MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Pol Espargaró (KTM/12.): «Der Regen war ein Geschenk»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró (44) kämpfte auf der GASGAS RC16 gegen Nakagami

Pol Espargaró (44) kämpfte auf der GASGAS RC16 gegen Nakagami

Vor vier Monaten war Pol Espargaró (GASGAS Factory Racing Tech3) froh, nicht im Rollstuhl gelandet zu sein. Beim Comeback in Silverstone zog er sich respektabel aus der Affäre.

Pol Espargaró räumte nach seinem ersten MotoGP-Rennen seit Valencia im November 2022 ohne Umschweife ein: «Ich bin weichgekocht. Eigentlich war ich schon nach zehn der 20 Runden ohnmächtig», lachte Pol. «Nach den nächsten zehn Runden war ich komplett am Ende. Es war wirklich mühsam.»

«In den ersten zehn Runden habe ich mich hinter Augusto gehalten; ich konnte ihm einige Runden folgen. Das war das Problem, ich habe dabei meinen Körper zu stark beansprucht. Mein Körper hat mich deshalb bestraft, die Muskeln haben blockiert… Besonders mein Nacken war komplett verkrampft. Doch ich wollte unbedingt ins Ziel kommen. Trotzdem habe ich zwischendurch überlegt, ob ich an die Box fahren und aufhören soll. Aber dann begann es im vierten Sektor zu tröpfeln, einige Kollegen sind an die Box gefahren, manche sind gestürzt, das war ein Geschenk, das mir präsentiert wurde. Also bin ich weitergefahren und habe ein paar Punkte gesammelt.»

Jetzt hat der GASGAS-Tech3-Pilot nach seinem ersten Grand Prix für den zwölften Platz vier Punkte auf dem Konto, sein Repsol-Honda-Nachfolger Joan Mir fünf nach neun Grand Prix!

Pol Espargaró hat sich am Freitag im FP2 in Portugal schwer verletzt: drei Rückenwirbel gebrochen, zwei Brustwirbel gebrochen, Kieferbruch, Lungenquetschung, Fraktur an der rechten Hand.

«Meine schlimmste Verletzung bis dahin war eine Unterarm-Operation links. Damals musste ich drei Wochen pausieren und habe trotzdem beim nächsten Rennen aufgeben müssen, weil mir nach der Pause die Kraft gefehlt hat», blickte Pol zurück. «Jetzt war ich fast viereinhalb Monate ausser Gefecht…»

«Ich konnte heute nicht einmal einen langsamen Rhythmus beibehalten, es war schlimm», fasste der 32-jährige Spanier zusammen, der von 2017 bis Ende 2021 vier Jahre für KTM fuhr und dann zu Repsol-Honda ging. «Ich habe noch nie eine so lange Rennpause gehabt… Normal testest du bis Ende November und bist Anfang Februar beim Sepang-Test. Trotzdem bist du dann in Malaysia am zweiten Tag tot, du bist völlig erledigt. Und das ohne Verletzung!»

«Ich wusste, dass die GP-Rückkehr sehr beschwerlich wird, aber ich musste diese Hürde meistern. Jetzt können wir Silverstone abhaken. In zwei Wochen fahren wir in Österreich; dort wird es schon besser gehen, in zwei Tagen werde ich erholt sein. Und nach dem Österreich-GP sollte ich körperlich wieder auf dem Damm sein.»

Übrigens: In Silverstone standen erstmals in der MotoGP-Geschichte je ein Werksfahrer von Aprilia, Ducati und KTM gemeinsam auf dem Podest. 

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.


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