Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wo liegt das Limit von Ducati-Neuling Marc Márquez?

Von Manuel Pecino
«Es wäre ein Fehler, an den Titel denken», sagt Gresini-Neuzugang Marc Márquez zur hohen Erwartungshaltung. Außerdem verrät er, welchen Eindruck er von der Reaktion in Ducati-Kreisen und unter seinen Rivalen hat.

Nach elf Jahren, sechs MotoGP-Titeln, fünf Triple-Crown-Gewinnen, 59 GP-Siegen, 101 Podestplätzen und 64 Pole-Positions auf der RC213V verabschiedete sich Marc Márquez am Ende der Saison 2023 dank einer vorzeitigen Vertragsauflösung vom Repsol-Honda-Werksteam, um sich 2024 im privaten Gresini Racing Team auf eine Ducati Desmosedici GP23 aus der abgelaufenen Saison zu schwingen.

Die Erwartungen an den achtfachen Weltmeister sind enorm. Der 30-jährige Superstar selbst bemüht sich um Zurückhaltung.

Marc, warum bist du das Risiko des Wechsels eingegangen?

Um einen Schritt in meiner sportlichen Karriere zu machen, um eine Lösung zu finden. Denn wenn du stillsitzt, wirst du nicht weiterkommen. Du musst Schritte setzen und das ist es, was ich getan habe, um weiterhin Schmetterlinge im Bauch zu haben und meine Karriere fortsetzen zu können.

Nicht alle bei Ducati waren der Meinung, dass sie einen Marc Márquez in ihren ohnehin starken Reihen brauchen würden. Hast du einen leichten Widerwillen, ein Zögern festgestellt?

Dieses Gefühl hatte ich nie, sonst hätte ich diesen Schritt nicht gemacht. Ich habe immer versucht, die Schlagzeilen zu ignorieren. Ich konnte immer auf die Unterstützung von Gresini zählen, sie haben mir meine Zeit gelassen und deswegen ist es zum Wechsel ins Gresini Racing Team gekommen. Sie haben mich nie unter Druck gesetzt, bis ich im Kopf eine klare Vorstellung hatte.

Hast du bei deinen Rivalen eine gewisse Angst oder zumindest Respekt verspürt, der mit deinem Wechsel zu Ducati einhergeht?

In dem Fall sehe ich keine Angst im Feld. Ich bin einfach nur ein weiterer Fahrer. Ja, wenn du vier Titel hintereinander gewinnst, kannst du vielleicht Angst erzeugen, aber ich komme aus einer Situation, in der ich von vielen Fahrern geschlagen wurde, von jungen und motivierten Fahrern, und ich muss mich auch neu erfinden und sehen, was die anderen tun.

Ich habe es mit Fahrern zu tun, die seit vielen Jahren auf demselben Bike sitzen und vor mir sein sollten, während es mein Job sein wird, 100 Prozent zu geben. Wir werden viel am Motorrad arbeiten müssen und wir werden aus allen Optionen wählen können, mit den logischen Unterschieden zwischen einem offiziellen und einem privaten Team. Meine Aufgabe wird es sein, 100 Prozent zu geben.

Du wirkst entspannt.

Ich bin entspannt, weil ich meiner eigenen Pace folgen kann und das ist wichtig. Ich freue mich auf die Tests in Malaysia, weil ich mich bereit fühle. Ich freue mich, aber ich bin nicht nervös. Der Wille ist da, aber du kannst nicht blind loslegen. Stück für Stück werden wir versuchen, so gut wie möglich zu arbeiten und, wenn ich die Ergebnisse verbessern kann, werde ich es versuchen – wie jeder andere Fahrer auch. Aber als Ducati-Pilot, mit den Top-3 der WM auf demselben Fabrikat, kann man nicht direkt mit ihnen kämpfen. Man muss das aufbauen.

Wo liegt das Limit von Marc Márquez?

Die Erwartungen sind auf der ganzen Welt groß und zu meinem Job gehört es, das alles auszublenden. Es ist so schwer wie immer, noch mehr nach drei schwierigen Jahren... Deshalb kann man keine Erwartungen schaffen, noch bevor die Saison überhaupt begonnen hat. Es ist wichtig, sich in Zurückhaltung zu üben, es Rennen für Rennen anzugehen, denn dadurch werden wir mit mehr Ruhe arbeiten können.

Ist es möglich, auf einer Kundenteam-Ducati Weltmeister zu werden?

Das ist immer noch dasselbe Thema, das ich bereits angesprochen habe. Es tut mir leid, aber es wäre ein Fehler, an den Titel denken, besonders weil ich zwei Jahre lang nicht mehr gewonnen habe. In ein paar Sprintrennen habe ich mich vorne aufgehalten, aber man kann nicht erwarten, ein neues Projekt so zu beginnen. Die Hoffnungen sind da, aber davon kann man sich nichts kaufen. Es geht darum es zu genießen und zu versuchen, nach vorne zu kommen. Noch bevor die Pre-Season absolviert ist, kann man die Saison aber nicht vorhersehen.

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