75 Jahre MotoGP: Großes Kino in Silverstone – Teil 1
Der erste Stopp: Yamaha. Seit über sechs Jahrzehnten fixer Teil der Motorrad-Straßenweltmeisterschaft – die erste Yamaha wurde im Frühjahr 1961 beim französischen Grand Prix gesichtet – entschied sich der Konzern seine in England drei Piloten in klassischem rot-weiß mit gelben Startnummernfeldern an die Startlinie zu bringen. Dezent, aber sehr stimmig erntete das Team großen Applaus.
Noch länger am Start ist die erfolgreichste Struktur im Fahrerlager. Nach der Premiere auf der Isle of Man im Jahr 1959 war Honda nur ein Jahr später permanent in der Motorrad-WM vertreten. Für den Silverstone-GP gingen die Designer indessen konsequent auf die 1980er-Jahr und die goldene Ära der RS500 und ersten NSR 500, dem bis heute erfolgreichsten Rennmotorrad im GP-Sport ein. Im Look der Bikes von Freddie Spencer gab es frenetische Ovationen für die speziellen RC213V. Werkspilot Joan Mir trägt als spezielle Würdigung das Helm-Design von MotoGP-Legende und Ex-Honda-Pilot Randy Mamola zur Schau.
Noch moderner präsentiert sich der aktuelle Dominator der Weltmeisterschaft. Das Ducati Werk blickt mit ihren Designs der Desmosedici GP24 auf den ursprünglichen Namensgeber des bereits zur Legende gewordenen Vierzylinders zurück. In möglichst enger Anlehnung an die Desmosedici der Ducati Premieresaison 2003 eifern Pecco Bagnaia und Enea Bastianini Loris Capirossi und Troy Bayliss nach. Sensationell das Mike Hailwood-Replica Helmdesign, welches Enea Bastianini zu Ehren des Briten tragen wird.
Eine begeisternde Hommage gibt es auch vor der Aprilia-Box zu sehen. Die Bikes von Aleix Espargaro und Maverick Vinales erstrahlen in edlem schwarz-silber und blenden damit auf den sensationellen Dreifach-Durchmarsch von Max Biaggi auf der 250er-Chesterfield-Zweitakt-Aprilia ab 1994 zurück. Aleix Espargaro nimmt es ganz ernst – der Spanier wird auch das Helmdesign des Römers Biaggi in Silverstone zum Einsatz bringen.
Die verbleibende Werksmannschaft aus Österreich steht den Kollegen aus Italien und Japan in nichts nach, wenn es um einen spektakulären Look für den Jubiläums-GP geht. So präsentiert sich die 300 PS starke RC16 im Look des von KTM-Ingenieur Wolfgang Felber selbst gebauten und pilotierten Einzylinder-Renners – Felber holte auf den Titel zweimal in der «Sound of Singles» Kategorie. Doch auch der Retro-MotoGP-Renner aus dem Innviertel kommt nicht ohne moderne Elemente des beflügelnden Hauptsponsors aus.
Eingesetzt werden die spektakulären Outfits nur beim britischen Grand Prix am Sonntag. Alle Trainingseinheiten als auch der Sprint über die halbe GP-Distanz am Samstagnachmittag werden die MotoGP-Piloten in ihren bekannten Designs und Outfits bestreiten.
Im zweiten Teil der in Kürze auf SPEEDWEEK.com erscheint geht es um die nicht minder faszinierenden MotoGP-Retro-Renner der Kundenteams von Aprilia, Honda, Ducati und KTM.
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