Marco Bezzecchi: Das Rookie-Erfolgsgeheimnis
Marco Bezzecchi zählt zweifelsohne zu den positiven Überraschungen der MotoGP-Saison 2022: Als Klassenneuling stand er in Assen als Zweiter auf dem Podest und in Buriram auf der Pole-Position. Insgesamt fuhr er zehn Mal in die Top-10. «Das ist nicht schlecht in einer Kategorie, von der ich als Kind geträumt habe und die ich bisher im TV angeschaut habe», meinte der schlagfertige Rossi-Schüler dazu.
Vom Level in der Königsklasse zeigte sich «Bez» angetan: «Das Niveau der Fahrer und auch der Motorräder ist wirklich sehr hoch. Fast jedes Motorrad ist ein Factory-Bike oder auf dem Level, es ist also ein sehr konkurrenzfähiges Feld. Die Fahrer sind auch sehr stark. Ich glaube, es ist das bisher beste MotoGP-Grid.»
Bezzecchi landete in der Endabrechnung auf WM-Rang 14. Mit seinen 111 Punkten kürte sich der Ducati-Pilot aus dem Mooney VR46 Racing Team klar zum «Rookie of The Year». Sein Markenkollege Fabio Di Giannantonio landete mit 87 Punkten weniger auf Platz 2 dieser Wertung. «Der Titel des besten Rookies war von Anfang an ein Ziel, wenn auch ohne zu viel Druck», erzählte Bezzecchi. «Das war wichtig für mich, weil es meine letzte Chance auf diesen Titel war, nachdem ich ihn in der Moto3 und Moto2 verpasst hatte. Es war dann sehr schön, es in der MotoGP zu schaffen.»
«Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Rookie-Titel zwei Rennen vor Schluss fixieren würde», ergänzte der 24-jährige Italiener. «Klar, wir hatten auch schon in Thailand die Chance darauf. Es war schwierig, aber nach der Pole am Samstag haben wir ein gutes Rennen erwartet. Leider war das dort dann nicht der Fall. Wir sind dann aber nach Australien gekommen. Phillip Island ist eine Strecke, die ich sehr mag, ich wollte also wirklich ein gutes Rennen machen. Während des Rennens habe ich nicht daran gedacht, aber es war dann natürlich fantastisch, den Rookie-Titel so früh zu gewinnen.»
Insgesamt fiel die Bilanz von Bez natürlich gut aus: «Wir sind als Mannschaft gewachsen und haben im Laufe der Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir waren am Ende ziemlich konkurrenzfähig und haben sehr solide Ergebnisse eingefahren.»
Dazu gab der VR46-Schützling zu bedenken: «Wir waren ja in jeder Hinsicht ein Rookie-Team in der MotoGP. Viele der Jungs sind aus der Moto2 gekommen, andere hatten bis zum Vorjahr noch eine andere Rolle, wie mein Crew-Chief Matteo Flamigni. Die Jungs haben mich beeindruckt, weil sie sich in sehr kurzer Zeit entwickelt haben. Das ist unser Geheimnis: Sie haben es geschafft, den Schritt vor mir zu machen und mir die Unterstützung und das Motorrad zu geben, das ich gebraucht habe. Sie haben einen sehr guten Job gemacht, auch die Crew von Luca Marini war fantastisch.»
Besonders mit dem Podestplatz bei der Dutch TT habe es Klick gemacht. «Von dem Moment an habe ich begonnen, noch mehr zu pushen, um gemeinsam mit der Mannschaft noch mehr solche Tage erleben zu können», unterstrich der Rookie des Jahres.
MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):
1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.