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Livio Suppo über Honda: «Es gibt keine Ausreden»

Von Otto Zuber
Nicht nur wegen Marc Márquez, Joan Mir, Alex Rins und Takaaki Nakagami ist HRC in diesem Jahr gut aufgestellt, findet Livio Suppo. Deshalb gibt es für die Japaner auch keine Ausreden, ist sich der Italiener sicher.

Die Honda-Verantwortlichen mussten in den letzten Jahren in der MotoGP-WM zahlreiche Rückschläge und Niederlagen hinnehmen. Deshalb wurde gehandelt: Die Japaner sicherten sich die Dienste der bisherigen Suzuki-Stars Joan Mir und Alex Rins und holten auch den Technical Manager Ken Kawauchi an Bord, der bisher beim Hersteller aus Hamamatsu tätig war und wegen desMotoGP-Rückzugs von Suzuki frei wurde.

Zudem wurden mit Kalex für die Schwinge und Akrapovic für die Auspuffanlage zwei kompetente Partner gefunden, um die Honda RC213V auf Vordermann zu bringen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, wie der frühere Suzuki-, Honda- und Ducati-Teammanager Livio Suppo im Gespräch mit «MotoGP.com» betont.

«Honda hat jetzt zwei ehemalige Weltmeister, einen Fahrer, der zwei der letzten drei Rennen gewonnen hat und Nakagami, der bewiesen hat, dass er alles andere als ein langsamer Fahrer ist. Sie haben keine Rookies an Bord und vier gute Piloten», erklärt der 58-Jährige, und er zählt auf: «Drei von ihnen sind in der Lage, Rennen zu gewinnen, zwei von ihnen haben einen Titel gewonnen, also können sie den Fahrern nicht die Schuld geben, wenn die Leistung nicht stimmt.»

«Es gibt keine Ausreden», kommt Suppo zum Schluss. Der Italiener, der im vergangenen Jahr Mir und Rins gut kennenlernen konnte, traut dem bisherigen Suzuki-Duo viel zu: «Sowohl Joan als auch Alex haben nur Erfahrung mit Suzuki in der MotoGP. Sie konnten bisher nur einen Reihenvierzylinder fahren, von dem alle Piloten sagen, dass er einfacher zu fahren ist als der V4. Es wird ihnen helfen, wenn sie nicht zu sehr daran denken und das Motorrad einfach nur als Motorrad ansehen.»

«Natürlich wird es nicht einfach, denn sie haben mit Marc eine sehr hohe Messlatte. Seit zehn Jahren ist es niemandem mehr gelungen, in einer Saison mit demselben Motorrad mehr Punkte zu holen als er. Das letzte Mal, dass Honda ein Rennen ohne Marc gewonnen hat, war 2017, das ist schon sehr lange her», mahnt Suppo gleichzeitig.

«Manchmal, wenn die Ergebnisse ausbleiben, ist es für die Techniker einfach zu sagen: 'Ja, aber das Motorrad ist gut, schau dir Marc oder Casey an. Die anderen Fahrer rutschen ab, sie spüren den Druck'. Aber auf dem Papier haben sie ein sehr starkes Aufgebot. Wir alle wissen, wozu diese Fahrer in der Lage sind. Wenn sie das also nicht tun können, dann ist das Motorrad ein Problem. Wenn die Ergebnisse ausbleiben, dann liegt das Problem eindeutig beim Motorrad», ist Suppo überzeugt.

«Aber ich glaube, dass beide es schaffen können. Sie sind beide super talentiert und mit der richtigen Herangehensweise, der richtigen Einstellung, glaube ich, dass sie eine gute Saison haben können. Es kommt natürlich auf das Motorrad an, aber ich zweifle nicht am Talent von Joan und Alex», stellt Suppo klar.

MotoGP-WM-Endstand (nach 20 Rennen):

1.Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.

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