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Pol Espargaró (GASGAS): Schlimme Verletzungen

Von Günther Wiesinger
Die Verletzungen von Pol Espargaró sind zwar nicht lebensgefährlich, aber dem GASGAS-Werkspiloten droht nach seinem Crash in Portimão eine monatelange Pause.

Nach ausführlichen Computer-Tomografien im Krankenhaus in Faro hat sich zwar bestätigt, dass der bedauernswerte Pol Espargaró (31) nach dem Crash im zweiten freien Freitag-Training von Portimão nicht in Lebensgefahr schwebt und keine bleibenden Schäden davon getragen hat. Aber das neue GASGAS Factory Racing Tech3 Team von Hervé Poncharal muss womöglich einige Monate lang auf die Dienste des Nummer-1-Piloten verzichten, der von 2018 bis 2020 mit der baugleichen Red Bull KTM RC16 schon sechs Podestplätze errungen hat.

Pols 33-jähriger Bruder Aleix wusste schon bei den Gesprächen mit den Journalisten am Freitagabend, wie es um Pol steht. Er sprach von Lungenproblemen. Kurz vor 21 Uhr Ortszeit drang eine weitere Hiobsbotschaft durch. Pol Espargaró hat neben einem Kieferbruch auch Rückenwirbelbrüche erlitten. Er kann zwar Arme und Beine bewegen und hat keine neurologischen Ausfälle. Aber bisher steht nicht fest, ob die Wirbel durch eine Operation stabilisiert werden müssen. Voraussichtlich wird auch erst morgen Klarheit darüber bestehen, wie schwerwiegend die Lungenquetschung ausgefallen ist. Pol musste zwar nicht intubiert werden, aber er bekam starke schmerzstillende Mittel.

Inzwischen hat das GASGAS-Team alle verfügbaren Bewegtbilder besichtigt, um herauszufinden, wie es zu den schweren Verletzungen kam. 

Offenbar hat Pol Espargaró zuerst in den zu nahe stehenden Reifenstapeln eingeschlagen, dann wurde er von seinem Motorrad getroffen. Das Bike wurde durch diesen Aufprall womöglich noch einmal in die Luft geschleudert und prallte dann ein weiteres Mal auf den Fahrer nieder. Die Frage, warum dort keine Airfences standen, werden die Streckenbetreiber, der Promoter sowie der neue FIM Safety Officer Tomé Alonso beantworten müssen. Auch der portugiesische FIM-Präsident Jorge Viegas steht in der Verantwortung. 

Marc Márquez forderte: «Am Samstag müssen in dieser Kurve 10 Airfences stehen.»

SPEEDWEEK.com hatte am vergangenen Sonntag den illegalen Zustand der Kiesbetten angeprangert. «Die Kiesbetten sollten einen gestürzten Fahrer abbremsen. Aber hier haben sie den dahin rutschenden Pol beschleunigt», wetterte Weltmeister Pecco Bagnaia. Und auch die nachfliegende GASGAS wurde nicht abgebremst. 

Das GASGAS-Team muss Pol Espargaró laut Reglement in Argentinien (2. April) noch nicht ersetzen. Aber für den Red Bull-Texas-GP muss ein Ersatzfahrer nominiert werden. Das wird nach menschlichem Ermessen Testfahrer Dani Pedrosa (37) sein, der in Jerez (30. April) sowieso mit einer Wildcard antreten wollte.

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