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Marc Márquez (Ducati/9.): «Wo bin ich nur gelandet»

Von Gino Bosisio
Gresini-Ducati-Neuling Marc Márquez erlebte am ersten MotoGP-Testtag in Sepang eine Kette von Problemen, musste seine Stints mehrmals abbrechen, fuhr am Ende aber dennoch eine solide Rundenzeit.

Marc Márquez hatte am Dienstag beim MotoGP-Test-Auftakt in Sepang gleich mehrmals Probleme, viermal musste der achtfache Champion ungeplant anhalten und über die Service-Road die Gresini-Box ansteuern. Erst am Nachmittag konnte der Spanier seine Rundenzeit signifikant verbessern.

«Es war ein sehr seltsamer und hektischer Tag. Es war ein Problem nach dem anderen, aber das Team hat das sehr professionell gelöst. Alles, was passieren kann, ist heute vorgekommen. Ich konnte damit aber kein Vertrauen zum Bike aufbauen», berichtet der 30-Jährige. «Mein Bruder hatte keine Probleme, auch 2023 hatte das Team nie ein Problem. Ich bin vier Mal über die Service-Road zurückgekommen. Aber sie haben sehr gut gearbeitet.»

«Ich habe heute auch an der Fußraste ein wenig gearbeitet. Der Plan wäre gewesen, auch den Lenker zu adaptieren, aber dazu sind wir nicht gekommen. Wir haben auch an der Hinterbremse viel gearbeitet, dazu an der Vorderbremse. Das ist ein Aspekt, auf den ich sehr viel Wert lege. Jetzt gilt es, die Fahrweise u verstehen, wie ich mich adaptieren muss und auch wie das Bike adaptiert werden muss», ergänzte der Ducati-Neuling.

«Das Bike ist komplett anders», fuhr Marc Márquez fort. «Wenn ein Bike für den Fahrer funktioniert, dann passt es normal auf allen Pisten recht gut. Aber hier in Sepang hatte ich in der Vergangenheit immer Probleme. Es ist hier nicht so wie in Valencia», gab er zu bedenken, nachdem er bei seinem Debüt auf der Desmosedici GP23 beim Valencia-Test Ende November auf Anhieb auf Rang 4 gelandet war. «In einigen Kurven bin ich gleich schnell wie die anderen Fahrer, in anderen noch nicht. Ich bin viele Runden gefahren, es waren aber von der Qualität her keine guten Runden. Wir haben aber noch zwei Tage, wir werden nicht viel ändern. Ich war hier die Honda gewöhnt. Mit der Ducati muss man komplett anders fahren, um die Vorteile zu nutzen. Es geht um ganz andere Linien, am Vormittag bin ich wie mit der Honda gefahren, das Bike hat massiv gewackelt. Am Nachmittag habe ich es dann besser verstanden.»

Dann verriet Marc: «Hier ist der Fahrstil doch sehr anders mit der Ducati. Mit der Ducati verwendet man mehr das Heck, die Balance – bei der Honda ist es die Frontpartie. Mit der Honda geht es darum, dass Bike extrem rasch aufzurichten. Mit der Ducati muss ich das einfach noch besser verstehen. In der letzten Kurve war es kein Crash, ich bin aber hinaus auf den Kies gekommen – es war aber nur ein technisches Problem. In Kurve 9 hatte ich ein Problem – und einen Save. Die Jungs haben mir davor erklärt, es gibt mit der Ducati ein paar Tricks, die ich dann verstanden habe. Ich fuhr voller Selbstvertrauen und hatte den falschen Gang eingelegt, dann ist dieser Moment passiert, aber ich hatte alles im Griff.»

Der Spanier weiß: «Wenn ich vergleichen muss, war Valencia natürlich besser. Es war dort ein normaler Tag, ohne Probleme. Heute habe ich mich gefragt, wo bin ich da nur gelandet? Ich bekam keinen Rhythmus. Erst die letzte Stunde am Nachmittag war okay. Man muss auch Geduld haben, ich bin entspannt. Hier muss man auch nicht der Schnellste sein. Ich brauche noch Zeit, um das Bike zu verstehen und näher an den Top-Leuten zu sein.» Márquez lobt aber Ducati auch sehr: «Es ist das Geheimnis von Ducati, dass sie sich um alle Motorräder kümmern. Klar stehen sie länger bei den Werks-Bikes in der Box. Aber wenn man Probleme hat, dann kümmern sie sich um alle Bikes.»

Zu den Vergleichen sagte Marc: «Auch bei Honda hatten wir Einsicht in die Daten. Ich habe heute aber nur eine Runde verglichen und zwar die Daten von Martin, weil er der schnellste Fahrer auf der Piste war. Es geht aber auch um das Set-up und darum, nicht so viel an die anderen zu denken. Heute haben wir nichts angerührt von den Einstellungen her. Auch mein Techniker Frankie muss mich verstehen und ich muss Frankie genauso verstehen», verwies er auf seinen neuen Crew-Chief Frankie Carchedi.

MotoGP-Test Sepang, Dienstag (6. Februar):

1. Martin, Ducati, 1:57,951 min
2. Acosta, KTM, + 0,269 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,277
4. Di Giannantonio, Ducati, + 0,374
5. Bastianini, Ducati, + 0,406
6. Viñales, Aprilia, + 0,519
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,591
8. Bezzecchi, Ducati, + 0,654
9. Marc Márquez, Ducati, + 0,670
10. Zarco, Honda, + 0,719
11. Rins, Yamaha, + 0,765
12. Binder, KTM, + 0,773
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,787
14. Mir, Honda, + 0,790
15. Oliveira, Aprilia, + 0,799
16. Bagnaia, Ducati, + 0,862
17. Marini, Honda, + 1,018
18. Miller, KTM, + 1,097
19. Crutchlow, Yamaha, + 1,186
20. Nakagami, Honda, + 1,261
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,592
22. Raúl Fernández, Aprilia, + 2,169
23. Pirro, Ducati, + 2,451

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