Pit Beirer (GASGAS): «Pol ist unser verlorener Sohn»
Pol Espargaró gelang beim Sepang-Test die 13. Zeit, doch er verzichtete am Schluss auf eine Zeitenjagd und hielt sich auf Platz 7, als er etwas frühzeitig von seiner GASGAS RC16 stieg. In Portimão landete der 31-jährige Spanier der seine zehnten MotoGP-Saison bestreitet, an 18. Stelle – unmittelbar hinter Red Bull-KTM-Werkspilot Jack Miller.
Für die Pierer Mobility AG spielt die Heimkehr von Pol Espargaró nach den zwei enttäuschenden Repsol-Honda-Jahren eine wichtige Rolle. Der Routinier soll im GASGAS Factory Racing Tech3 Team um Spitzenplätze kämpfen. Von Valencia 2018 bis zum Finale 2020 hat er auf der KTM RC16 bereits drei Pole-Positions und sechs Podestplätze (aber keinen Sieg) errungen.
«Pol ist unser verlorener Sohn», sagt Pierer-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Er hat außergewöhnliche Leistungen vollbracht, als wir das erste gemeinsame MotoGP-Kapitel mit ihm geschrieben haben. Er hat immer mehr aus dem Motorrad herausgequetscht, als drinnen war. Oft hat er sogar ausgezeichnete Rundenzeiten herausgekitzelt, wenn wir gar nicht damit gerechnet haben. Er hat unser Bike oft in die ersten oder zweite Startreihe gestellt. Wir haben mit ihm großartige Rennen erlebt. Und er war so positive eingestellt und hat immer Druck auf die Entwickler gemacht, als wir noch in einer schwierigen Phase gesteckt sind. Als er für 2017 zu uns gekommen ist, waren wir weiter hinten. Aber er hat uns mit seiner positiven Einstellung sehr geholfen, das Podium zu erreichen und nahe an die Spitze heranzukommen.»
«Wir hatten dann das Gefühl, Pol habe uns nach der Saison 20220 in einer sehr wichtigen Phase des Projekts verlassen», blickt Beirer zurück. «Denn er wollte unbedingt einem großen Traum nachgehen. Er war dann zwei Jahre in einem anderen Team, jetzt ist er zurückgekehrt. Er hat in den letzten Jahren schwierigen Zeiten erlebt, wir aber auch. Manchmal haben wir einander in diesem Zeitraum vermisst. Deshalb war es so schön und so emotional, als wir wieder zueinander gefunden haben.»
«Ich glaube, Pol hat bei uns noch eine Aufgabe zu erledigen. Jetzt haben wir die Chance, das nachzuholen», hält Pit Beirer. fest.
Ein MotoGP-Sieg ist das, was Pol Espargáro noch fehlt. Kann das 2023 klappen? Beirer: «Das wird sich in der kommenden Saison zeigen.»
Portimão-Test, kombinierte Zeiten (11./12.3.):
1. Bagnaia, Ducati, 1:37,968 min
2. Zarco, Ducati, + 0,296 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,334
4. Marini, Ducati, + 0,342
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,383
6. Bastianini, Ducati, + 0,405
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,434
8. Martin, Ducati, + 0,466
9. Brad Binder, KTM, + 0,512
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,601
11. Oliveira, Aprilia, + 0,616
12. Viñales, Aprilia, + 0,710
13. Mir, Honda, + 0,794
14. Marc Márquez, Honda, + 0,810
15. Rins, Honda, + 0,814
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,886
17. Miller, KTM, + 0,941
18. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,006
19. Morbidelli, Yamaha, + 1,098
20. Nakagami, Honda, + 1,341
21. Di Giannantonio, Ducati, + 1,673
22. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,699
23. Pirro, Ducati, + 2,131
24. Bradl, Honda, + 2,194