MotoGP: So lief der erste Wintertest

GASGAS Tech3: 2024 mit Pol Espargaró und Pedro Acosta

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró im Gespräch mit Hubert Trunkenpolz

Pol Espargaró im Gespräch mit Hubert Trunkenpolz

Die Pierer Mobility AG bekam keine zusätzlichen MotoGP-Plätze für 2024 und musste deshalb eine schwierige Entscheidung treffen. Jetzt steht fest: Augusto Fernández wird Test- und Ersatzfahrer.

Schon beim Portugal-GP Ende März wurde offenkundig, dass die Pierer Mobility AG in ein Dilemma schlittern könnte, weil für 2024 beim GASGAS Tech3 Factory Racing Team ein personeller Engpass zu erwarten war. Pol Espargaró hatte einen Vertrag für 2024, Moto2-Weltmeister Augusto Fernández sollte nächstes Jahr eine zweite MotoGP-Saison zugebilligt bekommen, und dazu musste man mit dem Aufstieg des Moto2-WM-Favoriten Pedro Acosta in die MotoGP rechnen.

Die Österreicher bemühten sich bei der Dorna monatelang um die beiden vakanten Suzuki-MotoGP-Slots, bekamen sie aber nicht, weil sie für einen neuen Hersteller wie BMW oder MV Agusta reserviert bleiben. Die Pierer-Gruppe wollte das neue dritte MotoGP-Team an Aki Ajo (er betreibt jetzt das erfolgreiche Moto3-und Moto2 Team für Red Bull KTM) übergeben. Der Finne hoffte noch Anfang August in Silverstone auf ein Zustandekommen des Rennstalls – und es gab mit Pedro Acosta einen Fixstarter. Auch Marc Márquez wurde immer wieder mit diesen Plänen in Zusammenhang gebracht, zumindest von Teammanager Francesco Guidotti.

Doch auch die Hoffnungen, zwei MotoGP-Slots von Gresini, LCR oder RNF zu bekommen, erfüllten sich für Pierer nicht. Und nach einem Meeting zwischen KTM-Firmenchef Stefan Pierer, Vorstand Hubert Trunkenpolz und Motorsport-Direktor Pit Beirer am Freitag beim Spielberg GP (am 18. August) mit Carmelo und Carlos Ezpeleta stand endgültig fest: Es gibt keine zwei zusätzlichen Plätze für 2024.

Also wurde bei der Pierer-Gruppe beim GP von Österreich entschieden, und SPEEDWEEK.com berichtete exklusiv: Pol Espargaró und Augusto Fernández sollen sich um den zweiten GASGAS-Platz neben Pedro Acosta streiten, der als neuer Marc Márquez gilt und in der Moto2-WM schon 50 Punkte vor Tony Arbolino liegt.

Inzwischen steht fest: Pol Espargaró und Pedro Acosta werden das GASGAS-Tech3-Team 2024 bilden. Das haben Pierer, Trunkenpolz und Beirer inzwischen fix vereinbart.

Denn Pol Espargaró hat sich nach seinen schweren Verletzungen von Portimão mit einigen starken Leistungen in Erinnerung gerufen, zum Beispiel mit Platz 6 im Sprint von Spielberg, seinem zweiten Grand Prix nach der viereinhalb Monate langen Pause.

Außerdem hat sich Pol in den vier Jahren 2017 bis 2020 bei der Entwicklung der KTM RC16 große Verdienste erworben – mit sechs Podestplätzen und zwei Pole-Positions.

Rookie Augusto Fernández wird aber von der Pierer-Gruppe nach seinen vielversprechenden und konstanten Leistungen künftig bei GASGAS und KTM die Rolle des Test- und Ersatzfahrers übernehmen – und 2024 zumindest sechs Grand Prix mit einer Wildcard bestreiten.

«Durch die geplanten 22 Grand Prix wird es für die Werke immer wichtiger, starke Test- und Ersatzfahrer unter Vertrag zu haben», stellten Stefan Pierer und Hubert Trunkenpolz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest.

Der Trost für Augusto Fernández: Die Pierer-Gruppe will für 2025 unbedingt ein drittes MotoGP-Team, dort soll der Spanier dann wieder einen Fixplatz bekommen.

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