Marc Márquez: Im Bett an schnelle Runden gedacht
Marc Márquez ging am Donnerstag in Sepang erstmals mit der Ducati auf eine echte Zeitenjagd
Marc Márquez beendete den IRTA-Test in Malaysia mit einem zufriedenen Grinsen. Der Spanier fuhr in der offiziellen Zeitentabelle mit einer 1:57,270 min auf Rang 6. Auf seinen Bruder und neuen Gresini-Teamkollegen Alex Márquez fehlten dem achtfachen Champion etwas mehr als drei Zehntel.
«Ich war heute wirklich am Limit», berichtet der 30-Jährige angesichts seines Marathon-Pensums mit den 72 Runden allein am Mittwoch. Zum Abschluss des dreitägigen Sepang-Tests legte er am Donnerstag noch einmal 54 Runden nach. «Daher habe ich zu Mittag auch länger Pause gemacht. Ein weiterer Sprint über zehn Runden war zum Beispiel eigentlich nicht mehr geplant. Ich musste aber nochmals alles geben. Ich weiß nicht, ob ich den Level dieser Junge erreichen kann. Ich will aber sicher nicht den Zweifel haben, ob ich alles gegeben habe – ich werde darauf bestehen.»
Das Fazit des Ducati-Neulings: «Der Test war gesamt gesehen ganz okay. Okay, der erste Tag war schwierig. Am zweiten Tag haben wir gearbeitet, ich bin viele Runden gefahren. Es war dann von der Pace her auch okay, die Zeitenattacke hat noch gefehlt.» Das holte er am Donnerstag nach.
Marc Márquez berichtet dazu auch, wie er sich geistig auf die Zeitenjagd vorbereitet habe: «Ich bin gestern im Bett noch eine Stunde lang eine ‚time attack‘ durchgegangen. Heute bin ich dann um 7 Uhr aufgestanden, bin es nochmals eine Stunde lang durchgegangen», lachte er. «Die Zeitenjagd war besser. Der Fahrstil ist dabei komplett anders als bei der Honda. Wir haben nur ein paar Dinge adaptiert, ich habe auch etwas an meinem Fahrstil verändert. Das Team hat mich auch besser verstanden. Dann war es auch besser. Klar fehlt noch eine halbe Sekunde auf die Top-Jungs. Aber diese Jungs sind wirklich super schnell. Auf der Renn-Pace sind wir näher dran.»
Spannendes Detail von MM93: «In der Simulation des Sprints war ich in einigen Kurven schneller als bei der Zeitenjagd, das ist auch positiv!»
Der sechsfache MotoGP-Champion erklärt zudem: «Mit der Honda springt man förmlich in die Kurve super-schnell rein. Hier muss man hingegen an einige Dinge denken. Mit der Ducati muss man für die Zeitenjagd einige Dinge wirklich gut verstehen. Die Elektronik-Ingenieure verstehen jetzt auch, wie sie die Devices wie Motorbremse und Drehmomentkontrolle für mich adaptieren müssen – auch das war ein guter Schritt. Jeder Fahrer hat da einen eigenen Stil.»
Wie sieht Marc sein neues Arbeitsgerät nach den drei Tagen in Sepang? «Die Liebe zu einem Bike kann nie groß genug sein. Schritt für Schritt fühle ich mich besser. Ich fahre noch zu steif auf dem Motorrad. Ich spiele zu wenig mit dem Körper, wie es Bastianini und Martin machen. Pecco spielt da nicht viel, ist aber dennoch schnell. Ich muss den Kurvenausgang noch besser verstehen. Hier holt man die Zeit. Bei der Honda hat man die Zeit im Qualifying eher auf der Bremse geholt.»
MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten (6. bis 8. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Bezzecchi, Ducati, + 1,185
16. Rins, Yamaha, + 1,197
17. Zarco, Honda, + 1,260
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183
MotoGP-Test Sepang, Donnerstag (8. Februar):
1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Rins, Yamaha, + 1,197
16. Zarco, Honda, + 1,260
17. Bezzecchi, Ducati, + 1,313
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183