Marc Márquez hilft «Learn for Sight» mit 100.000 Euro
Bernardo Sánchez Dalmau, Dr. Jorge Peraza, Marc Márquez, Dr. Alfredo Adán, Dr. Josep M. Campistol (vlnr)
Haiti zählt zu einem der ärmsten Länder der Welt. In dem Land mit mehr als elf Millionen Einwohnern gibt es über 100.000 Menschen, die an Blindheit leiden und die geheilt werden könnten, wenn die entsprechenden Mittel zur Behandlung vorhanden wären. «Learn for Sight» ist ein Projekt, welches seit 2016 besteht und nun aktiviert werden soll – mit Marc Márquez als Botschafter und Unterstützer.
Marc Márquez kam selbst schon zweimal in die Situation, dass er durch eine Diplopie stark eingeschränkt war. Diplopie führt dazu, dass man doppelt sieht. Zuletzt kämpfte der Spanier am Ende der Saison 2021 nach einem Trainingsunfall mit dieser Krankheit. Auch im Moto2-WM-Kampf gegen Stefan Bradl 2011 musste Márquez durch Diplopie zurückstecken.
«Als ich Diplopie hatte, konnte ich nicht nur nicht an Wettkämpfen teilnehmen, ich war auch nicht autonom, weil ich mich nicht mit dem Auto fortbewegen konnte. Ich war auf andere angewiesen und ich konnte auch nicht mit beiden offenen Augen lesen», erklärte Márquez gegenüber Marca. «Die Verletzung am Oberarm tut weh, aber manchmal kann man sie vergessen, aber wenn man doppelt sieht, kann man sie den ganzen Tag nicht vergessen, nur wenn man schläft»
Der Honda-Werksfahrer wurde am Montag als Botschafter für das Projekt «Learn for Sight» (Sehen lernen) vorgestellt und der 29-Jährige hat außerdem 100.000 Euro beigesteuert. «Es ist ein sehr schönes Projekt, das fühle ich. Sie helfen in einem Land, das Hilfe benötigt. Mit dieser Art von Hilfe kann man Familien retten», sagte Márquez im Interview bei motogp.com.
«Ich habe gemerkt, dass es die richtige Zeit dafür war, zu unterstützen. Ganz besonders, wenn du eine gute Beziehung zu den Ärzten hast und vor allem wenn du genau weißt, was du verlierst, wenn du Sichtprobleme hast», fügte der Honda-Star hinzu. «Das ist wirklich eine große Sache und ich bin sehr glücklich, dass ich helfen kann.»
Projektverantwortlicher für «Learn for Sight» ist Dr. Jorge Peraza von der Klinik in Barcelona. Bei motogp.com betonte er: «Marc Márquez ist eine bekannte Persönlichkeit im Weltsport. Für uns ist das sehr wichtig, besonders wegen der finanziellen Unterstützung, die er uns gibt. Außerdem möchte er der Gesellschaft zurückgeben, was sie ihm gegeben hat», erklärte der Arzt. «Für uns ist es eine Ehre, dass Marc Márquez mit uns in diesem unglaublichen Projekt kooperiert.»
Der wirtschaftliche Beitrag des achtmaligen Weltmeisters soll als «Lunge» dienen. Seit 2016 reisen verschiedene Augenärzte der Klinik mehrmals im Jahr nach Haiti, dem Land, das als eines der ärmsten der Welt gilt, vor allem nach dem schrecklichen Erdbeben, das es 2010 verwüstete und das ihm internationale Aufmerksamkeit verschaffte, die es bis dahin nicht hatte. Mit steigender Größe des Projekts möchte sich Márquez noch intensiver engagieren.