MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Wann unterschreibt Marco Bezzecchi bei Aprilia?

Von Thomas Kuttruf
Trotz Ergebniskrise hat Marco Bezzecchi Chancen Werksfahrer bei Aprilia zu werden

Trotz Ergebniskrise hat Marco Bezzecchi Chancen Werksfahrer bei Aprilia zu werden

Am heutigen Sonntag hätte der Kasachstan-GP seine Premiere gefeiert. Doch statt auf der neuen Strecke in Sokol um WM-Punkte zu kämpfen, grübelt Marco Bezzecchi über seine Zukunft als MotoGP-Pilot. Ducati oder Aprilia?

Auch wenn die Saison 2024 bislang alles andere als ein Schaulaufen für den Italiener Marco Bezzecchi ist, so gilt der Pilot der Ducati-Desmosedici im Team der VR46-Mannschaft nach wie vor als ein Mann der Zukunft. Fakt ist, seit seinem Einstand 2022 stand der Racer aus Rimini in jeder Saison auf dem Podium. Geschenkt bekam Bezzecchi nichts. Denn auf seiner Vorjahres-Ducati muss er damals wie heute sich gegen stets gegen vier Werksrenner der eigenen Marke behaupten.

Damit zeigt sich schonungslos die Kehrseite der dominierenden Ducati-Struktur. Die Türen für einen internen Aufstieg sind fest verschlossen. Zumindest so lange sich nichts an der Partnerschaft zwischen Ducati und Pramac ändert. Die Option des Teamweltmeisters auf Exklusivität für Werksmaschinen degradiert VR46 und Gresini automatisch zu B-Mannschaften. Aus sportlicher Sicht hätte sich Marco Bezzecchi ein aktuelles Renngerät mehr als verdient. Immerhin führte «Bez» 2023 sogar kurzzeitig die WM-Tabelle an.

Bitter – Bezzecchi beendete die Saison als Dritter und war dennoch gezwungen, sich bei der Vergabe der GP24 hinten anzustellen. Der dritte Platz der #72 von Jerez zeigt, dass Bezzecchi weder den Fahren verlernt hat, noch dass sein Untersatz technisch weit unterlegen ist. Für den 25-Jährigen stellt sich die Grundsatzfrage: weiterhin an der Spitze eines Kundenteams – oder Neustart in einem frischen Umfeld?

Die erste Adresse für einen frischen Anfang wäre das Aprilia-Werksteam. Bereits vor dem bestätigten Weggang von Maverick Vinales in Richtung KTM liefen erste Gespräche. Diese werden sich jetzt intensiviert haben. Auf Bezzecchi würden neben einem konkurrenzfähigen Rennmotorrad auch Anerkennung als Werksfahrer warten.

Was also hält den Italiener, der Fans und Medien mit seiner authentischen Art erfreut, von einem Wechsel in die Mannschaft von Massimo Rivola ab? Es ist alleine die Aussicht in seinem engsten Umfeld der VR46-Academy, die für Bezzecchi mehr als nur ein Unternehmen, sondern zugleich eine Familiensituation verkörpert, doch noch eine aktuell Ducati in die Finger zu bekommen.

Denn, sollte das lange Kapitel Ducati-Pramac mit Ende der laufenden Saison geschlossen werden, sich die Zahl der Desmosedici von acht auf sechs reduziert und zwei Werksmaschinen frei werden, dann wäre eine Umverteilung der besten Hardware des Fahrerlagers durch Gigi Dall’Igna sehr wahrscheinlich. Mit der VR46-Gang eine Werks-Ducati einsetzen – oder sich als Werksfahrer auf einem unbekannten Motorrad neben Jorge Martin zu isolieren – diese Abwägung wird den aktuell nur auf dem elften WM-Rang liegenden Piloten beschäftigen.

Reduziert man die Optionen auf die Verdienstmöglichkeiten, so dürfte das Aprilia-Szenario deutlich reizvoller ausfallen. Nicht wahrscheinlich ist jedenfalls, dass sich Marco Bezzecchi noch bis zum 31. Juli, dem «Pramac-Stichtag», entspannt zurücklehnen wird. Alle Vorzeichen stehen auf einen baldigen Absprung.

Sollte das passieren, dann hätte Ducati in kurzer Zeit mit Jorge Martin, Enea Bastianini und Marco Bezzecchi drei Siegfahrer verloren.

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