Marco Bezzecchi: Pecco macht den Unterschied im Quali
Marco Bezzecchi und Pecco Bagnaia: Die Top-2 von Assen
Erstmals finden in dieser Saison MotoGP-Sprints über die halbe Distanz statt, für die es auch die halbe Punkteanzahl gibt (12 Punkte für den Sieger, 1 Punkt für Platz 9).
Nach acht Grand Prix ist WM-Leader Francesco «Pecco» Bagnaia der Fahrer, der von den Samstag-Rennen am meisten profitiert hat. Von seinen 194 Punkten stammen ganze 74 Zähler aus den Sprints und tragen damit wesentlich zu seinem 35-Punkte-Vorsprung auf Ducati-Markenkollege Jorge Martin bei.
So würde die WM-Tabelle aussehen, wenn es wie im Vorjahr nur am Sonntag Punkte geben würde:
1. Bagnaia, Ducati, 120 Punkte
2. Bezzecchi, Ducati, 117
3. Martin, Ducati, 100
4. Zarco, Ducati, 90
5. Marini, Ducati, 71
6. Binder, KTM, 67
7. Aleix Espargaró, Aprilia, 56
8. Quartararo, Yamaha, 56
9. Miller, KTM, 54
10. Alex Márquez, Ducati, 54
Fazit: Bagnaia würde zwar auch in diesem Fall führen, der Vorsprung des Ducati-Werksfahrers würde aber wesentlich geringer ausfallen – sein VR46-Kumpel Marco Bezzecchi wäre dann bis auf drei Punkte dran. So fehlen «Bez» aktuell tatsächlich 36 Punkte.
Laut Bezzecchi liegt der Unterschied aber nicht am Sprint an sich. «Wenn man schaut, ist Pecco immer dabei», schickte er voraus. «Ich habe manchmal ein bisschen mehr Mühe, andere Male bin ich besser dabei. Meiner Meinung nach hat das ein bisschen mit der Erfahrung zu tun, auch mit dem Gefühl und dem Verständnis für das Motorrad – es ist ein bisschen dieser Mix.»
«Pecco hat einen Fehler mehr gemacht als ich, weil ich nur einmal gestürzt bin», ergänzte der Mooney-VR46-Fahrer dann mit Blick auf die jeweiligen Stürze in den GP-Rennen (Bagnaia in Las Termas, Austin und Le Mans nach Kollision mit Viñales; Bezzecchi in Jerez). «Es zählt jetzt aber nicht nur der Sonntag. Es zählen der Samstag und der Sonntag. Und mir gefällt dieses Format, ich mag den Sprint», versicherte der 24-Jährige.
Bez: «Die Herangehensweise ist aber etwas anders. Wenn du nicht vorne losfährst, wird es wirklich schwierig. Es gibt Strecken, auf denen das Überholen vielleicht ein bisschen einfacher ist, auf anderen ist es schwieriger… Aber alles hängt wirklich sehr stark von deiner Zeitenjagd ab. Die ‚time attack‘ hat unglaublich an Bedeutung gewonnen. Das ist ein bisschen nervig, weil man die ganze Zeit auf Zeitenjagd geht und dafür etwas weniger am Motorrad arbeitet. Und heutzutage ist es so, dass der Level sehr hoch ist und alle sehr gut darin sind, eine schnelle Runde zu fahren. Das ist daher eine Sache, an der man ständig arbeiten muss, da darf man nie nachlassen.»
«In Assen war meine ‚time attack‘ zum Glück gut, aber wenn man es ein bisschen analysiert, dann hat Pecco im Qualifying den Unterschied gemacht. Er war [vor Assen] dreimal in Folge auf der Pole oder zumindest immer in der ersten Reihe.» Tatsächlich verpasste der Titelverteidiger die erste Reihe mit Startplatz 5 in Jerez nur einmal, dazu stand er in acht Grand Prix viermal auf der Pole-Position.
«Bei mir dagegen wechselt es zwischen einem guten Qualifying und einem siebten Platz hin und her», schob Bezzecchi selbstkritisch nach. «Ich muss es schaffen, an dieser Sache zu arbeiten, dann kann auch das Ergebnis im Sprint anders aussehen.» So wie in Assen, als der VR46-Jungstar zuletzt von der Pole seinen ersten Sprintsieg feierte.
MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):
1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück
*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)
Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):
1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe
WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.