MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Pit Beirer: «Glauben an die Fahrer, die wir haben»

Von Nora Lantschner
Pit Beirer mit Jack Miller

Pit Beirer mit Jack Miller

Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG, äußerte sich zur Situation auf dem MotoGP-Fahrermarkt und ein eventuelles drittes Team im Hinblick auf 2025 und darüber hinaus.

Während die ersten Vorsaison-Tests des Kalenderjahres mit dem Shakedown in Sepang erst in dieser Woche (1. bis 3. Februar) beginnen, wirft gleichzeitig schon 2025 seine Schatten voraus. Denn ein Großteil der MotoGP-Fahrerverträge läuft mit Saisonende aus. Einzig Brad Binder (der Red Bull-KTM-Star verlängerte im Sommer 2023 bis inklusive 2026) und die Honda-Neulinge Luca Marini (der Márquez-Nachfolger wurde von HRC mit einem Zwei-Jahres-Vertrag ausgestattet) und Johann Zarco (er unterschrieb für zwei Jahre bei LCR) haben ihren Platz auch über die Saison 2024 hinaus bereits fixiert.

Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG mit dem Marken KTM, GASGAS und Husqvarna, wurde in seiner Medienrunde nach der Präsentation der neuen Farben von Red Bull GASGAS Tech3 unter anderem auf die Situation auf dem Fahrermarkt angesprochen, in den in den nächsten Wochen und Monaten einiges an Bewegung kommen dürfte.

Geht es nach Beirer, betrifft das aber nicht unbedingt das Quartett des österreichischen Herstellers mit Brad Binder und Jack Miller bei Red Bull KTM sowie Pedro Acosta und Augusto Fernández bei Red Bull GASGAS Tech3. «Wir hoffen, dass unsere Jungs gesund bleiben und so performen, wie wir uns das alle wünschen. Dann wird es vielleicht gar nicht so stressig, weil wir dann bei den vier Jungs bleiben, die wir jetzt haben. Ich spüre im Moment nicht denselben Druck, wie wir ihn mit Pedro hatten, als ein Kerl einfach ein oder zwei Jahre früher an die Tür klopft, als wir das noch vor einer Weile erwartet hätten. Ich habe das Gefühl, dass wir im Moment ein großartiges Paket mit den vier Fahrern haben. Wir können jetzt ein bisschen zusehen, was auf dem Fahrermarkt passiert.»

Nach der schwierigen Situation im Vorjahr, als alle Bemühungen um einen zusätzlichen MotoGP-Slot für Pedro Acosta fehlschlugen und schließlich Pol Espargaró für das Supertalent Platz machen musste, unterstrich der Motorsport-Direktor der Österreicher: «Ich kann versprechen, dass ich keinen fünften Fahrer unter Vertrag nehmen werde, es sei denn, wir haben ein drittes Team oder einer der Jungs will uns verlassen. Wir haben uns im Vorjahr in diese unbequeme Situation gebracht, aber warum, wie und alles zu diesem Thema wurde schon gesagt. Natürlich hat uns das unglaubliches Kopfzerbrechen bereitet und dieses Szenario will ich nicht mehr oft durchmachen. Ich habe im Moment nicht das Gefühl, dass wir in der ersten Reihe stehen, um große Veränderungen vorzunehmen. Denn wir glauben an die Fahrer, die wir haben.»

«Brad ist mit uns gewachsen und ist nun Vierter der WM – ein herausragender Fahrer», begann Beirer die Aufzählung seiner Schützlinge. «Jack ist als die Nummer 4 der Welt zu uns gekommen. Er ist zu uns gekommen, hat uns besser gemacht und danach hatte er Mühe. Wir stehen hinter ihm und am Ende der Saison war er fast wieder dort, wo er gewesen ist. Diesen Job wollen wir zu Ende bringen. Wir wollen ihn wieder vollauf glücklich sehen, über die komplette Saison. Es gibt also noch Arbeit zu erledigen.»

«Augusto hat uns als fantastischer Rookie einen vierten Platz in Le Mans beschert. Das hat uns also schon einen Funken von dem gezeigt, wohin die Reise mit diesem Kerl gehen kann. Dann haben wir Pedro, einen Rohdiamanten, darin sind sich alle einig», ergänzte der Deutsche mit Blick auf das GASGAS-Tech3-Duo.

«Wir haben im Moment vier fantastische Fahrer und ich glaube, keiner von ihnen hat schon den Zenit erreicht. Sie werden sich also alle noch weiterentwickeln. Wir als Hersteller müssen auch noch weiter wachsen. Ich glaube, dass wir noch immer Dinge besser machen können. Wir müssen unser Motorrad noch weiter verbessern. Ich hoffe, dass es uns für dieses Jahr gelungen ist, ich will dieses Jahr konkurrenzfähig sein, aber die Fahrer werden auch einen Schritt machen. Im Hintergrund haben wir auch das Trainingsprogramm für die Jungs ziemlich verändert. Wir unterstützen sie stärker denn je, mit dem APC von Red Bull. Im Moment rede ich mit keinen anderen Fahrern, wir versuchen stattdessen nur, die vier Fahrer, die wir haben, super-stark zu machen», fasste Beirer zusammen.

Ob die KTM-Gruppe für die Zukunft noch einmal ein drittes MotoGP-Team anstrebt, sei unterdessen noch nicht entschieden. «Es ist ein Prozess. Einige Verträge laufen aus, manche Teams sehen sich also nach einem Hersteller um. Diese Gespräche laufen nun, sind aber auch nicht so einfach. Denn wenn Leute glücklich sind und einen Partner haben, warum sollten sie dann wechseln? Es ist absolut nichts entschieden, es geht noch in gar keine Richtung, aber natürlich hören wir uns alle an und reden darüber», ließ Beirer alle Möglichkeiten offen.

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