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Sprint-Ass Bagnaia (Ducati): «Kein einfaches Format»

Von Manuel Pecino
Bereits dreimal bekam Bagnaia als Sprint-Sieger eine Medaille umgehängt

Bereits dreimal bekam Bagnaia als Sprint-Sieger eine Medaille umgehängt

WM-Leader Pecco Bagnaia führt nach acht Grand Prix auch die reine Sprint-Wertung an. Im Interview mit SPEEDWEEK.com spricht der Ducati-Star über das neue MotoGP-Format sowie seine eigenen Stärken und Schwächen.

Wenn man Francesco «Pecco» Bagnaia analysiert, kann man getrost behaupten, dass er ein kompletter Fahrer ist – bis auf ein paar kleine Makel, wenn ihn etwa ein kurzzeitiger Konzentrationsverlust auf den Boden befördert. Seit seinem bisher letzten Rennsturz in Le Mans (Kollision mit Maverick Viñales) erwies sich der Ducati-Werksfahrer aber als besonders sattelfest.

Seine Beziehung zu Wasser auf der Strecke ist auch nicht die beste, aber auch in dieser Hinsicht ist festzuhalten, dass der Italiener klare Fortschritte erzielt hat.

Abgesehen davon ist der Weltmeister schnell auf einer Runde (vier Pole-Positions aus den ersten acht Grand Prix) und er versteht es, ein Rennen zu managen. Er startet gut und bewies auch schon, dass er sich im Zweikampf durchsetzen kann.

Dazu kommt: Bagnaia ist der MotoGP-Pilot, der bisher den größten Vorteil aus dem neuen Format zog. Er sammelte ganze 74 Punkte im Sprint – mehr als jeder andere.

So würde die reine Sprint-Tabelle nach acht Events aussehen:

1. Bagnaia, Ducati, 74 Punkte
2. Martin, Ducati, 59
3. Binder, KTM, 47
4. Bezzecchi, Ducati, 41
5. Marini, Ducati, 27
6. Miller, KTM, 25
7. Aleix Espargaró, Aprilia, 21
8. Zarco, Ducati, 19
9. Marc Márquez, Honda, 15
10. Viñales, Aprilia, 15
11. Oliveira, Aprilia, 10
12. Rins, Honda, 9
13. Alex Márquez, Ducati, 9
14. Quartararo, Yamaha, 8
15. Morbidelli, Yamaha, 6
16. Pedrosa, KTM, 4
17. Bastianini, Ducati, 3

Pecco, gefällt dir das neue MotoGP-Format?

Es unterscheidet sich ziemlich von dem, was wir gewohnt waren. Wenn du am Freitag mit einem guten Gefühl in den Grand Prix startest, kannst du ein gutes Wochenende haben. Beginnst du dagegen mit Zweifeln, bleibt wenig Zeit für Verbesserungen. In Jerez zum Beispiel haben wir die Abstimmungsarbeit am Motorrad erst im zehnminütigen Warm-up am Sonntag zu Ende gebracht.

Es ist kein einfaches Format. Der Samstag ist sehr fordernd, weil man so viele Dinge zu tun hat. Am Ende aber geht es darum, sich an das Format anzupassen. Es ist mit Sicherheit kein schlechtes Format, dennoch sage ich auch, dass ich gerne mehr Zeit hätte, um in Hinblick auf das Rennen zu arbeiten.

Wie also würdest du das Format auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten?

Mit einer 8.

Bist du eher ein «Sprinter» oder bevorzugst du das traditionelle Sonntag-Rennen?

Ich bevorzuge das lange Rennen, also das «normale». Im Sprint gibst du Vollgas, du musst nichts kontrollieren, das mag ich nicht so sehr. Mir ist das GP-Rennen lieber, in dem du die Distanz managen und dir eine Strategie zurechtlegen musst.

Aus meiner Sicht bist du ein sehr kompletter Fahrer. Du bist mit Sicherheit einer der Fahrer in der MotoGP, der am härtesten bremst.

Ja.

Du sammelst gute Ergebnisse…

Ja.

Du startest gut…

Ja.

Und wie siehst du dich im Zweikampf?

Ich sehe mich selbst als Fahrer, der überholen kann, wenn er überholen muss. Man kann sich immer verbessern, aber ich würde sagen, dass ich in der Hinsicht zufrieden mit mir bin.

Wie sieht es auf nasser Strecke aus?

Ich würde sagen, das ist mein Schwachpunkt.

Ein Schwachpunkt, an dem man arbeiten kann?

Ja, wir haben diesen Aspekt im Vorjahr stark verbessert. Zu Beginn war es sehr schwierig, aber am Ende der Saison bin ich in Thailand Dritter geworden und in Argentinien lag ich ja bei nassen Verhältnissen auf Rang 2. Dann bin ich gestürzt, ja, aber ich war dabei. Wir haben uns also deutlich verbessert.

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