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Marc Márquez (Honda/19.): «Es ist schmerzhaft»

Von Nora Lantschner
Die Verletzungen vom Sachsenring-GP schränken Marc Márquez auch in Assen noch ein. Nach einem «leichten Crash» und Platz 19 in der kombinierten Zeitenliste erklärte er am Freitag, warum es sich das antut.

Nach seinen fünf Stürzen auf dem Sachsenring und den schmerzhaften Nachwirkungen (geprellter Knöchel, eine Fraktur am Daumen und eine angebrochene Rippe) hatte sich Marc Márquez für die Dutch TT in Assen vorgenommen, nicht mehr über dem Limit zu pushen und einfach Daten für die Honda-Ingenieure zu sammeln. Tatsächlich war der achtfache Weltmeister über weite Strecken des Tages im unteren Bereich der Zeitenliste zu finden. Am Ende landete er mit seiner RC213V am Freitagnachmittag bei seiner ersten richtigen «time attack» aber doch noch im Kiesbett von Kurve 3.

«Ich bin es heute easy angegangen, auch aufgrund meiner körperlichen Verfassung. Ich hatte nicht erwartet, so zu leiden – aber ich habe gelitten», gestand der Repsol-Honda-Star am Freitagabend. «Der Knöchel und der gebrochene Finger waren okay, das war akzeptabel, die Rippe aber schmerzt. Wenn ich stärker atme, nimmt auch der Schmerz immer mehr zu und ich verliere mehr Zeit. Nur im ersten Sektor fühle ich mich mehr oder weniger okay, weil es langsame Kurven sind. Dort pushe ich und dort versuche ich, schneller zu sein.»

«Es ist aber nicht einfach», seufzte der 30-jährige Superstar. «Ich bin den ganzen Tag gecruist und habe Dinge probiert. Dann von einem Run auf den nächsten eineinhalb Sekunden schneller zu fahren, ist nicht einfach. Und da habe ich den Fehler gemacht, weil ich es nicht gewohnt war, mit der Geschwindigkeit in diese Kurve zu kommen. Es war aber ein sehr leichter Crash.»

Zur Sturzursache räumte Márquez ein: «Maverick [Viñales] war vor mir, ich habe auf der Geraden aber circa eineinhalb Zehntel verloren und dann versucht, das in der Kurve wieder aufzuholen. Denn das wäre der Weg gewesen, um zu versuchen, Zeit gutzumachen und im Ausgang der fünften Kurve so nahe wie möglich daran zu sein. Denn dort hätte ich wieder eineinhalb Zehntel verloren. Das war der Hauptgrund.»

«Im Q1 werde ich am Samstag versuchen, ein bisschen zu pushen, um nicht aus der letzten Reihe loszufahren – vielleicht aus der vorletzten oder drittletzten Reihe – und das Wochenende zu Ende zu bringen», unterstrich der Spanier.

Das hört sich für einen 59-fachen MotoGP-Sieger nach einer sehr bescheidenen Zielsetzung an. «Ja, aber vor allem ist das so, weil ich mich nicht gut fühle. An den anderen Wochenenden fühlte ich mich gut und ich konnte pushen. Auf dem Sachsenring bin ich das Rennen nicht gefahren, weil ich mich nicht gut gefühlt habe und Schmerzen hatte. Vier Tage später sitze ich wieder auf dem Bike – ja, in vier Tagen erholt sich der Körper ein bisschen, aber es ist noch immer schmerzhaft. Wie gesagt, vor allem die Rippe schmerzt, dort spüre ich eine große Einschränkung. Jedes Mal, wenn ich den Brustmuskel anspanne, tut es weh. Und das ist an den Bremspunkten und bei den Richtungswechseln die ganze Zeit der Fall. Ich kann mir an diesem Wochenende nichts vornehmen. Ich kann nicht.»

«Mal sehen, wie es morgen geht. Ich weiß aber schon, dass es ein bisschen schlechter sein wird, weil ich mich jetzt schon schlechter fühle. Das Ziel ist aber, das Wochenende zu Ende zu bringen», bekräftigte Márquez.

Wäre es in dieser Situation nicht besser zu pausieren? Warum tut sich Marc Márquez, aktuell WM-19., dieses Rennwochenende überhaupt an?

«Ich trete hier an, weil ich danach eineinhalb Monate [bis zum nächsten Rennen] habe. Mit dem Gefühl vom Sachsenring fast zwei Monate nicht auf dem Motorrad zu sitzen, wäre für einen Fahrer nicht das Beste. Das könnt ihr mir glauben. Ich brauche dieses Wochenende, für den mentalen Aspekt, ich muss weitermachen. Klar, in einem schwierigen Moment ist die Motivation nicht vorhanden, aber du musst deine Routine beibehalten. Du musste genauso weiterarbeiten und weiter daran glauben, um die Situation für die Zukunft zu verändern. Zu Hause wird sich nichts ändern», schob der Honda-Star nach.

MotoGP, kombinierte Zeiten nach FP2, Assen (23. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,063 min
2. Martin, Ducati, + 0,130 sec
3. Miller, KTM, + 0,155
4. Bagnaia, Ducati, + 0,200
5. Viñales, Aprilia, + 0,245
6. Quartararo, Yamaha, + 0,278
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,345
8. Brad Binder, KTM, + 0,386
9. Marini, Ducati, + 0,406
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,518
11. Zarco, Ducati, + 0,606
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,731
13. Oliveira, Aprilia, + 0,738
14. Nakagami, Honda, + 0,872
15. Bastianini, Ducati, + 0,892
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,043
17. Augusto Fernández, KTM, + 1,117
18. Di Giannantonio, Ducati, + 1,241
19. Marc Márquez, Honda, + 1,422
20. Savadori, Aprilia, + 1,432
21. Bradl, Honda, + 1,438
22. Lecuona, Honda, + 1,657
23. Folger, KTM, + 2,337

MotoGP-Ergebnis FP1, Assen (23. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:32,246 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,314 sec
3. Alex Márquez, Ducati, + 0,368
4. Zarco, Ducati, + 0,516
5. Quartararo, Yamaha, + 0,558
6. Marini, Ducati, + 0,635
7. Nakagami, Honda, + 0,735
8. Martin, Ducati, + 0,821
9. Miller, KTM, + 0,841
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,175
11. Binder, KTM, + 1,240
12. Bagnaia, Ducati, + 1,252
13. Augusto Fernández, KTM, + 1,342
14. Di Giannantonio, Ducati, + 1,387
15. Oliveira, Aprilia, + 1,427
16. Morbidelli, Yamaha, + 1,647
17. Bastianini, Ducati, + 1,656
18. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,695
19. Bradl, Honda, + 1,743
20. Savadori, Aprilia, + 1,809
21. Marc Márquez, Honda, + 1,865
22. Lecuona, Honda, + 2,117
23. Folger, KTM, + 2,495

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