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Stefan Bradl (Honda): «Ich muss mehr Speed finden»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl am Freitag in Barcelona: Platz 23

Stefan Bradl am Freitag in Barcelona: Platz 23

«Die MotoGP-WM hat sich in den letzten zwei Jahren verändert. Sie ist für einen Testfahrer zu einer Challenge geworden», gab Stefan Bradl nach dem FP2 in Montmeló zu.

Stefan Bradl konnte am Freitag in den ersten zwei freien Trainings zum GP von Katalonien auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya nur das KTM-Tech3-Duo Remy Gardner und Raúl Fernández hinter sich lassen. Er verlor 1,681 Sekunden auf die Bestzeit von Aleix Espargaró auf der Aprilia RS-GP 22. Anderseits büsste er nur überschaubare 0,846 Sekunden auf den besten Honda-Fahrer ein – auf Pol Espargaró, seinen Teamkollegen bei Repsol.

«Es dauert ein bisschen, bis man sich als Testfahrer bei einem Renneinsatz wieder ungestellt hat, denn bei einem Grand Prix musste du von der ersten Runde weg performen, du hast nur zweimal 45 Minuten, um deine Leistung abzurufen», bemerkte der 32-jährige Bayer. «Das ist eine ganze andere Herangehensweise. Ich brauche länger, um diesen scharfen Speed wieder fahren zu können. Du musst vom Testfahrer-Modus auf ‘race mode’ umschalten, du musst auf den Punkt deine Leistung bringen. Bei einem Zwei-Tage oder Drei-Tage-Test ist das nicht die wichtigste Aufgabe. Trotzdem war es ein guter Tag, wir haben am Nachmittag einige Verbesserungen im Vergleich zum FP1 geschafft. Außerdem haben wir Testaufgaben erledigt, das ist okay, denn ich muss etwas mehr Speed finden. Gleichzeitig müssen wir auch beim Motorrad noch Fortschritte erzielen.»

«Ich habe heute einige neue Teile eingesetzt, die ich in letzter Zeit bei privaten HRC-Testfahrten in Jerez schon eingesetzt habe. Sie kommen jetzt auch an einem Rennwochenende zum Einsatz; diese Komponenten funktionieren. Ich fahre das Bike von Marc, ergänzt mit meinen Testkomponenten.»

Denn als Ersatzfahrer verwaltet die Mannschaft von Crew Chied Santi Hernandez beiStefan Bradl auch das Motorenkontingent von Marc Márquez für den Bayern.

«ich habe hier eine andere Herangehensweise wie im April in Argentinien. Denn damals wusste ich, dass Marc nur für ein oder zwei Rennen ausfallen wird», schilderte Stefan. «Jetzt ist klar, dass es ein längerer Prozess wird, und ich will mich da von Grand Prix zu Grand Prix steigern. Denn das Ziel ist natürlich, dass wir um Punkte kämpfen. Je früher, desto besser. Aber vorläufig muss ich mich noch an das Bike und an den Speed gewöhnen. Der MotoGP-Sport hat sich in den letzten zwei Jahren verändert. Die Aufgabe wird immer intensiver, es geht schon im FP1 richtig los. Du musst jede Runde 100 Prozent Einsatz bringen, um ordentliche Zeiten erreichen zu können. Das ist eine Herausforderung für einen Testfahrer. Aber ich gehe entspannt an die Arbeit, und ich werde alles unternehmen, um von Rennen zu Rennen besser zu werden.»

Stefan Bradl teilt sein Testfahrer-Schicksal mit Michele Pirro, der letzte Woche in Mugello vom 14. Startplatz ins Rennen ging und am Sonntag nach 23 Runden als 18. Nicht weniger als 21,3 Sekunden auf Sieger Bagnaia verlor. Aber die Ducati GP22 ist sicher ein schlagkräftigeres Gerät als die Honda RC213V. Trotzdem steht Pirro heute nur an 22. Stelle.

Im Jahr 2018 glänzte er mit der Werks-Ducati als Wildcard-Fahrer in Valencia noch mit Platz 4.

MotoGP, Montmeló, kombinierte Zeiten nach FP2 (3. Juni):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,402 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,303 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,488
4. Bagnaia, Ducati, + 0,548
5. Martin, Ducati, + 0,587
6. Brad Binder, KTM, + 0,681
7. Miller, Ducati, + 0,693
8. Rins, Suzuki, + 0,699
9. Quartararo, Yamaha, + 0,721
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,802
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,835
12. Nakagami, Honda, + 0,854
13. Di Giannantonio, Ducati, + 0,944
14. Bezzecchi, Ducati, + 1,026
15. Marini, Ducati, + 1,046
16. Mir, Suzuki, + 1,248
17. Zarco, Ducati, + 1,350
18. Alex Márquez, Honda, + 1,383
19. Oliveira, KTM, + 1,419
20. Darryn Binder, Yamaha, + 1,469
21. Dovizioso, Yamaha, + 1,541
22. Pirro, Ducati, + 1,649
23. Bradl, Honda, + 1,672
24. Fernández, KTM, + 1,681
25. Gardner, KTM, + 1,928

MotoGP-Ergebnis FP2, Montmeló:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:39,402 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,303 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,488
4. Bagnaia, Ducati, + 0,548
5. Martin, Ducati, + 0,587
6. Brad Binder, KTM, + 0,681
7. Miller, Ducati, + 0,693
8. Quartararo, Yamaha, + 0,721
9. Rins, Suzuki, + 0,724
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,802
11. Pol Espargaró, Honda, + 0,835
12. Nakagami, Honda, + 0,854
13. Di Giannantonio, Ducati, + 0,944
14. Bezzecchi, Ducati, + 1,026
15. Marini, Ducati, + 1,046
16. Mir, Suzuki, + 1,248
17. Zarco, Ducati, + 1,350
18. Alex Márquez, Honda, + 1,383
19. Oliveira, KTM, + 1,419
20. Darryn Binder, Yamaha, + 1,469
21. Dovizioso, Yamaha, + 1,541
22. Pirro, Ducati, + 1,649
23. Bradl, Honda, + 1,672
24. Fernández, KTM, + 2,672
25. Gardner, KTM, + 2,884

MotoGP-Ergebnis FP1, Montmeló:

1. Rins, Suzuki, 1:40,101 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,195 sec
3. Morbidelli,Yamaha, + 0,594
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,607
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,632
6. Nakagami, Honda, + 0,767
7. Alex Márquez, Honda, + 0,771
8. Oliveira, KTM, + 0,800
9. Mir, Suzuki, + 0,806
10. Bastianini, Ducati, + 0,930
11. Zarco, Ducati, + 0,948
12. Raúl Fernández, KTM, + 0,982
13. Quartararo, Yamaha, + 1,003
14. Bagnaia, Ducati, + 1,004
15. Brad Binder, KTM, + 1,056
16. Bezzecchi, Ducati, + 1,113
17. Marini, Ducati, + 1,142
18. Miller, Ducati, + 1,179
19. Di Giannantonio, Ducati, + 1,212
20. Martin, Ducati, + 1,219
21. Gardner, KTM, + 1,229
22. Dovizioso, Yamaha, + 1,357
23. Bradl, Honda, + 1,781
24. Darryn Binder, Yamaha, + 1,833
25. Pirro, Ducati, + 1,879

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