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Pedro Acosta (KTM): Praktiker statt Zahlenmenschen

Von Ivo Schützbach
«Ich werde einiges ändern, einige meiner Sichtweisen haben sich geändert», sagte MotoGP-Rookie Pedro Acosta nach seinem Besuch in der KTM-Rennabteilung in Österreich. «Sie wissen, was zu tun ist.»

KTM hat die vierwöchige Sommerpause zwischen dem Sachsenring und Silverstone genutzt, um insgesamt vier Tage auf dem Red Bull Ring in Spielberg zu testen – jeweils mit Pol Espargaro und Dani Pedrosa.

Supertalent Acosta reiste am Montag nach dem Sachsenring-GP nach Munderfing, besuchte dort die Rennabteilung und war auch beim ersten Test als Zuschauer dabei. Denn in der MotoGP-WM gilt: Stammpiloten dürfen nur bei den IRTA-Tests fahren. Oder wenn erfolglose Hersteller Zugeständnisse (Concessions) bekommen, wie sie derzeit Honda und Yamaha haben.

«Das war gut», meinte der WM-Sechste zu seinem Besuch in Österreich. «Ich werde einiges ändern, einige meiner Sichtweisen haben sich geändert. Bereits während der zwei Wochen dort sind mir einige Fortschritte gelungen, deshalb bin ich glücklich. Ich habe einige Leute getroffen, die von Anfang an bei diesem Projekt dabei waren, heute aber nicht mehr so involviert sind. Das war interessant. Manchmal braucht es keine Zahlenmenschen, die auf der Universität waren, sondern Praktiker. Es ist nicht so, dass uns diese gefehlt haben. Aber manchmal muss man innehalten und dann einen Schritt zurück machen, anstatt in eine Richtung weiterzuarbeiten, die nicht korrekt ist. Um den richtigen Schritt zurückzumachen, muss man manchmal die Zeit zurückdrehen.»

Pedro war mit dem Wunsch an seinen Arbeitgeber herangetreten, die Werksstruktur besser kennenzulernen. Das hinterließ auf beiden Seiten Eindruck. «Es war schön zu sehen, wie sehr sich alle im Werk in dieses Projekt reinhängen», urteilte der 20-Jährige. «Es ist immer besser, wenn du etwas zu sagen hast und deine Gefühle ausdrücken willst, wenn du das von Angesicht zu Angesicht tust. Wenn sich Fragen auftun, ist es immer schwierig, sie zu verstehen. Ich wollte verstehen, was von Saisonbeginn bis jetzt passiert ist.»

Acosta stand bereits bei seinem zweiten Event in der Königsklasse auf dem Podium und wurde Dritter im Portimao-GP. In Austin, Jerez, Barcelona und Mugello legte er nach, in Assen und auf dem Sachsenring stürzte er und kam in keinem Rennen über Platz 7 hinaus.

«In der Moto3- und Moto2-WM spielen sich die Dinge eher im Hintergrund ab», erzählte Pedro in England, wo es am kommenden Wochenende in Silverstone weitergeht. «Wenn ich mehrere Jahre für die Pierer Mobility Gruppe MotoGP fahren möchte, dann ist es wichtig, dass ich innerhalb der Familie über die nötigen Bekanntschaften verfüge. Die brauchst du in guten wie in schlechten Tagen. Es ist nicht so, dass ich dies oder das haben will. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich in dieser Klasse noch nicht über viel Erfahrung verfüge. Deshalb entgleitet mir manchmal etwas oder ich verstehe es nicht. Ich versuche, die Dinge Schritt für Schritt zu verstehen. Ich bin mir sicher, sie wissen was zu tun ist. Pierer Mobility hat mir die besten Leute zur Seite gestellt, die sie mir geben können.»


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