Marco Bezzecchi (4.): «Die Schmerzen waren stark»
Marco Bezzecchi vor Aleix Espargaró und Marc Márquez
Angesichts der Tatsache, dass es für Marco Bezzecchi in der Eröffnungsrunde des Thailand-GP am Sonntag von Startplatz 4 bis auf den zehnten Rang nach hinten ging, war sein vierter Platz am Ende ein beachtliches Ergebnis. «Leider habe ich zu Beginn ein paar Fehler gemacht, es gab auch eine Berührung mit Marc, dadurch habe ich Zeit verloren. Hauptsächlich war es aber der Fehler in der ersten Kurve, gleich nach dem Start. Als ich gebremst habe, hätte ich fast Aleix getroffen. Deshalb bin ich weit gegangen und habe Plätze an Alex Márquez und einige andere Fahrer verloren, die eigentlich hinter mir gewesen wären.»
Der dreifache GP-Sieger der laufenden Saison startete danach eine Aufholjagd, die ihn bis auf zwei Sekunden an die Spitze heranbrachte. «Auf der Bremse war ich sehr stark, ich konnte also überholen, es wird dann aber auch mit dem Reifenmanagement schwierig, wenn du von hinten nach vorne fahren musst. Zum Glück war mein Gefühl mit dem Motorrad sehr gut, auch mit der Elektronik-Abstimmung haben wir einen fantastischen Job gemacht. Dadurch konnte ich pushen, ohne den Reifen zu sehr zu strapazieren.»
«Aber ja, ich bin zufrieden, weiß aber auch, dass ich etwas mehr hätte schaffen können», fasste «Bez» am Sonntagnachmittag in Thailand zusammen.
Auch insgesamt fällt die Bilanz des Übersee-Triples mit Mandalika, Phillip Island und Buriram beim Mooney-VR46-Fahrer durchwegs positiv aus. Immerhin brach er sich erst am 7. Oktober das rechte Schlüsselbein. «Ich kann mich vor dem Hintergrund wirklich nicht beklagen», unterstrich der WM-Dritte. «Es war wirklich schwierig. Heute war es noch einmal die letzte Anstrengung, das hat mich auch zusätzlich noch einmal motiviert. Denn ich weiß, wie sehr ich bisher gelitten habe, also konnte ich nicht am letzten Tag aufgeben.»
«Mein Ziel war, einige Punkte zu retten und zu versuchen, mein Bestes zu geben. Ich hatte mit Sicherheit nicht mit einem Podestplatz im Sprint von Indonesien gerechnet. Ich weiß nicht wirklich, woher das gekommen ist, weil die Schmerzen wirklich stark waren», wunderte sich der 24-jährige Italiener rückblickend selbst über sein starkes Blitz-Comeback. «Wenn ich ehrlich bin, dann war aber die Strecke hier in Buriram für mich am härtesten. Nach drei Wochen auf dem Motorrad hat mich diese Strecke mit den harten Bremspunkten körperlich wirklich zerstört – nicht am Knochen an sich, sondern an der Schulter und am Nacken. Verdammt, ich war zerstört, die Schmerzen waren in der zweiten Hälfte des Rennens wirklich stark. Ich habe aber versucht, alles zu geben, was ich hatte.»
Da kommt das rennfreie Wochenende vor dem abschließenden Triple der Saison (in Sepang, Doha und Valencia) gerade recht. «Ich freue mich sehr, nach Hause zu kommen und ein paar Tage zu haben, an denen ich mich erholen kann. Es wird hart, mein Körper ist jetzt auf der rechten Seite ziemlich versteift, auch weil ich es immer auch mit den Beinen und allem kompensieren muss. Deshalb sind diese Tage jetzt wichtig für mich. Ich werde versuchen, in der bestmöglichen Form nach Malaysia zu kommen und für die letzten drei Rennen das Maximum zu geben.»
Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):
1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück
*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)
Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)
MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:
1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.