MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Pedro Acosta: Was bringt die Nummer 31?

Von Werner Jessner
46 steht für Valentino Rossi, 93 für Marc Márquez, 34 für Kevin Schwantz. Nur die 31 wollte bislang kaum je ein Fahrer – nicht mal jener, der sie ab sofort trägt. Pedro Acosta hat die Chance, sie zum Leben zu erwecken.

Frage für Fortgeschrittene: Was haben Lothar Neukirchner, Bruno Bonhuil, Thierry Criné, Romolo Balbi, Fabio Barchitta, der Brite Roger Burnett oder Christian le Liard gemeinsam? Der kluge Leser ahnt: Sie alle sind mit Startnummer 31 in der Motorrad-WM angetreten (und zwar in den 500er-Zweitakt-Klasse.) Da ist keiner darunter, der die Motorrad-Welt aus den Angeln gehoben hätte. Oft klebte die Startnummer 31 einfach auf einem Bike, und damit durfte jeder fahren, der gerade wollte, wie zum Beispiel die Honda RS 500 des Team Italia im Jahr 1985 (okay, wir übertreiben etwas).

Einziger Fahrer, der Nummer 31 Treue erwies, war Tetsuya Harada. Der Japaner gehörte zehn Jahre lang zum Inventar des Paddock. 1993 wurde er 250er-Weltmeister auf Yamaha, 1995 und 2001 reichte es zum Vize-Titel (jeweils auf Aprilia). Auch in seinen beiden Jahren in der 500er-Klasse (Aprilia) und auf der Abschiedstour in der MotoGP bei Pramac-Honda ließ er nicht von seiner altbekannten Nummer 31 ab. Der heute als Motorrad-Experte in Japan arbeitende Harada war mit Abstand der größte Name, der (größtenteils) die Nummer 31 trug – allerdings ist die Konkurrenz nicht gerade groß. In jüngerer Vergangenheit führten sie gerade mal die Yamaha-Ersatzfahrer Garrett Gerloff und Kohta Nozane aus, außerdem Niklas Ajo in der Moto3. Derzeit ist Adrian Fernandez damit im Moto3-Team von Leopard Racing unterwegs.

Wir sehen schon: Da ist viel Luft nach oben. Auch Pedro Acosta wollte eigentlich bei seiner angestammten Nummer 37 bleiben, mit der er schon Moto3- und Moto2-Weltmeister geworden war. Allerdings ist die in der Königsklasse bekanntlich durch seinen GASGAS-Teamkollegen Augusto Fernández belegt. Notgedrungen wechselte er also, und aus «PA37» wurde «PA31». Begründung: «Die 31 war der 37 optisch noch am ähnlichsten.» (Ein Umstand, mit dem vor allem TV-Kommentatoren ihre liebe Not haben werden, wenn sie in der Hektik des Geschehens unterscheiden müssen, ob nun Nummer 31 oder Nummer 37 auf dem roten Bike ein Manöver gesetzt hat.)

Seltsam, dass die Startnummer 37 plötzlich so heiß begehrt ist: Bevor sie Augusto Fernández für sich vereinnahmte, wollte sie kein einziger Fahrer in der Geschichte der MotoGP tragen. Einsamer Höhepunkt: Der junge Marco Simoncelli startete damit 2002 seine Karriere in der Achtelliter-WM. Doch auch er wurde nicht damit berühmt, sondern reihte seine später ikonische 58 in die kurze Reihe großer Startnummern ein, die nicht mehr vergeben werden: 34. 46. 48. 65. 69. 74.

Sind Startnummern denn tatsächlich so ein großer Deal? Ja, das sind sie. Athleten wie Valentino Rossi oder Marc Márquez haben es geschafft, Chiffren wie VR46 oder MM93 über die Jahre so aufzuladen, dass sie allein aus dem Merchandising jährlich zweistellige Millionenbeträge erbringen. Man darf also davon ausgehen, dass auch PA31 zur Marke wird, die so bald nicht mehr angetastet wird.

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