Sepang: Ducati und Aprilia auch beim Top-Speed vorne
Pecco Bagnaia in Sepang: Auch beim Top-Speed #1
Beim Malaysia-GP 2022 hatte im vergangenen Oktober noch Enea Bastianini auf der Ducati GP21 mit 336,4 km/h für den höchsten Top-Speed auf der 920 m langen Start-Ziel-Geraden des Sepang Circuits gesorgt.
Den dreitägigen Sepang-Test beendeten am Sonntag Ducati-Lenovo-Star Pecco Bagnaia und die beiden Aprilia-Werksfahrer Maverick Viñales und Aleix Espargaró mit je 337,5 km/h an der Spitze der Top-Speed-Tabelle.
Das untermauerte die Aussagen von Titelverteidiger Bagnaia, der nach Tag 1 noch die aggressive Kraftentfaltung des neuen Triebwerks bemängelt hatte, den 2023er-Motor schlussendlich aber für gut befand: «Wir haben bei der Elektronik eine Änderung vorgenommen und alles war dann wie am 2022er-Bike, nur mit höherem Speed. Wir sind also bereits auf einem guten Level. Mein Fokus wird jetzt aber darauf liegen, bei der Leistungsentfaltung im Vergleich zum 2022er-Bike einen Schritt nach vorne zu machen. Ich glaube, das können wir erreichen.»
An der Aprilia RS-GP23 kam die neueste Entwicklungsstufe des Motors in Malaysia noch gar nicht zum Einsatz. Der Hersteller aus Noale plant für den Portimão-Test (11. und 12. März) nachzulegen: «Romano Albesiano hat uns gesagt, dass die Rennmotoren, die in Noale auf dem Prüfstand sind, ein bisschen besser sind», verriet Aleix Espargaró, der auf eine Steigerung hofft.
Bereits zufrieden mit der Motorleistung ist Yamaha-Werkfahrer Fabio Quartararo, der sich beim Sepang-Test in Sachen Top-Speed tatsächlich konstant im oberen Bereich der Tabelle hielt. Am schnellsten war der Weltmeister von 2021 auf der neuen M1 am Samstag mit 335,4 km/h. «Und ich war da allein unterwegs, das ist also sehr vielversprechend», meinte «El Diablo» dazu. Allerdings gab er auch zu bedenken: «Der Top-Speed ist gut, dafür ist unsere Aerodynamik aber ‚leichter‘. Mehr Downforce zu finden wäre interessant.»
Repsol-Honda-Star Marc Márquez wurde am Sonntag einmal mit 336,4 km/h geblitzt und schob sich damit noch vor Quartararo in die Top-10 der Höchstgeschwindigkeiten. Auffallend: Sein zweitbester Top-Speed lag bei 333,3 km/h, was näher an den Werten seiner Markenkollegen im unteren Bereich des entsprechenden Klassements liegt.
«Ich bin in Sepang immer mit dem neuen Motor gefahren», schilderte der sechsfache MotoGP-Champion. «Der alte Motor war nur im Bike mit der Repsol-Lackierung verbaut, das nur am Freitag in der Box war. Der alte Motor war ein bisschen langsamer in Sachen Top-Speed, aber abgesehen davon in der Beschleunigung und allem sehr ähnlich», so Márquez.
Aus der Pierer-Gruppe erreichte GASGAS-Tech3-Werksfahrer Pol Espargaró am Sonntag mit 334,3 km/h den höchsten Top-Speed. «Ich möchte der Motorenabteilung bei GASGAS, besser gesagt, in der Pierer Mobility Group ein großes Kompliment machen, denn sie haben mit Vollgas an der Weiterentwicklung gearbeitet und echt schöne Verbesserungen erzielt», lobte Espargaró.
Top-Speed-Bestwerte, Sepang-Test (10. bis 12.2.):
1. Bagnaia, Ducati, 337,5 km/h
2. Viñales, Aprilia, 337,5 km/h
3. Aleix Espargaró, Aprilia, 337,5 km/h
4. Marini, Ducati, 336,4 km/h
5. Bezzecchi, Ducati, 336,4 km/h
6. Martin, Ducati, 336,4 km/h
7. Marc Márquez, Honda, 336,4 km/h
8. Bastianini, Ducati, 336,4 km/h
9. Quartararo, Yamaha, 335,4 km/h
10. Oliveira, Aprilia, 335,4 km/h
11. Pol Espargaró, GASGAS, 334,3 km/h
12. Alex Márquez, Ducati, 334,3 km/h
13. Zarco, Ducati, 333,3 km/h
14. Miller, KTM, 333,3 km/h
15. Di Giannantonio, Ducati, 333,3 km/h
16. Morbidelli, Yamaha, 333,3 km/h
17. Raúl Fernández, Aprilia, 332,3 km/h
18. Brad Binder, KTM, 332,3 km/h
19. Crutchlow*, Yamaha, 332,3 km/h
20. Mir, Honda, 332,3 km/h
21. Rins, Honda, 332,3 km/h
22. Bradl*, Honda, 330,2 km/h
23. Augusto Fernández, GASGAS, 330,2 km/h
24. Nakagami, Honda, 330,2 km/h
25. Nakasuga*, Yamaha, 327,2 km/h
*= Testfahrer