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Di Giannantonio (Ducati): Vom Abgrund zum Werksbike

Von Tim Althof
Fabio Di Giannantonio auf der Ducati GP23

Fabio Di Giannantonio auf der Ducati GP23

Fabio Di Giannantonio hatte am Freitag in Silverstone einen aufregenden Tag. Der Italiener aus dem Team von Valentino Rossi qualifizierte sich direkt für das Q2 der MotoGP-Klasse; seine Zukunft wird ebenfalls rosig.

Am Freitagmittag verkündeten Ducati und das Team VR46 die Pläne für 2025. Weil Pramac für die kommende MotoGP-Saison auf Yamaha setzt, war bisher nicht klar, wer neben Marc Márquez und Pecco Bagnaia eine Werksmaschine von Ducati bekommt. Nun wurde öffentlich, dass die Mannschaft von Valentino Rossi ein Werksbike zur Verfügung haben wird – pilotiert von Fabio di Giannantonio, auch wenn das noch nicht offiziell verkündet wurde.

«Wir haben eine gute Ausgangslage für 2025, denn wir wollen mit den Jungs im Kampf um die Meisterschaft sein», erklärte der Italiener am Abend in Silverstone. «Ich habe bisher noch keine offizielle Bekanntmachung gesehen, aber die Entscheidung von meiner Seite aus ist gefallen. Aber, wie wir alle wissen, so etwas kann sich auch in den letzten Minuten noch verändern. Meine Leute arbeiten aber daran, dass alles final wird. Jetzt müssen wir noch ein paar Tage warten, um einige Details zu klären.»

«Diggias» Crew-Chief David Muñoz wird das italienische Team verlassen und zu Alex Rins und Yamaha wechseln. Damit verliert Fabio Di Giannantonio erneut seinen Crew-Chief, wie schon in den letzten beiden Jahren. «Ja, das ist wirklich ärgerlich», betonte er im Interview. «Ich wollte unbedingt im nächsten Jahr mit den gleichen Leuten arbeiten, denn Kontinuität ist in diesem Sport sehr wichtig und es macht dich stärker. Das VR46-Team erhält jetzt Werks-Unterstützung, das wurde ja am Freitag bekanntgegeben. Sie werden also die beste Entscheidung treffen und gute Leute für mich finden.»

Vor einem Jahr stand die Karriere von Fabio vor dem Aus. Im August 2024 ist klar: Der VR46-Fahrer wird im kommenden Jahr ein Werksbike erhalten. Das fasziniert auch den WM-Achten: «Ich bin wirklich stolz auf meinen Weg. Die Hersteller zeigen Interesse an mir, was bedeutet, dass wir gute Arbeit machen, viel lernen und immer schneller werden. Ich habe mich im letzten Jahr ganz besonders auf mich selbst konzentriert und auch in dieser Saison haben wir den Fokus nie verloren, obwohl wir das 23er-Bike haben. Es ist ein fantastischer Schritt und ich wollte immer ein Werksfahrer sein, der um die besten Ränge kämpft. Im letzten Jahr habe ich natürlich nicht mit so einer Situation gerechnet.»

Paolo Ciabatti hätte gerne Pecco Bagnaia und Fabio Di Giannantonio 2025 beim Acht-Stunden-Rennen für Ducati am Start stehen. Was sagt der Italiener dazu? «Ich würde das Rennen gerne bestreiten, wir reden zu Hause oft über eine Möglichkeit, dort zu fahren. Suzuka steht auf meiner Liste. Es wäre ein Traum, gemeinsam mit Ducati dort teilzunehmen», so der 25-Jährige.

Zum Training am Freitag (Platz 6, + 0,407 sec auf Jorge Martin) hatte Di Giannantonio ebenfalls noch ein paar Worte übrig. «Es war sehr wichtig, mit einem guten Speed zu starten, genauso, wie wir den Sachsenring verlassen haben. Wir haben gut gearbeitet und wir sind in Q2 eingezogen», lautete seine Zusammenfassung. «Zum 24er-Motorrad fehlt uns aber noch etwas. Wir müssen das Bike wirklich komplett ausquetschen, um eine Zehntel zu finden. Das ist wirklich ein großes Risiko, wir sind am Limit. Das gehört aber dazu. Wir arbeiten hart, um am Samstag noch näher dran zu sein.»

Ergebnisse MotoGP Silverstone, Zeittraining (2. August

1. Jorge Martín (E), Ducati, 1:57,911 min
2. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,045 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,119
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,279
5. Jack Miller (AUS), KTM, +0,349
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,407
7. Brad Binder (ZA), KTM, +0,475
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,478
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,595
10. Marc Márquez (E), Ducati, +0,674
11. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,731
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,865
13. Pedro Acosta (E), KTM, +0,922
14. Alex Márquez (E), Ducati, +1,043
15. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,249
16. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,362
17. Johann Zarco (F), Honda, +1,498
18. Alex Rins (E), Yamaha, +1,544
19. Luca Marini (I), Honda, +1,733
20. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,924
21. Joan Mir (E), Honda, +2,366
22. Takaaki Nakagami (J), Honda, +2,664
23. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +3,401

Ergebnisse MotoGP Silverstone, FP1 (2. August):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 1:59,383 min
2. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,090 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,336
4. Jack Miller (AUS), KTM, +0,344
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,420
6. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,439
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,447
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,465
9. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,480
10. Marc Márquez (E), Ducati, +0,550
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,669
12. Alex Márquez (E), Ducati, +0,735
13. Brad Binder (ZA), KTM, +0,797
14. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,869
15. Alex Rins (E), Yamaha, +1,067
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,118
17. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,119
18. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,321
19. Johann Zarco (F), Honda, +1,316
20. Luca Marini (I), Honda, +1,328
21. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,526
22. Joan Mir (E), Honda, +1,693
23. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +3,664

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