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Jorge Lorenzo: Marc Márquez zu Lenovo-Ducati?

Von Antti Ruhonen
Was sagt der dreifache MotoGP-Weltmeister zum Saisonstart? Wie bewertet er seine ehemaligen Arbeitgeber Yamaha, Ducati und Honda, welche Chancen räumt er Marc Márquez auf ein Ducati-Werksbike ein?

Der 36jährige Spanier Jorge Lorenzo, MotoGP-Weltmeister der Jahre 2010, 2012 und 2015, wird 2024 den nächsten Schritt in seiner Karriere als Auto-Rennfahrer machen: Nach 7 Starts im Porsche Supercup (3 Punkte, Gesamtrang 24) und im italienischen Porsche Carrera Cup (3 Rennwochenenden, Gesamtrang 21) letztes Jahr steigt er nun in der italienischen GT-Meisterschaft für vier Läufe in einen Aston Martin Vantage GT3 von Lazarus Corse.

Hauptberuflich ist Jorge Lorenzo im Moment Experte bei DAZN. Gegenüber den Kollegen von Mundo Deportivo analysierte er den Saisonauftakt. Zu den seinen ehemaligen Arbeitgebern Yamaha und Honda findet er wenig überraschend klare Worte: «Japanische Marken waren in Katar eine Enttäuschung. Honda und Yamaha sind weit weg, und Marinis Debüt bei Repsol Honda war ziemlich schlecht. Jedes Jahr investieren diese Marken viel Geld, und niemand wirft es gerne weg.»

Marc Marquez’ Entscheidung für Gresini hält er nach dem ersten Wochennede hingegen für richtig: «Ich denke, er hat auf sportlicher Ebene die beste Entscheidung getroffen. Er ist einer der besten Fahrer der Geschichte, und der einzige, den ich je gesehen habe, der praktisch keine Angst davor hat, zu stürzen oder sich zu verletzen.» Aber er meint auch: «Es ist wahrscheinlich, dass wir den Marc von einst aufgrund der schweren Arm-Verletzung nicht wiedersehen werden – aber er wird immer noch sehr, sehr gut sein.»

Ob es ein Vorteil sein könnte, dass Marc auf der erprobten 2023er-Ducati sitzt – letzte Saison immerhin das absolut dominante Bike? Lorenzo verneint: «Ich bin sicher: Hätte er die Wahl, er würde sich für die 2024er entscheiden. Aber das wird er nicht ändern können. Er muss diesen Nachteil auf psychologischer Ebene vergessen und das Beste aus dem Material machen, das er hat. Genau diese Saison ist eine, in der das neue Motorrad deutlich schneller ist als das alte, und das ist nicht gut für Marc. Sein Ziel sollte sein, bester Ducati-Fahrer auf dem 2023er-Bike zu sein.» Jedoch: «Ich glaube nicht, dass die Lücke unüberwindbar ist.»

Was das für Marcs Zukunft bei Ducati bedeutet? «Da wird Marcs Beziehung zu Ducati und Gigi Dall’Igna entscheidend sein. Von außen sah es so aus, als ob Ducati nicht besonders begeistert von Marquez' Ankunft wäre. Ich glaube allerdings nicht, dass das bei Dall'Igna der Fall ist. Ich würde sogar sagen, dass es eher derjenige ist, der am meisten dafür war. Er will die besten Fahrer in seinen Reihen haben, und ich bin mir sicher, dass Dall'Igna und Ducati ihn unterstützen werden und wollen, dass er auch in Zukunft bei Ducati bleibt, wenn er weiterhin so fährt wie beim Debüt.»

Ob sich Lorenzo Marc im Werksteam vorstellen kann? «Absolut. Ducati hat das beste Bike, und sie können sich aussuchen, welches Fahrerpaar sie für 2025 und die Zukunft haben werden.»

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