Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Franky Morbidelli: «Möchte ich nie wieder erleben!»

Von Simon Patterson
Franco Morbidelli: Morgen zum ersten Mal in den neuen Farben auf der Strecke.

Franco Morbidelli: Morgen zum ersten Mal in den neuen Farben auf der Strecke.

Fünf Wochen nach seinem schweren Unfall bei einem Privattest in Portimão steigt Franky Morbidelli morgen wieder aufs Bike. Erstmals beschreibt er die harten Tage, die hinter ihm liegen.

Am 30. Januar verunfallte Franco Morbidelli mit seiner privaten Ducati Panigale V4S auf der Strecke von Portimão schwer. Die Márquez-Brüder kamen als erste zur Unfallstelle und fanden den Italiener regungslos auf dem Boden liegend vor und leisteten erste Hilfe. Der neue Pramac-Pilot musste wegen seiner Gehirnerschütterung sämtliche Tests auslassen. Erst heute wurde er von den Ärzten für fit erklärt. Im Fahrerlager von Katar weint der Italiener den versäumten Tests nach: «Das wären die wichtigsten Tests in meiner gesamten MotoGP-Karriere gewesen, weil es ein völlig neues Bike ist und alles so eng zusammengerückt ist – aber was will man machen. Ich kann nur versuchen, Ruhe zu bewahren und mich nicht verrückt zu machen, wenn es nicht von Anfang an gut läuft.»

Aber er weiß auch, dass das Bike selbst ohne absolvierten Pre-Season-Test vermutlich das beste ist, das er je zur Verfügung hatte: «Ja, das sehe ich definitiv so. Es ist ein Traum, unglaublich, fantastisch. Das war schon beim Valencia-Test klar, und da bin ich die Ducati noch im Yamaha-Stil gefahren. Plus: Es war die schwächste Version der Desmosedici, quasi frisch aus der Schachtel. Aber die Qualität des Pakets war mir sofort klar. Während meiner Rehab-Phase war ich in permanentem Austausch mit meinem Crew-Chief Massimo Branchini. Ich war also involviert, selbst wenn ich nicht im Sattel gesessen bin.»

Seine Gehirnerschütterung nach dem Unfall in Portimão brauchte Zeit, um auszuheilen. «Das war eine ziemlich ernste Verletzung, die man respektieren muss. Man darf nichts überstürzen und muss dem Körper die Zeit geben, die er braucht.» Die längste Zeit durfte er nicht mal joggen oder anderen Ausdauer-Sport zu betreiben, um den Puls so niedrig wie möglich zu halten. Kopfverletzungen seien eine völlig andere Angelegenheit als Verletzungen an den Extremitäten, musste Franky feststellen: «Das ist etwas, das ich nie wieder erleben möchte.» War es das Schlimmste, körperlich okay zu sein und trotzdem zur Nichtstun gezwungen zu sein? Morbidelli atmet lange aus und verneint: «Nein. Definitiv nicht. Da gab es schlimmere Momente in den letzten Wochen.» Auf Nachfrage rückt er raus: «Ich habe mit Marc telefoniert, und er hat mir beschrieben, in welchem Zustand er mich dort in Portugal vorgefunden hat. Da wurde mir erst klar, was alles hätte passieren können. Die gute Nachricht ist, dass nichts davon eingetreten ist und ich heute hier sitze – Gottseidank! Dass ich morgen in die Saison 2024 gehen darf, ist nicht selbstverständlich.»

Und er gilt als 100 Prozent wieder genesen: «Es gibt nichts, worauf ich noch Rücksicht nehmen müsste. Ich keine wie immer gearteten Einschränkungen.» Gefragt, ob Portimão eine besonders gefährliche Strecke sei – auch weil Pol Espargaró letztes Jahr seinen schweren Unfall dort hatte, bejaht Morbidelli: «Ja, diese Strecke ist gleichermaßen lustig wie gefährlich. Ich weiß, dass sie einige Adaptionen bei den Kiesbetten gemacht haben – auch wenn ich den Kies selbst bei meinem Unfall nie berührt habe. Ich bin direkt mit dem Kopf auf dem Asphalt aufgeschlagen.»

Von Unfall selbst fehlt ihm nach wie vor jegliche Erinnerung: «Es passierte eine Out-Lap, und der Crash muss wohl ziemlich seltsam gewesen sein. Ich kann mich an nichts erinnern, und es gibt keine Fotos oder Videos. Alles sehr strange, aber die Hauptsache ist, dass alles so gut gelaufen ist unter den gegebenen Umständen.»

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