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Jorge Lorenzo: «Ich hätte Yamaha helfen können»

Von Mario Furli
Jorge Lorenzo (36)

Jorge Lorenzo (36)

Der dreifache MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo analysierte nach dem für Yamaha enttäuschenden Spanien-GP in Jerez die schwierige Situation seines ehemaligen Arbeitgebers.

Die Yamaha-Piloten haben mit der aktuellen M1 sichtlich Mühe im MotoGP-Feld, Fabio Quartararo und Franco Morbidelli beendeten den Spanien-GP am Sonntag auf den Plätzen 10 und 11. Im Sprint am Samstag blieben beide ohne Punkte.

Noch deutlicher sind die Probleme im Qualifying: Quartararo etwa stand auf dem Circuito de Jerez-Ángel Nieto in seiner MotoGP-Karriere immer auf den ersten zwei Startplätzen – bis zum vergangenen Wochenende, als der Weltmeister von 2021 im Q1 hängen blieb und nur auf Startplatz 16 landete.

«Vor vier Jahren war ich ein Rookie und bin in Jerez 1:36 min gefahren. Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich ein viel besserer Fahrer bin, fahre aber eine 1:37,0 min – und bin am Limit. Es ist im Moment wirklich schwierig», machte der Franzose am Samstag deutlich.

Jorge Lorenzo war in Jerez im Paddock als TV-Experte für DAZN zu Gast und kommentierte dabei die offensichtlich schwierige Situation seines ehemaligen Arbeitgebers. Der Mallorquiner gewann bekanntlich nicht nur drei MotoGP-Titel auf der M1, sondern war 2020 auch kurzzeitig als Testfahrer für Yamaha im Einsatz.

«Yamaha hatte nie den leistungsstärksten Motor. Das Konzept ist nicht das ideale, um die maximale Power zu erzielen. Anderseits bringt es aber auch gute Eigenschaften mit sich, zum Beispiel die Kurvenstabilität. Das Motorrad ist agiler und in den Kurven einfacher zu bewegen, für die Fahrer macht es das einfacher», schickte Lorenzo gegenüber motogp.com voraus. «Anscheinend haben sich jedoch in den letzten paar Jahren ein bisschen ihre Stärken verloren, aber nicht das gefunden, was sie vom Motor gebraucht hätten, Leistung oder Beschleunigung. Es ist nun also ein Bike, das nicht mehr wirklich eine Stärke hat, wie es zuvor der Fall war.»

«Ich sage nicht, dass die M1 ein schreckliches Motorrad ist. Ich bin überzeugt, dass es noch immer recht konkurrenzfähig ist, aber eben nicht mehr gut genug, um um den Titel zu kämpfen – besonders wenn es einen Pecco Bagnaia gibt, der gereift ist, und sieben weitere Fahrer auf einer Ducati», gab der 36-jährige Mallorquiner zu bedenken. «Auch andere Marken wie KTM und Aprilia sind stark.»

«Es sieht aus, als sei Yamaha etwas vom Weg abgekommen», fasste Lorenzo zusammen, der bedauert, nicht mehr Testfahrer für die Japaner zu sein. «Man weiß nie, aber ich glaube, dass ich das Motorrad sehr gut kannte und ihnen hätte helfen können, den Weg für die Entwicklung des Motorrads zu finden. Jetzt haben sie einen anderen Testfahrer», verwies er auf seinen Nachfolger Cal Crutchlow.

«Von außen sieht es so aus, als wären sie etwas vom Weg abgekommen», bekräftigte der fünffache Weltmeister Lorenzo. «Hoffentlich finden sie die Richtung in Zukunft wieder, das gilt auch für Honda.»

MotoGP-Test, Jerez (1. Mai):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:36,574 min
2. Marini, Ducati, + 0,104 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,151
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,389
5. Viñales, Aprilia, + 0,390
6. Bagnaia, Ducati, + 0,450
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,486
8. Brad Binder, KTM, + 0,494
9. Martin, Ducati, + 0,515
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,615
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,711
12. Nakagami, Honda, + 0,740
13. Zarco, Ducati, + 0,752
14. Miller, KTM, + 0,857
15. Mir, Honda, + 0,942
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,969
17. Rins, Honda, + 1,148
18. Augusto Fernández, KTM, + 1,165
19. Bradl, Honda, + 1,208
20. Pedrosa, KTM, + 1,823
21. Folger, KTM, + 1,968
22. Savadori, Aprilia, + 1,984

MotoGP-Ergebnis, Jerez (30.04.):

1. Bagnaia, Ducati, 24 Rdn in 39:29,085 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,221 sec
3. Miller, KTM, + 1,119
4. Martin, Ducati, + 1,942
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,760
6. Marini, Ducati, + 6,329
7. Pedrosa, KTM, + 6,371
8. Alex Márquez, Ducati, + 14,952
9. Nakagami, Honda, + 15,692
10. Quartararo, Yamaha, + 15,846
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,209
12. Di Giannantonio, Ducati, + 17,911
13. Augusto Fernández, KTM, + 19,010
14. Bradl, Honda, + 27,294
15. Raul Fernández, Aprilia, + 36,371
16. Lecuona, Honda, + 36,753
17. Folger, KTM, + 47,146
– Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, 8 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 8 Runden zurück
– Rins, Honda, 22 Runden zurück
– Mir, Honda, 23 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, nicht gestartet

MotoGP-Ergebnis Sprint, Jerez (29.04.):

1. Brad Binder, KTM, 11 Rdn in 18:07,055 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,428 sec
3. Miller, KTM, + 0,680
4. Martin, Ducati, + 0,853
5. Oliveira, Aprilia, + 1,638
6. Pedrosa, KTM, + 1,738
7. Viñales, Aprilia, + 3,248
8. Zarco, Ducati, + 3,380
9. Bezzecchi, Ducati, + 5,711
10. Marini, Ducati, + 7,015
11. Di Giannantonio, Ducati, + 7,174
12. Quartararo, Yamaha, + 7,467
13. Rins, Honda, + 9,867
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,550
15. Bradl, Honda, + 15,455
16. Morbidelli, Yamaha, + 15,849
17. Augusto Fernández, KTM, + 15,969
18. Lecuona, Honda, + 25,356
19. Folger, KTM, + 25,530
– Mir, Honda, 4 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 8 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 8 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 87 Punkte. 2. Bezzecchi 65. 3. Binder 62. 4. Miller 49. 5. Viñales 48. 6. Marini 48. 7. Martin 48. 8. Rins 47. 9. Zarco 46. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 29. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 7. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 137 Punkte. 2. KTM 81. 3. Aprilia 67. 4. Honda 61. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 113 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 111. 3. Prima Pramac 94. 4. Ducati Lenovo Team 92. 5. Aprilia Racing 77. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3 21. 11. Repsol Honda 12.

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