Pole-Mann Di Giannantonio (11.): «Unser Moment kommt»
Fabio Di Giannantonio vor den WM-Spitzenreitern Aleix Espargaró und Fabio Quartararo
«Diese Rennen hinterlässt ein bisschen einen faden Beigeschmack. Natürlich hatte ich mir eine andere Geschichte als am Samstag erwartet, ich ging klarerweise nicht davon aus, das Rennen zu gewinnen. Es ist noch nicht unser Moment, aber der wird kommen», hielt Fabio Di Giannantonio fest, der bei schwierigen Verhältnissen über Q1 sensationell auf die Pole-Position gestürmt war. Nach Fotofinish landete er nach 23 Rennrunden auf Rang 11.
Trotz des besten Ergebnisses seiner noch jungen MotoGP-Karriere (in Le Mans fuhr er als 13. erstmals in die Punkte) war «Diggia» am Sonntag nicht zufrieden. «Es war sehr schwierig, zu schwierig im Vergleich zu dem, wie wir das Rennen vorbereitet hatten», grübelte er. «Ich fühlte mich wirklich merkwürdig mit dem Motorrad. Im Vergleich zum Rest des Wochenendes war der Grip am Hinterrad wirklich merkwürdig und nie konstant. Ich schaffte es nicht, den richtigen Punkt am Gas zu finden, um eine gute Traktion zu haben. Ich verlor wirklich viel, vor allem im Ausgang der letzten Kurve stand ich fast. Ich fand keinen Grip und kam nicht vorwärts.»
«Es ist schade, weil realistisch gesehen ein Platz in der zweiten Gruppe möglich gewesen wäre. Meiner Meinung nach hätten wir im Bereich von Bez, Marini und Binder mitfahren können», glaubt Di Giannantonio.
Zumindest zu Beginn des Rennens fuhr der Gresini-Ducati-Pilot aber mitten in der MotoGP-Spitze – eine Gelegenheit, um von den Stars zu lernen: «Sie sind so präzise. Sie bremsen sehr stark und schaffen es, sich perfekt am Bordstein zu halten, selbst wenn sie auf der Bremse einen kleinen Fehler machen. Sie geben super präzise Gas, um immer die richtige Traktion zu haben. Man sieht, dass sie das Motorrad in der Hand haben», fasste der Rookie zusammen. «Ich steigere mich, aber für mich ist es natürlich ein bisschen schwieriger. Im Moment bin ich ein bisschen weniger präzise. Ich lerne noch. Es war aber schön, da vorne loszufahren.»
Als Startpunkt für seine Entwicklung sah Di Giannantonio mehr Jerez samt Montag-Test als das Mugello-Wochenende: «In Jerez haben wir das Set-up sehr stark verändert. Von dort an fingen wir an zu arbeiten. Ich bin jetzt in einer bequemeren Position auf dem Motorrad, vor allem seit dem Test. Ich fahre viel lockerer», schilderte er. «Der Montag-Test nach dem Catalunya-GP wird wieder sehr wichtig», blickte der 23-Jährige aus Rom schon auf das nächste Wochenende.
Seinen ersten Heim-GP in der Königsklasse wird Diggia aber mit Sicherheit nicht so schnell vergessen: «Es war der Wahnsinn. Mein erstes Mugello-Wochenende in der MotoGP, mit guten Trainings-Sessions und der Pole, vor den Fans und meiner Familie. Es war ein Fest, ein großartiges Fest. Das Rennen war am Ende auch noch sehr anständig, wir haben die gute Performance von Le Mans bestätigt – mit weniger Stürzen vorne. Vor allem aber ist der Rückstand auf den Sieger geringer ausgefallen, darauf schaue ich immer. Das bedeutet, dass wir uns entwickeln.»
Ergebnisse MotoGP-Rennen Mugello (29. Mai):
1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:18,923 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +0,635 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +1,983
4. Johann Zarco, Ducati, +2,590
5. Marco Bezzecchi, Ducati, +3,067
6. Luca Marini, Ducati, +3,875
7. Brad Binder, KTM, +4,067
8. Takaaki Nakagami, Honda, +10,944
9. Miguel Oliveira, KTM, +11,256
10. Marc Márquez, Honda, +11,800
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +12,916
12. Maverick Vinales, Aprilia, +12,917
13. Jorge Martin, Ducati, +17,240
14. Alex Márquez, Honda, +17,568
15. Jack Miller, Ducati, +17,687
16. Darryn Binder, Yamaha, +20,265
17. Franco Morbidelli, Yamaha, +20,296
18. Michele Pirro, Ducati, +21,305
19. Remy Gardner, KTM, +30,548
20. Andrea Dovizioso, Yamaha, +31,011
21. Raul Fernandez, KTM, +42,723
22. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Enea Bastianini, Ducati, 10 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 16 Runden zurück
– Pol Espargaró, Honda, 19 Runden zurück
Fahrer-WM-Stand nach 8 von 20 Grands Prix:
1. Quartararo, 122 Punkte. 2. Aleix Espargaró 114. 3. Bastianini 94. 4. Bagnaia 81. 5. Zarco 75. 6. Rins 69. 7. Brad Binder 65. 8. Miller 63. 9. Marc Márquez 60. 10. Mir 56. 11. Oliveira 50. 12. Pol Espargaró 40. 13. Nakagami 38. 14. Viñales 37. 15. Martin 31. 16. Marini 31. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 20. 19. Morbidelli 19. 20. Di Giannantonio 8. 21. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 23. Gardner 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 181 Punkte. 2. Yamaha 122. 3. Aprilia 115. 4. KTM 93. 5. Suzuki 80. 6. Honda 75.
Team-WM:
1. Aprilia Racing, 151 Punkte. 2. Ducati Lenovo 144. 3. Monster Energy Yamaha 141. 4. Suzuki Ecstar 125. 5. Red Bull KTM Factory 115. 6. Prima Pramac Racing 106. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 61. 10. LCR Honda 58. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.