Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

In der Nebenrolle: Fairer Sportsmann Jack Miller

Von Nora Lantschner
Jack Miller freut sich über die jüngsten Ducati-Erfolge, auch wenn er im Lenovo-Werksteam im Schatten von MotoGP-Seriensieger Pecco Bagnaia die Nebenrolle spielt und am Ende des Jahres den Hersteller wechselt.

Francesco «Pecco» Bagnaia ist seit einer Woche Teil eines erlesenen Clubs: Der 25-jährige Italiener ist einer von nur sechs Fahrern, denen in der MotoGP-Ära drei Siege in Folge gelangen – auf Ducati hatte das zuvor nur ein gewisser Casey Stoner geschafft. Mit seinem insgesamt neunten Sieg in der Königsklasse liegt der Moto2-Weltmeister von 2018 in der Bestenliste des italienischen Herstellers zudem hinter Stoner und dem dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso bereits auf Platz 3.

Jack Miller, der zwei seiner drei MotoGP-Siege auf Ducati einfuhr, fand anerkennende Worte für seinen Lenovo-Teamkollegen: «Das Team ist im Moment in großartiger Form. Pecco hat drei Rennen in Folge gewonnen und es Casey gleichgetan. Das zeigt einfach, wie gut er im Moment fährt – und vor allem bei dem MotoGP-Level heutzutage, das ist unglaublich», bekräftigte der 27-jährige Australier, der in dieser Saison zwar auch schon fünf Mal auf dem Podest stand, aber seit Le Mans 2021 auf einen Sieg wartet.

«JackAss» nimmt seine Rolle als Nummer 2 im Ducati-Werksteam, das er Ende des Jahres in Richtung Red Bull KTM Racing verlassen wird, aber sportlich. «Ich ziehe meinen Hut vor Pecco und dem ganzen Team. Es ist einfach großartig, ein Teil davon zu sein, auch wenn wir den Part der Nummer 2 spielen – der Goose zum Maverick», verwies er auf den Co-Pilot im Filmklassiker Top Gun. «Es ist aber cool dazuzugehören.»

«Hoffentlich können wir dieses Momentum und die guten Vibes bis zum Ende des Jahres so beibehalten. Denn ich habe das Gefühl, wenn man glücklich ist und so gut eingespielt ist, dann treibt das auch die Ergebnisse und die Stimmung im Team nach oben. Jeder macht seinen Job gerne und wir bringen die Ergebnisse. Das ist einfach großartig zu sehen», unterstrich Miller nach seinem dritten Rang in Spielberg.

Angefangen mit dem Ducati-Heimrennen in Misano stehen im Kalender eine Reihe von Grand Prix bevor, bei denen sich der Hersteller aus Borgo Panigale gute Chancen ausrechnet. «Die Liste ist lang», bestätigte der Aussie, der besonders auf seinem Heim-GP auf Phillip Island am 16. Oktober verwies. «Ich freue mich unglaublich darauf, wieder Übersee auf meiner Seite der Welt zu fahren. Diese ‚Euros‘ hatten jetzt in den vergangenen zwei Jahren alle Rennen auf ihrer Seite», schob Miller trocken nach.

Als fairer Sportsmann glänzte Miller übrigens auch mit seinen Worten an seinen seit Freitag feststehenden Nachfolger im Ducati-Werksteam, Enea Bastianini: «Glückwunsch, Kumpel. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich unterschrieben habe. Eine großartige Erfahrung für dich und deine Familie, genieß diesen Moment, für den ihr alle so hart gearbeitet habt!»

Die Erfolge des Ducati-MotoGP-Werksteams seit 2003

2003: Neun Podestplätze (1x Sieg, 2x zweiter Platz, 6x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 4 mit 177 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 6 mit 128 Punkten

2004: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 9 mit 117 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 14 mit 71 Punkten

2005: Vier Podestplätze (2x Sieg, 1x zweiter Platz, 1x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 6 mit 157 Punkten
Carlos Checa WM-Rang 9 mit 138 Punkten

2006: Neun Podestplätze (4x Sieg: Troy Bayliss siegte als Ersatzfahrer in Valencia, 4x
zweiter Platz, 1x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 3 mit 229 Punkten
Sete Gibernau WM-Rang 13 mit 95 Punkten

2007: 18 Podestplätze (11x Sieg, 4x zweiter Platz, 3x dritter Platz)
Casey Stoner Weltmeister mit 367 Punkten
Loris Capirossi WM-Rang 7 mit 166 Punkten

2008: Elf Podestplätze (6x Sieg, 3x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
Casey Stoner WM-Rang 2 mit 280 Punkten
Marco Melandri WM-Rang 17 mit 51 Punkten

2009: Neun Podestplätze (4x Sieg, 1x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 220 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 13 mit 104 Punkten

2010: Zehn Podestplätze (3x Sieg, 2x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 225 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 7 mit 163 Punkten

2011: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
Valentino Rossi WM-Rang 7 mit 139 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 8 mit 132 Punkten

2012: Zwei Podestplätze (2x zweiter Platz)
Valentino Rossi WM-Rang 6 mit 163 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 122 Punkten

2013: Kein Podestplatz
Andrea Dovizioso WM-Rang 8 mit 140 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 126 Punkten

2014: Drei Podestplätze (1x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 5 mit 187 Punkten
Cal Crutchlow WM-Rang 13 mit 74 Punkten

2015: Neun Podestplätze (5x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
Andrea Iannone WM-Rang 5 mit 188 Punkten
Andrea Dovizioso WM-Rang 7 mit 162 Punkten

2016: Zehn Podestplätze (2x erster Platz, 3x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 5 mit 171 Punkten
Andrea Iannone WM-Rang 9 mit 112 Punkten

2017: 15 Podestplätze (6x erster Platz, 4x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 2 mit 261 Punkten
Jorge Lorenzo WM-Rang 7 mit 137 Punkten

2018: 13 Podestplätze (7x erster Platz, 4x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 2 mit 245 Punkten
Jorge Lorenzo WM-Rang 9 mit 134 Punkten

2019: 12 Podestplätze (3x erster Platz, 3x zweiter Platz, 6x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 2 mit 269 Punkten
Danilo Petrucci WM-Rang 6 mit 176 Punkten

2020: Drei Podestplätze (2x erster Platz, 1x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 4 mit 135 Punkten
Danilo Petrucci WM-Rang 12 mit 78 Punkten

2021: 14 Podestplätze (6x erster Platz, 3x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Francesco Bagnaia WM-Rang 2 mit 252 Punkten
Jack Miller WM-Rang 4 mit 181 Punkten

2022 nach 13 von 20 Rennen: 10 Podestplätze (5x erster Platz, 1x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
Francesco Bagnaia WM-Rang 3 mit 156 Punkten
Jack Miller WM-Rang 5 mit 123 Punkten

62 MotoGP-Siege der Ducati-Werksfahrer

Casey Stoner: 23 Siege (2007: Doha, Istanbul, Shanghai, Barcelona, Donington Park, Laguna Seca, Brünn, Misano, Phillip Island, Sepang; 2008: Doha, Donington Park, Assen, Sachsenring, Phillip Island, Valencia; 2009: Doha, Mugello, Phillip Island, Sepang; 2010: Aragón, Motegi, Phillip Island)

Andrea Dovizioso: 14 Siege (2016: Sepang; 2017: Mugello, Barcelona, Spielberg, Silverstone, Motegi, Sepang; 2018: Doha, Brünn, Misano, Valencia; 2019: Doha, Spielberg; 2020: Spielberg 1)

Francesco Bagnaia: neun Siege (2021: Aragón, Misano-1, Portimão-2, Valencia; 2022: Jerez, Mugello, Assen, Silverstone, Spielberg)

Loris Capirossi: sieben Siege (2003: Barcelona; 2005: Motegi, Sepang; 2006: Jerez, Brünn, Motegi; 2007: Motegi)

Jorge Lorenzo: drei Siege (2018: Mugello, Barcelona, Spielberg)

Danilo Petrucci: zwei Siege (2019: Mugello; 2020: Le Mans)

Jack Miller: zwei Siege (2021: Jerez, Le Mans)

Troy Bayliss: ein Sieg (2006: Valencia)

Andrea Iannone: ein Sieg (2016: Spielberg)

Die Erfolge von Pramac Ducati

Ein Sieg:
Jorge Martin (2021: Spielberg-1)

33 weitere Podestplätze:

2007: Alex Barros (Mugello)
2008: Toni Elias (Brünn und Misano)
2015: Danilo Petrucci (Silverstone)
2016: Scott Redding (Assen)
2017: Danilo Petrucci (Mugello, Assen, Misano, Motegi)
2018: Danilo Petrucci (Le Mans)
2019: Jack Miller (Austin, Brünn, Aragón, Phillip Island, Valencia)
2020: Jack Miller (Spielberg-1, Spielberg-2, Valencia-2, Portimão); Francesco Bagnaia (Misano-1)
2021: Johann Zarco (Doha-1, Doha-2, Le Mans, Barcelona); Jorge Martin (Doha-2, Spielberg-2, Valencia)
2022: Johan Zarco (Mandalika, Portimão, Barcelona, Sachsenring); Jorge Martin (Las Termas, Barcelona)

Gresini Ducati

Drei Siege:
Enea Bastianini (2022: Doha, Austin, Le Mans)

Mooney VR46 Ducati

Ein Podestplatz:
Marco Bezzecchi (2022: Assen)

Avintia Esponsorama Ducati

(Letzte fünf Rennen 2014 bis 2021)

Drei Podestplätze:

2020: Johann Zarco (Brünn)
2021: Enea Bastianini (Misano-1, Misano-2)

Aspar Ducati

(2016 bis 2018), kein Podestplatz

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