nicht installiert. Sehr überraschend kommt diese Maßnahme von Gigi Dall'Igna nach den Beschwerden der Fahrer in Doha nicht, wo ausgerechnet Enea Bastianini mit der Vorjahres-GP21 ohne dieses Device gewonnen hat und das Werksteam mit Bagnaia und Miller vernichtend geschlagen wurde – null Punkte.  

Die Fahrer mussten sich im FP1 auch an die neuen harten Karkassen der Michelin-Hinterreifen gewöhnen. Wegen der Hitze hatten die Franzosen die Allcocation geändert und alle drei Compounds für den Hinterreifen mit jener Karkasse ausgestattet, die zuletzt 2019 in Buriram (Thailand) und in Spielberg verwendet wurde. Übrigens: Am Donnerstag wurde in Lombok bereits eine Asphalttemperatur von 65 Grad gemessen.

«Nach den Tests haben wir gemerkt, dass diese Strecke sehr schnell ist und die Reifen sehr stark belastet. Außerdem waren die Temperaturen sehr hoch. Also haben wir dieselben drei Compounds für Soft, Medium und Hard wie beim Test hierher gebracht, aber mit einer härteren Konstruktion, einer härteren Karkasse. Vorne haben wir dieselben Reifen wie beim Test hier», erklärte Michelin-Rennchef Piero Tarramasso. «Die härtere Karkasse hilft uns, die Reifentemperaturen um 10 bis 15 Grad zu senken. Wir sind überzeugt, dass die neue Allocation die beste Lösung ist.»

Bei den Vorderreifen gab es beim Test drei Mischungen – Soft, Medium und Hard. Am GP-Weekend steht ein vierter Compound zur Wahl. Er hat dieselbe Mischung wie der Medium-Front, aber mit der härteren Karkasse, die auch hinten zum Einsatz kommt. Das soll helfen, auch vorne bei Bedarf die Betriebstemperatur zu senken.

Die Teams sind sich einig: Das Rennen wird an der Reifenfront am Sonntag ein Überlebenskampf.

Nach rund 18 Minuten lag Maverick Vinãles mit 1:37,599 min an erster Stelle vor Miguel Oliveira (KTM), der 0,104 sec zurücklag. 3. Marc Márquez vor Quartararo, Zarco und Morbidelli.

Dann setzte sich Miguel Oliveira mit 1:36,435 min an die Spitze, langsam besserte sich der Zustand der abtrocknenden Strecke.

Und nach 30 der 40 Minuten lag Pol Espargaró mit 1:34,476 min auf dem ersten Platz, während auf der rutschigen Piste Fahrer wie Zarco und Miller in Sturzgefahr gerieten, sich aber geschickt aus der Situation retteten. Es hatte zwischen der Moto3- und der MotoGP-Session übrigens noch einmal eine Pisten-Säuberungsaktion stattgefunden.  

Die Testbestzeit von Pol Espararó (1:31,060 min) kam im FP1 auf dem noch verdreckten 4,3 km langen Mandalika International Street (11 Rechtskurven, 5 Linkskurven, Zielgerade nur 507 Meter lang) in Indonesien nicht ernsthaft in Gefahr.

In den letzten Minuten sicherte sich zuerst Franco Morbidelli (Yamaha) mit  1:33,881 min die Bestzeit. Er lag jetzt 0,492 sec vor Marc Márquez. 3. Pol Espargaró, Honda,+ 0,595 sec. Doch am Ende wurde die Zeitenliste noch einmal tüchtig auf den Kopf gestellt. 

Stark neben Repsol-Honda auch Red Bull KTM auf den Plätzen 2 und 7 mit Oliveira und Binder. 

Ergebnis MotoGP-FP1, Mandalika, 18.3.

1. Pol Espargaró, Honda, 1:33,499 min (= 165,6 km/h)
2. Oliveira, KTM,+ 0,044 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 0,079
4. Morbidelli, Yamaha,+ 0,382
5. Zarco, Ducati, + 0,743
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,753
7. Brad Binder, KTM, + 0,776
8. Bastianini, Ducati, + 0,828
9. Bagnaia, Ducati, + 0,858 
10. Mir, Suzuki, + 0,980
11. Miller, Ducati, + 1,063
12. Dovizioso, Yamaha, + 0,711
13. Raúl Fernández, KTM, + 1,177
14. Nakagami, Honda, + 1,208
15. Viñales, Aprilia, + 1,216
16. Quartararo, Yamaha, + 1,294
17. Rins, Suzuki, + 1,394
18. Alex Márquez, Honda, + 1,398
19. Gardner, KTM, + 1,687
20. Bezzecchi, Ducati, + 1,759
21. Martin, Ducati, + 2,026
22. Marini, Ducati, + 3,272
23. Di Giannantonio, Ducati, + 3,339
24. Darryn Binder, Yamaha, + 3,617

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