MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Marco Bezzecchi (2.): Körperlich wird es schwieriger

Von Nora Lantschner
Marco Bezzecchi hatte am Samstag in Silverstone wieder Grund zum Jubel

Marco Bezzecchi hatte am Samstag in Silverstone wieder Grund zum Jubel

Marco Bezzecchi aus Rossis Mooney VR46 Racing Team mischte am Samstag in Silverstone wieder ganz vorne mit, musste aber auch einen weiteren harten Crash einstecken. Sein Sprint-Fazit und sein Ausblick auf den Sonntag.

Marco Bezzecchi macht in Silverstone munter weiter, wo er bei der Dutch TT vor der Sommerpause aufgehört hatte. Daran änderte auch ein harter Highsider an Tag 1 und ein schneller Crash im Qualifying am Samstag nichts. Der VR46-Schützling sicherte sich dennoch seine zweite Pole-Position in Folge und ließ am Nachmittag die nächste Medaille folgen.

Den Sprint-Sieg von Assen konnte «Bez» zwar nicht wiederholen, aber auch Platz 2 reichte, um den Rückstand auf Pecco Bagnaia auf 27 Punkte zu verkürzen und in der WM-Tabelle an Jorge Martin vorbei auf Rang 2 zu ziehen. Denn Martin kam in Silverstone am Samstagnachmittag trotz Führungsmetern nicht über Platz 6 hinaus und WM-Leader Bagnaia wurde von Startplatz 4 sogar bis auf den 14. Platz durchgereicht. Punkte gibt es im Sprint aber bekanntlich nur für die Top-9.

«Das war ein positiver Tag für mich», hielt Bezzecchi am Samstagabend fest. «Natürlich war es nicht so gut, den Freitag mit einem üblen Crash zu beenden. Mein Gefühl auf dem Motorrad war aber gut. Auch wenn es am Morgen nass war, habe ich mein Bestes versucht, um das Vertrauen gleich wieder zu erlangen – und ich war sehr stark.»

Seinen Abflug in Kurve 16, als er am Ende des Qualifyings noch seine GP22 übel zurichtete, erklärte der 24-jährige Italiener folgendermaßen: «Leider hatte ich im Qualifying ein Problem mit dem Windschild, das beschlagen war. Ich konnte die Boxentafel nicht sehen und wusste daher auch nicht, dass ich schon auf Pole-Position lag. Ich habe also weiter gepusht, obwohl der Regen stärker wurde. Das hat zu meinem Crash geführt, ich habe einen Fehler gemacht und an der Stelle gab es Aquaplaning.»

«Mein Gefühl war aber okay. Ich hätte auch im Sprint etwas mehr Regen erwartet, so war es aber nicht. Diese Verhältnisse sind schwierig, deshalb bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden», kommentierte Bez seinen zweiten Rang hinter Alex Márquez.

Dabei hatte sich der Sprint-Sieger von Assen im Finish noch an seinen Markenkollegen aus dem Gresini Racing Team herangeschoben. «Es war schwierig, weil er etwas zu weit weg war. Ich wollte zu Beginn nicht zu viel pushen, weil die Strecke schon abtrocknete, und ich den Reifen nicht komplett verheizen wollte. Ich hatte erwartet, dass Alex einen etwas stärkeren Drop haben würde, er hat die Reifen aber sehr gut gemanagt. Am Ende war ich noch nahe dran, aber es hat nicht gereicht, er war etwas besser als ich. Ich bin dennoch happy, das war das Beste, was für mich möglich war.»

Was traut sich der zweifache GP-Sieger der laufenden Saison im Hauptrennen am Sonntag zu? Dann sollte es in Silverstone auch wieder trocken sein. «Ich hoffe, dass es ein trockenes Rennen wird. Denn ein Regenrennen ist immer sehr knifflig», schickte Bez voraus, der seinen ersten MotoGP-Sieg in Argentinien im Regen sicherstellte.

«Im Trockenen wird es mit Sicherheit sehr hart, aber zumindest macht es mehr Spaß», fuhr der neue WM-Zweite schmunzelnd fort. «Ich habe mich am Freitag gut gefühlt, wir haben jetzt am Motorrad aber ein paar Veränderungen vorgenommen. Ich weiß nicht, was ich erwarten soll. Körperlich wird es schwieriger werden, weil ich mit meinem Körper zweimal ziemlich hart aufgeprallt bin. Wir werden sehen, aber ich bin zuversichtlich, mein Bestes zu versuchen.»

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 17 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Bezzecchi 167. 3. Martin 163. 4. Zarco 115. 5. Binder 115. 6. Marini 98. 7. Aleix Espargaró 82. 8. Miller 82. 9. Alex Márquez 75. 10. Quartararo 64. 11. Viñales 63. 12. Morbidelli 57. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 44. 15. Di Giannantonio 34. 16. Nakagami 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 27. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 297 Punkte. 2. KTM 156. 3. Aprilia 128. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 278 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 265. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 197. 5. Aprilia Racing 145. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 109. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 53. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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