Luca Marini (Ducati/7.): Rekord an Überholmanövern
Aufholjagd: Luca Marini (10) vor Joan Mir (36)
Bergauf rasant beschleunigen, an der Kuppe voll abbremsen und in eine enge Linkskehre einbiegen: Die erste Kurve des COTA in Austin ist berühmt-berüchtigt als Schauplatz wilder Szenen. Im Sprintrennen war es Luca Marini, der nach dem Start für Herzklopfen sorgte. Nach einem brillianten Qualifying aus der ersten Reihe losgefahren, war der Bruder von Valentino Rossi in dieser ersten Kurve zu spät auf der Bremse, verlor auf der Innenspur kurzzeitig die Kontrolle über seine Ducati, schaffte es aber mit Glück und guten Reflexen, einen Sturz zu vermeiden.
Weit ins Hinterfeld zurückgefallen, gab Luca sofort wieder Fersengeld, kam als 14. aus der ersten Runde zurück, war bei Halbzeit Neunter und holte im Schlepptau seines Teamkollegen Marco Bezzecchi am Ende den 7. Platz. «Ich bin happy», strahlte der 25jährige. «Ich habe viele Überholmanöver hingekriegt, wahrscheinlich so viele wie noch nie in meiner MotoGP-Karriere. Das war ein Genuss.»
Nur das Tohuwabohu in der ersten Kurve war weniger angenehm. «Meine Analyse: Der Asphalt dort ist sehr wellig, und als ich zu bremsen begann, habe ich eine dieser Wellen voll erwischt. Die Gabel ging auf Block, beim Zurückfedern hat sich das Bike geschüttelt. Ich versuchte abermals zu bremsen, noch stärker, doch weil es das erste Rennen des Wochenendes war, war der Belag in diesem Bereich, innen in der Kurve, noch dreckig und hatte wenig Grip. Das Vorderrad blockierte, es war unmöglich, das Bike abzustoppen. Wirklich schade: Ich hatte ein fantastisches Qualifying, aber einen fürchterlichen Start.»
«Wenn nach dem Start alles gut gegangen wäre, hätte ich um den Sieg mitkämpfen können, selbst mit dem harten Vorderreifen, der zwar die richtige Wahl war für die Streckenbedingungen, mir persönlich aber weniger taugt.»
Reifensorgen waren dann auch das Problem bei Marinis Aufholjagd. «Wegen der höheren Temperaturen im Vergleich zum Freitag heizte sich der Vorderreifen gewaltig auf, vor allem beim Fahren im Pulk. Von der sechsten Runde an war der Reifendruck so hoch, dass es fast unmöglich war, weitere gute Manöver auf den Weg zu bringen. Ich habe nur noch versucht, einen Sturz zu vermeiden und heil ins Ziel zu kommen!»
Was ihm bei seiner Aufholjagd besonders auffiel: «Die Kämpfe waren hart, aber fair und sauber, ohne die bisherigen Harakiri-Aktionen. Die Fahrer haben aus den ersten Sprintrennen gelernt, nicht mehr alles auf eine Karte zu setzen – auch ich!»
MotoGP-Ergebnis Sprint, Austin (15.4.):
1. Bagnaia, Ducati, 10 Rdn in 20:35,270 min
2. Rins, Honda, + 2,545 sec
3. Martin, Ducati, + 4,706
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 5,052
5. Brad Binder, KTM, + 8,175
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,877
7. Marini, Ducati, + 9,453
8. Oliveira, Aprilia, + 10,768
9. Miller, KTM, + 12,448
10. Viñales, Aprilia, + 12,739
11. Zarco, Ducati, + 14,251
12. Mir, Honda, + 14,988
13. Nakagami, Honda, + 15,592
14. Morbidelli, Yamaha, + 16,534
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,290
16. Augusto Fernández, KTM, + 23,128
17. Di Giannantonio, Ducati, + 25,626
18. Bradl, Honda, + 25,787
19. Quartararo, Yamaha, + 27,169
20. Folger, KTM, + 46,973
– Alex Márquez, Ducati, 4 Runden zurück
– Michele Pirro, Ducati, 5 Runden zurück
WM-Stand nach 5 von 42 Rennen:
1. Bezzecchi, 54 Punkte. 2. Bagnaia 53. 3. Zarco 35. 4. Alex Márquez 33. 5. Viñales 32. 6. Martin 29. 7. Brad Binder 27. 8. Miller 26. 9. Rins 22. 10. Morbidelli 21. 11. Aleix Espargaró 18. 12. Quartararo 18. 13. Marini 18. 14. Augusto Fernández 8. 15. Nakagami 7. 16. Marc Márquez 7. 17. Di Giannantonio 6. 18. Oliveira 5. 19. Mir 5. 20. Raúl Fernández 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 83 Punkte. 2. KTM 43. 3. Aprilia 38. 4. Honda 29. 5. Yamaha 27.
Team-WM:
1. Mooney VR46 Racing, 72 Punkte. 2. Prima Pramac 64. 3. Ducati Lenovo 53. 4. Red Bull KTM 53. 5. Aprilia Racing 50. 6. Gresini Racing 39. 7. Monster Energy Yamaha 39. 8. LCR Honda 29. 9. Repsol Honda 12. 10. GASGAS Tech3, 8. 11. CryptoDATA RNF 7.