MotoGP: Marc Marquez hat spezielle Qualitäten

Joan Mir: «Darüber nachgedacht, zu Hause zu bleiben»

Von Mario Furli
Schwere Zeiten für Joan Mir

Schwere Zeiten für Joan Mir

Joan Mir erlebt auf der Repsol-Honda bisher eine Albtraum-Saison, will eigenen Aussagen zufolge aber noch nicht aufgeben. Gleichzeitig gesteht er: «Wenn Marc leidet, bedeutet das, dass die Situation entmutigend ist.»

«Es ist sicherlich das schwierigste Jahr meiner Karriere», räumt Joan Mir offen ein. Der MotoGP-Weltmeister von 2020 verlängerte am Sonntag in Silverstone seine Sturzserie und sammelte in dieser Saison überhaupt erst fünf WM-Punkte. Damit liegt er abgeschlagen auf dem 25. WM-Rang.

In einem langen DAZN-Interview gewährte der Repsol-Honda-Neuzugang nun Einblicke in sein Gefühlsleben und stellte gleichzeitig trotz der immer wieder aufkommenden Gerüchte um einen frühzeitigen Abschied fest: «Ich werde meinen Vertrag mit Honda erfüllen. Es ist das beste Team der Welt, das eine schwierige Zeit durchmacht, und ich möchte dazu beitragen, es wieder auf Kurs zu bringen. Was ich will, ist zu gewinnen. Ich will wieder dorthin zurückkehren, wo ich in der Vergangenheit war.»

Dazu gab der 25-jährige Spanier preis: «Ich habe mit einem Sportpsychologen gearbeitet. Ich tue alles, was nötig ist, denn ich will diese Situation mit Honda verbessern. Ich will keine Alternativen. Ich will, dass das, was wir haben, funktioniert. Ich habe darüber nachgedacht, zu Hause zu bleiben, aber ich bin sicher, dass ich es bereut hätte. An dem Tag, an dem ich mich dafür entscheide, muss ich sicher sein, dass ich es in Zukunft nicht bereuen werde.»

«Ich verdiene meinen Lebensunterhalt sehr gut mit dem, was mir Spaß macht, aber wir standen von klein auf unter großem Druck, dem Druck, entweder aufzuwachen oder nicht weiterzumachen. Und dieses Jahr hat mein Kopf vor der Pause gesagt: ‚Beruhige dich, lass uns die richtigen Prioritäten setzen.'»

Zum Vergleich mit seinem Teamkollegen und achtfachen Weltmeister Marc Márquez hielt Mir fest: «Was mich wirklich beunruhigen würde, wäre, wenn ich mich in dieser Situation befinde würde, während dieses Motorrad Rennen gewinnt. Das würde mir noch viel mehr Sorgen bereiten. Wenn Marc auf diesem Motorrad leidet, bedeutet das, dass die Situation entmutigend ist. Er ist ohne Zweifel der beste Fahrer in der Startaufstellung und es ist nicht schön jemanden, der so viel gewonnen hat, so zu sehen.»

«Marc macht auch eine sehr schlimme Zeit durch», weiß Jungvater Joan. «Im Moment müssen wir es einfach ertragen und hoffen, dass wir uns auf dem Motorrad besser fühlen werden.»

Während Mir sich also in Durchhalteparolen übt, hat sein ehemaliger Suzuki-Teamkollege Alex Rins bereits entschieden, 2024 im Yamaha-Werksteam ein neues Kapitel aufzuschlagen.

«Er hat die schwierigen Momente viel besser gemeistert als ich, sowohl als Suzuki den Rückzug angekündigt hat, als auch in diesem Jahr mit Honda», gab Joan Mir zu. «Wenn wir beide alles beisammen hatten, war ich zu einem bestimmten Punkt vielleicht der, der etwas mehr erreicht hat. Aber in den schwierigen Moment hat er mehr geschafft als ich. In den schwierigen Momenten war er besser als ich. In diesem Jahr hat er es geschafft in Austin zu gewinnen, was fantastisch ist, wenn man bedenkt, in welcher Situation sich das Motorrad befindet. Ich wünsche ihm alles Gute bei Yamaha, er ist ein großartiger Fahrer.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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