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Catalunya-GP: Stehen die Sieger bereits fest?

Von Thomas Kuttruf
Die Strecke in Montmelo wird von den MotoGP-Piloten geschätzt und von Aprilia geliebt. In den letzten Jahren war die RS-GP hier der Maßstab. Aleix Espargaro und Maverick Vinales gehen als Favoriten in ihren Heim-GP.

Der MotoGP-Zirkus macht am kommenden Wochenende Halt auf der Grand Prix-Piste von Barcelona. Die Anlage rund 30 km nördlich der katalanischen Metropole zählt zu den viel frequentierten Rennstrecken. Alle Formate von Weltrang sowie die wichtigsten spanischen Kategorien sind regelmäßig in Montmelo zu Gast.

In den vergangenen beiden Jahren war Aprilia der bestimmende Hersteller. Mit ihren spanischen Piloten schaffte das Werk aus Noale hier 2023 einen historischen ersten Doppelsieg der RS-GP.  Als Aleix Espargaro ganz oben stand, neben ihm Markenkollege Maverick Vinales und auf Platz drei mit Jorge Martin ein weiterer populärer Spanier, da war die Welt der Fans in Ordnung.

2022 war Jorge Martin unverhofft zum größten Pokal in Catalunya gekommen. Denn jene tragisch-komisch Situation, als Aleix Espargaro den sicheren Sieg verschenkte, weil er eine Runde zu früh vom Gas ging, fand ebenfalls in Barcelona statt, Ducati Pilot Martin erbte den Sieg.

Die Stärke der Aprilia RS-GP auf der Piste in Barcelona ist kein Zufall. Die Erfolge der schwarzen MotoGP-Boliden sind Resultat einer guten Harmonie zwischen Strecken- und Motorrad-Charakteristik. Der Kurs von Montmelo ist die Killerpiste schlechthin, wenn es um das Thema Reifen geht. Die hinteren Slicks werden auf dem Rechtskurs mit ihren nicht enden wollenden Radien ans absolute Limit gebracht. Besonders Kurve 3 – eine Rechtskurve über rund 150 Grad mit öffnendem Verlauf über 500 Meter Länge – hat es in sich. In der zweiten Rennhälfte slidet hier nur noch ein perfekt ausbalanciertes Rennmotorrad mit gutem Zug durch.

Hoher Kurvenspeed und ein ausgezeichnet konstanter Umgang mit dem schwarzen Gold – das wird den Bikes von Espargaro und Vinales nachgesagt. Nicht nur die Piloten selbst kennen die Stärken der Maschine. Auch die Konkurrenz schaute in der Vergangenheit machtlos ins Heck der Aprilia-Racer. KTM-Werksfahrer Jack Miller, der in den Austin kurzzeitig auf der Verfolgung von Vinales war, gab zu Protokoll: «In den langen Kurven, vor allem in Turn 18 war es unglaublich, welchen Speed die Aprilia mitnehmen konnte. Ich war völlig machtlos.»

Fakt ist, auch in der laufenden Saison konnte das Aprilia-Werksteam bereits stark aufzeigen. Mit dem Wissen um eine gute Grundbasis sind italienische-Festspiele mit spanischem Piloten alles andere als Tagträumerei. Aber: Eine Garantie gibt es für einen anstehenden Erfolg nicht. Die Zeitabstände sind dafür zu gering. Denn selbst eine Stärke bedeutet in der heutigen MotoGP keine Dominanz. Das stärkste Gesamtpaket besitzt weiterhin Ducati, siehe WM-Tabelle.

Und auch 2023, beim magischen Aprilia-Ereignis, lag die erste Maschine aus Bologna nur 2,5 sec. hinter Platz 2. Nicht zu vergessen ist die Trackhouse-Mannschaft mit den weiteren RS-GP. Olivera, steuerte die Aprilia schon im vergangenen Jahr als Fünfter ins Ziel. Mit einem extrem motivierten Raul Fernandez, der in Barcelona endlich ein Top-Ergebnis liefern will, wird es bei den beiden Rennen am nächsten Wochenende alles andere als ein reines Schaulaufen der Werks-Piloten aus Noale.

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