Formel 1: Abschied in der Unterhose

Stefan Bradl (HRC): «Wir finden sicher einen Ausweg»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl am Donnerstag im Media Centre mit Héctor Martin von HRC

Stefan Bradl am Donnerstag im Media Centre mit Héctor Martin von HRC

Stefan Bradl will den Auftritt auf dem Sachsenring mit der Repsol-Honda von Marc Márquez vor allem geniessen. Und er sagt, die neue Honda habe Potenzial, müsse aber noch verbessert werden.

Stefan Bradl bestreitet seine fünfte Saison als MotoGP-Test- und Ersatzfahrer bei der Honda Racing Corporation und geht am Wochenende beim fast ausverkauften GP von Deutschland auf dem Sachsenring wie 2019 mit einer Repsol-Honda an den Start. Damals vertrat er Jorge Lorenzo, jetzt steuert er die Werks-Honda RC213V von Marc Márquez.

Stefan, Marc Márquez hat alle seine acht MotoGP-Rennen auf dieser Strecke hier gewonnen. Du sitzt auf seinem Bike. Das bedeutet Druck?

Ich spüre keinen Druck. Denn wir sind nicht in einer Situation, in der wir über Siege oder Podestplätze sprechen können. Das trifft von den vier Honda-Piloten auf mich besonders zu.

Wenn Marc hier wäre, würde die Lage anders aussehen. Er hätte sicher mehr Druck, denn er müsset versuchen, seine fortzusetzen.

Ich fühle mich gut. Aber nach dem Sturz in Barcelona will ich bei diesem Grand Prix unbedingt ins Ziel kommen.

Vom deutschen Standpunkt aus muss ich sagen, ich fühle mich wirklich privilegiert, meinen Heim-GP auf einer Werks-Honda bestreiten zu dürfen. Denn ich weiß nicht, wann das wieder passieren wird. Aus diesem Grund möchte ich es von der ersten Runde im FP1 bis zum Sonntag an genießen.

Wir haben erstmals seit 2019 hier alle Fans zurück an der Strecke. Ich spüre bereits die Begeisterung, und die Atmosphäre. Wir werden am Wochenende volle Tribünen sehen. Die Fans freuen, sich, zurück an der Strecke zu sein.

Mehr gibt es nicht zu sagen. Ich habe keine Ahnung, wann ein deutscher Rennfahrer das nächste Mal bei einem deutschen Grand Prix mit einer Werks-Honda teilnehmen darf. Das wird lange dauern. Da bin ich sicher.

Du bist seit viereinhalb Jahren Honda-Testfahrer. Wie beurteilst du die Entwicklung der Honda mit Stand im Juni 2022? Jetzt beklagen sich die Fahrer über das Front-Feeling; letztes Jahr wurde der Mangel an Hinterradgrip kritisiert.

Es ist keine einfache Situation. Klar, wir wären gerne in einer besseren Situation. Aber wir stecken in einem langwierigen Prozess.
Marc ist seit fast zwei Jahren oft verletzt ausgefallen. Er ist der Leader, weil er in der Vergangenheit immer in der Lage war, für die gewünschten Ergebnisse zu sorgen.

Marc hat sich im Juli 2020 schwer verletzt, er ist 2021 zurückgekommen und hat drei Rennen gewonnen. Er hat sich aber nach seiner Rückkehr nicht so stark mit der technischen Seite des Bikes befassen können, weil er mit seiner körperlichen Verfassung so viel Mühe hatte.

Dann ist der neue Prototyp für 2022 gekommen, der viel Potenzial hat. Davon bin ich überzeugt. Aber bisher hatten wir nicht genug Zeit, um die passende Richtung zu finden. Wir müssen noch viele Details anpassen und verbessern, die starke Auswirkungen auf die Performance haben.

Wir sind noch dabei, alles auf die Reihe zu bringen.

Wir strengen uns weiter an und werden einen Ausweg aus unserer Situation finden. Da bin ich sicher.

Die Bilanz von Stefan Bradl beim Sachsenring-GP

2007: Platz 13 in der 125-ccm-Klasse auf Aprilia
2008: Platz 2 in der 125-ccm-Klasse auf Aprilia
2010: Platz 9 in der Moto2-Klasse auf Suter
2011: Platz 2 in der Moto2-Klasse auf Kalex
2012: Platz 5 in der MotoGP-Klasse auf LCR-Honda
2013: Platz 4 in der MotoGP-Klasse auf LCR-Honda
2018: Platz 16 in der MotoGP-Klasse auf Marc VDS-Honda
2019: Platz 10 in der MotoGP-Klasse auf Repsol-Honda

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