Saison 2023: Bei Aprilia liegt die Messlatte hoch
Aprilia-RNF-Neuzugänge: Raúl Fernández und Miguel Oliveira
Wird bei Aprilia um Espargaró und Viñales auch 2023 gejubelt?
Nach einer ausgezeichneten Saison 2022 geht Aprilia mit zwei großen Fragezeichen in die Saison 2023:
- Kann der Level aus der vorangegangenen Saison gehalten werden?
- Ist der Hersteller aus Noale dazu in der Lage, die neue Struktur mit dem Kundenteam zu händeln?
Technical Director Romano Albesiano wird für die erste Herausforderung verantwortlich zeichnen. Aprilia-Rennchef Massimo Rivola muss dafür sorgen, dass das Werks- und das Satelliten-Team Hand in Hand arbeiten, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu steigen.
Nach dem ersten MotoGP-Sieg und total neun Podestplätzen aus der Saison 2022 (6x Aleix Espargaró, 3x Maverick Viñales) liegt die Messlatte sehr hoch. Jedes Ergebnis, das unter dem liegt, was in der letztjährigen Saison erreicht wurde, wird als Rückschritt bewertet werden.
Es hätte auch den Effekt einer kalten Dusche für diejenigen, die das MotoGP-Projekt finanzieren. Die Rede ist von der Piaggio-Gruppe, zu der Aprilia gehört. Leicht vorstellbar, dass die starken Resultate von 2022 bei der Finanzierung helfen, aber genauso schnell könnte eine Tendenz in die andere Richtung die Stimmung wieder trüben.
In diesem Bewusstsein haben Albesiano und seine Ingenieure intensiv gearbeitet. Der Motor und die Aerodynamik sind die Bereiche, in denen die meisten Stunden investiert wurden. Stunden und Geld, denn die Sessions im Windkanal mit vier Fahrern sind ein bedeutendes Investment.
Neben Ducati nimmt Aprilia bei der Aero-Entwicklung eine Vorreiterrolle ein. Die jüngste Version der RS-GP designten Albesiano und seine Leute auch nicht «um den Motor herum». Der Ausgangspunkt war die Aerodynamik.
Bezeichnend für die gute Arbeit, die in Noale in dieser Hinsicht geleistet wurde: Beim Valencia-Test im November brachten einige Hersteller Verkleidungen auf die Strecke, die klar von den Aprilia-Linien inspiriert worden waren.
Raúl Fernández und Miguel Oliveira
Michele Pirro
Maverick Viñales
Fabio Di Giannantonio
Augusto Fernández
Joan Mir
Enea Bastianini
Jorge Martin
Fabio Quartararo
Pol Espargaró
Miguel Oliveira
Marc Márquez
Alex Rins
Takaaki Nakagami
Marco Bezzecchi
Jack Miller
Augusto Fernández
Brad Binder
Raúl Fernández
Pecco Bagnaia
Johann Zarco
Jack Miller
Alex Márquez
Alex Rins
Erstmals vier RS-GP im Feld
Große Neuheit ist das Kundenteam für das Werk aus Noale. Es bleibt abzuwarten, wie die Zusammenarbeit aussehen wird. Wird Aprilia Razlan Razalis RNF-Team als reinen Kunden sehen (wie es bei Yamaha der Fall war) oder wird die Beziehung so eng sein, wie sie beispielsweise Ducati mit Pramac pflegt?
Weder noch, wage ich vorherzusagen. Ich glaube, dass es ein Zwischending sein wird. Wenn man bei Massimo Rivola zwischen den Zeilen liest, ist davon auszugehen, dass RNF mit Miguel Oliveira der Aprilia-Rennabteilung dabei helfen wird, Teile zu vergleichen und zu bewerten. Nach dem Verlust der «concessions» sind Albesiano und seine Mannschaft gezwungen, neue Wege zu finden.
Zu den Fahrern: Miguel Oliveira und Raúl Fernández sind zweifelsohne eine bedeutende Verstärkung. Oliveira hat gezeigt, dass er weiß, wie man Grand Prix gewinnt. Mit seiner Erfahrung und seiner Entschlossenheit kann er der italienischen Marke das entgegengebrachte Vertrauen mit Erfolgen zurückzahlen.
Entscheidend wird sein, wie viel Factory-Support RNF tatsächlich erhalten wird.
Bei den Werksfahrern Aleix Espargaró und Maverick Viñales bleibt nur zu hoffen, dass sie das neue Jahr besser beginnen, als sie die alte Saison beendet haben. Aleix wird – wie immer – alles geben. Eine Herangehensweise, die ihm in den neuen Sprintrennen entgegenkommen könnte. Und bei Maverick ist – wie immer – alles möglich.
MotoGP-WM-Endstand 2022 (nach 20 Rennen):
1. Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.
