MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Marc Márquez (Honda/2.): «Wir sind am Limit»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez kehrte beim Australien-GP in die erste Startreihe zurück, doch er brauchte dazu den Windschatten von Pecco Bagnaia. Außerdem zeigte er einen «Save» – hier im Video zu sehen.

Beinahe hätte sich Marc Márquez beim Phillip-Island-GP heute seine sechste Pole-Position in der MotoGP-Klasse in Australien geschnappt, doch Jorge Martin übertraf seine Zeit auf der Pramac-Ducati um 0,013 Sekunden.

Der spanische Repsol-Honda-Werkspilot hatte allerdings in seiner schnellsten Runde ein tadelloses Zugpferd vor sich – nämlich den WM-Zweiten Pecco Bagnaia auf der Lenovo-Werks-Ducati. «Ja, natürlich war die Referenz und der Windschatten von Pecco sehr hilfreich», räumte Márquez ein. «Denn wir wissen, mit dem Paket, das wir momentan bei Honda haben, kann man unmöglich alleine solche Rundenzeit erreichen. Also müssen wir uns einen schnellen Vordermann suchen. Ich bin Pecco gefolgt, so ist mir eine gute Runde gelungen. Ja, wir haben für das Rennen keine schlechte Pace, auch wenn sie nicht die Beste ist. Ich muss auch mein Team loben, denn meine Crew hat an diesem Wochenende einwandfreie Arbeit geleistet.»

Ist Marc jetzt konditionell besser beisammen als jemals seit dem Jerez-Crash im Juli 2020? «Ich habe mich nach der Rückkehr nach der vierten Operation sofort besser gefühlt, denn ich spüre von den Knochen und Muskeln keine Einschränkungen mehr, auch wenn mir noch etwas Kraft fehlt. Aber seit dem Misano-Test vor ca. fünf Wochen fühle ich sehr erfreuliche Fortschritte. Jetzt wird es wichtig sein, dass wir uns im Winter ideal auf die kommende Saison vorbereiten.»

Marc Márquez begann das Freitag-Training mit dem Thailand-Set-up, nur eine neue Aerodynamik erprobte er. «Da ich hier von Anfang an konkurrenzfähig war und sich auch die neue Aerodynamik gut bewährt hat, haben wir sie für die restlichen zwei Tage beibehalten. Aber im Grunde arbeiten wir in erster Linie mit Hinblick auf die kommende Saison, auch wenn wir natürlich auch Zeit für das Set-up für jede GP-Piste investieren. Positiv ist, dass wir von Rennen zu Rennen näher zu den Spitzenfahrern aufschließen. Das ist wichtig.»

«Morgen haben wir ein langes Rennen, deshalb ist es besonders wichtig, die richtige Reifenwahl zu treffen», stellte Marc fest, der in Turn 10 heute nach einem heftigen Rutscher wieder einmal einen erstaunlichen «Save» vollführt hat.

«In der Runde vorher ist mir schon aufgefallen, wie schnell Pecco dort eingelenkt hat. Auch der Grip, den sie haben, ist erstaunlich. Ich habe dann etwas mehr riskiert und den Vorderreifen am Kurvenausgang stark belastet. Es war exakt dieselbe Situation wie hier im Jahr 2019. Erfreulich war, dass mein rechter Arm und mein ganzer Körper tadellos reagiert haben. Ich konnte beim ‚Save’ genau die gleichen Bewegungen machen wie damals. Dieser Slide war kein gutes Signal, weil er beweist, dass wir am Limit sind.»

MotoGP-Ergebnis Q2, Phillip Island (15.10.):

1. Martin, Ducati, 1:27,767 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:27,780 min, + 0,013 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:27,953, + 0,186
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:27,957, + 0,190
5. Quartararo, Yamaha, 1:27,973, + 0,206
6. Zarco, Ducati, 1:28,007, + 0,240
7. Marini, Ducati, 1:28,029, + 0,262
8. Miller, Ducati, 1:28,116, + 0,349
9. Bezzecchi, Ducati, 1:28,185, + 0,418
10. Rins, Suzuki, 1:28,541, + 0,774
11. Alex Márquez, Honda, 1:28,733, + 0,966
12. Viñales, Aprilia, 1:28,765, + 0,998

Die weitere Startaufstellung:
13. Pol Espargaró, Honda, 1:28,392 min
14. Mir, Suzuki, 1:28,492
15. Bastianini, Ducati, 1:28,647
16. Brad Binder, KTM, 1:28,652
17. Crutchlow, Yamaha, 1:28,677
18. Darryn Binder, Yamaha, 1:28,760
19. Gardner, KTM, 1:28,820
20. Di Giannantonio, Ducati, 1:28,830
21. Raúl Fernández, KTM, 1:28,966
22. Morbidelli, Yamaha, 1:29,146
23. Nagashima, Honda, 1:29,624
24. Oliveira*, KTM, 1:28,859

* = Grid-Penalty (irregulärer Practice-Start und Langsamfahren auf der Linie)


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