MotoGP-Lazarett 2023: 68% mit körperlichen Problemen
358 Stürze wurden 2023 in der offiziellen Crash-Statistik für die MotoGP-Klasse erfasst, im Schnitt also 17,9 pro Rennwochenende. Das bedeutet einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (mit durchschnittlich 16,7 MotoGP-Stürzen pro Event), zumindest sank die Sturzquote im Vergleich zum ersten Viertel der Saison am Ende aber klar. Denn in den ersten fünf Grands Prix mit dem neuen Sprint-Format gab es durchschnittlich noch 22,8 Stürze pro MotoGP-Wochenende.
Allerdings erlebten wir in der gesamten Saison kein einziges Rennen mit allen 22 Stammfahrern in der Startaufstellung.
Die lange Verletztenliste der MotoGP-Saison 2023:
- Pol Espargaró im FP2 von Portimão: Lungenquetschung und acht Knochenbrüche (darunter Kiefer und drei Rückenwirbel); acht GP verpasst.
- Enea Bastianini im Sprint von Portimão: Rechtes Schulterblatt gebrochen; Hauptrennen und vier weitere GP verpasst. Dazu im GP-Rennen von Catalunya: Fraktur am Innenknöchel («Malleolus medialis») am linken Fuß und Bruch des zweiten Mittelhandknochens links; drei GP verpasst.
- Marc Márquez im GP-Rennen von Portimão: Erster Mittelhandknochen rechts gebrochen; drei GP verpasst. Dazu im Warm-up auf dem Sachsenring: Bruch am linken Daumen, Prellung am rechten Fußknöchel und eine gebrochene Rippe; zwei Hauptrennen verpasst.
- Miguel Oliveira im GP-Rennen von Portimão: Sehnenverletzungen an den Außenrotatoren des rechten Beins; ein GP verpasst. Dazu im GP-Rennen von Jerez: Schulterluxation mit Fraktur am Oberarm und Verletzung am vorderen Labrum-Band-Apparat; einen weiteren GP verpasst. Dazu im Sprint von Doha: Rechtes Schulterblatt gebrochen, Hauptrennen und einen weiteren GP verpasst.
- Jorge Martin im GP-Rennen von Portimão: Gebrochene Zehe; kein GP verpasst.
- Joan Mir im Sprint von Las Termas: Kopf- und Nackentrauma; Hauptrennen am Sonntag verpasst. Dazu im FP2 von Mugello: Fingerverletzung und Prellungen an der rechten Hand; drei GP verpasst. Dazu im FP1 von Valencia: Nackentrauma, GP verpasst.
- Alex Márquez im GP-Rennen von Austin: Muskelfaserriss und Bänderdehnung im Oberschenkel; kein GP verpasst. Dazu im Q1 von Buddh: Drei Rippen gebrochenen; Sprint, Rennen und zwei weitere GP verpasst.
- Pecco Bagnaia im GP-Rennen von Le Mans: Verletzung am Sprungbein; kein GP verpasst. Dazu im GP-Rennen von Catalunya: Hämatom am rechten Knie, schwere Prellungen besonders am Steißbein; kein GP verpasst.
- Luca Marini im GP-Rennen von Le Mans: Handwurzelknochen der rechten Hand verletzt; kein GP verpasst. Dazu im Sprint von Buddh: Linkes Schlüsselbein gebrochen, Hauptrennen und einen weiteren GP verpasst.
- Alex Rins im Sprint von Mugello: Schien- und Wadenbeinbruch rechts, Hauptrennen und zwölf weitere GP verpasst.
- Fabio Quartararo im GP-Rennen von Assen: Prellungen am linken Ellbogen und der Hand, Fraktur des großen Zehs am rechten Fuß weiter verschoben (zuvor bei Jogging-Unfall gebrochen); kein GP verpasst.
- Marco Bezzecchi im GP-Rennen von Catalunya: Verstauchung und Hämatom am linken Daumen; kein GP verpasst.
- Aleix Espargaró im Sprint von Doha: Fraktur am Wadenbeinkopf links, kein GP verpasst.
Dazu kommen Beschwerden, die nicht auf MotoGP-Stürze zurückgehen, aber auch auf der Strecke Auswirkungen hatten:
- Aleix Espargaró: Fibrose im Unterarm (Portimão-Test, kein GP verpasst); zweifach gebrochenes Sprungbein rechts und zwei angebrochene Rippen (Radunfall vor Mugello-GP, kein GP verpasst).
- Raúl Fernández: Kompartmentsyndrom mit neun betroffenen Muskeln (OP vor Le Mans, ein GP verpasst).
- Jorge Martin: Kompartmentsyndrom im linken Unterschenkel (OP in der Sommerpause, kein GP verpasst).
- Fabio Di Giannantonio: Kompartmentsyndrom am rechten Unterarm (OP in der Sommerpause, kein GP verpasst).
- Marco Bezzecchi: Schlüsselbeinbruch rechts (Trainingsunfall vor Mandalika-GP, kein GP verpasst).
- Marc Márquez: Kompartmentsyndrom am rechten Unterarm (OP nach dem Valencia-Test).
Zusammengefasst litten 15 von 22 Stammfahrern und damit zwei Drittel (genau 68,18 Prozent) unter körperlichen Problemen, davon verpassten neun Fahrer (und damit 40,91 Prozent) mindestens ein Rennen der Saison 2023.