Alex Márquez und Di Giannantonio im Gresini-Look 2023
Hinter Gresini Racing liegt ein erfolgreiches erstes Jahr als Ducati-Kundenteam: Enea Bastianini bescherte der Truppe aus Faenza vier GP-Siege, zwei weitere Podestplätze und WM-Rang 3. Mittlerweile hält das italienische Team, das auf den im Februar 2021 verstorbenen Fausto Gresini zurückgeht, bei 60 GP-Siegen über alle Klassen.
Dazu stand 2022 zweimal eine Gresini-Ducati auf der Pole-Position: Fabio Di Giannantonio sicherte sich beim Heim-GP in Mugello bei schwierigen Verhältnissen als Rookie sensationell die beste Startposition, Bastianini holte sich in Spielberg seine erste MotoGP-Pole.
«2022 war ein unglaubliches Jahr mit unerwarteten Ergebnissen – es war ein fantastisches Jahr», blickte Teameigentümerin Nadia Padovani zurück. «Wir haben hart für diese unglaublichen Ergebnisse gearbeitet. Ich danke auch all unseren Sponsoren, unseren Leuten bei Gresini, natürlich Ducati und unserem geliebten Fausto, der uns von oben unterstützt», betonte Fausto Gresinis Witwe Nadia Padovani zu Beginn der Teampräsentation 2023.
Nach Szenenapplaus fügte die Teamchefin an: «Natürlich werden wir arbeiten, um auch 2023 das Maximum herauszuholen. Wir sind bereit, lasst uns loslegen!»
Weil die «Bestia» für 2023 ins Ducati-Werksteam befördert wurde, verpflichtete Gresini Racing den 26-jährigen Alex Márquez als Nachfolger, er fährt ab sofort an der Seite des 24-jährigen Di Giannantonio. Gemeinsam enthüllten die beiden am Samstag in Cervia kurz nach 11.30 Uhr die GP22 im Gresini-Design für die Saison 2023.
Die eigenwillige Farbkombination – Ducati-Rot und ein heller Blauton, der die Luft symbolisieren soll – wurde beibehalten, allerdings wurde der rote Anteil deutlich erhöht, vor allem an den Lederkombis der zwei Gresini-MotoGP-Fahrer. Das Himmelblau, im Vorjahr noch matt, glänzt jetzt außerdem leicht.
Ein Titelsponsor fehlt auf der Verkleidung noch immer, auf den Schriftzug «The Next» wurde dennoch verzichtet. Immerhin: Alex Márquez brachte seinen Sponsor Estrella Galicia 0,0 mit.
Der Moto3-Weltmeister von 2014 und Moto2-Weltmeister von 2019 stand in seiner MotoGP-Debütsaison 2020 in Repsol-Honda-Farben zwar zweimal auf dem Podest, bei LCR erlebte er im Anschluss aber zwei enttäuschende Jahre. Als WM-17. der abgelaufenen Saison verließ er Honda in Richtung Ducati.
Bei Gresini teilt er sich die Box mit Fabio Di Giannantonio, dreifacher GP-Sieger in den kleinen Klassen. «Diggia» landete in seiner ersten MotoGP-Saison mit 24 Punkten auf WM-Rang 20. Damit war er zweitbester Neuling, allerdings deutlich hinter seinem Markenkollegen Marco Bezzecchi (WM-Rang 14 mit 111 Punkten). Neben der Mugello-Pole war ein achter Platz auf dem Sachsenring das Highlight von Di Giannantonios Rookie-Saison.
Ebenfalls präsentiert wurden am Samstag die Auftritte der Gresini-Mannschaften für die MotoE (mit Matteo Ferrari und Alessio Finello) und Moto2 (Filip Salac und Jeremy Alcoba) – inklusive eines neuen Titelsponsor für die Mittelgewichtsklasse: Für die kommenden drei Saisons wurde ein Abkommen mit dem chinesischen Motorradhersteller QJMotor geschlossen.
Die Erfolge von Gresini Racing
WM-Titel: 3
Daijiro Kato, 250 ccm 2001
Toni Elias, Moto2 2010
Jorge Martin, Moto3 2018
(Matteo Ferrari, MotoE-Weltcup 2019)
Grand Prix-Siege: 60
18 in MotoGP (8x Gibernau, 5x Melandri, 4x Bastianini, 1x Elias)
18 in 250 ccm (15x Kato, 3x Capirossi)
12 in Moto2 (7x Elias, 2x Sam Lowes, 1x Pirro, 1x Siméon, 1x Di Giannantonio)
12 in Moto3 (8x Martin, 2x Di Giannantonio, 2x Bastianini)
WM-Podestplätze: 185
62x in MotoGP (18x Platz 1, 27x Platz 2, 17x Platz 3)
27x in Moto2 (12x Platz 1, 10x Platz 2, 5x Platz 3)
51x in Moto3 (12x Platz 1, 17x Platz 2, 22x Platz 3)
42x in 250 ccm (18x Platz 1, 12x Platz 2, 12x Platz 3)
3x in 500 ccm (3x Platz 3)
Die erfolgreichsten Gresini-Fahrer
Sete Gibernau: 24 Podestplätze (MotoGP)
Daijiro Kato: 24 Podestplätze (22x 250 ccm, 2x MotoGP)
Enea Bastianini: 21 Podestplätze (6x MotoGP, 15x Moto3)
Jorge Martin: 19 Podestplätze (Moto3)
Fabio Di Giannantonio: 18 Podestplätze (4x Moto2, 14x Moto3)
Marco Melandri: 17 Podestplätze (MotoGP)
Toni Elias: 12 Podestplätze (4x MotoGP, 8x Moto2)
Loris Capirossi: 9 Podestplätze (250 ccm)
Roberto Rolfo: 7 Podestplätze (250 ccm)
Sam Lowes: 6 Podestplätze (Moto2)
Emilio Alzamora: 4 Podestplätze (250 ccm)
Alex Barros: 3 Podestplätze (500 ccm)
Álvaro Bautista: 3 Podestplätze (MotoGP)
Xavier Siméon: 3 Podestplätze (Moto2)
Colin Edwards: 2 Podestplätze (MotoGP)
Marco Simoncelli: 2 Podestplätze (MotoGP)
Michele Pirro: 2 Podestplätze (Moto2)
Yuki Takahashi: 2 Podestplätze (Moto2)
Jeremy Alcoba: 2 Podestplätze (Moto3)
Alex De Angelis: 1 Podestplatz (MotoGP)
Aleix Espargaró: 1 Podestplatz (MotoGP)
Gino Rea: 1 Podestplatz (Moto2)
Filip Salac: 1 Podestplatz (Moto2)
Gabriel Rodrigo: 1 Podestplatz (Moto3)