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Aprilia RS-GP: Jubiläums-GP mit Aero-Evolution

Von Thomas Kuttruf
Mit dem britischen Grand Prix in Silverstone hat sich das Aprilia-Werk eine außergewöhnliche wie herausfordernde MotoGP-Veranstaltung zur Einführung eines neuen Aerodynamik-Pakets ausgesucht.

Die Bikes aus Noale, die erstmals überhaupt mit einer identischen Spezifikation auf Basis der für 2024 homologieren RS-GP am Start sind, gehen in England nicht nur mit den einmaligen Retro-Designs zum 75 Jahre MotoGP-Jubiläum, sondern gleichzeitig mit neuen Aero-Bauteilen auf die Strecke.

Bei den geänderten Komponenten handelt es sich um das für Aprilia einzige gestattete Aerodynamik-Update der Saison 2024. Während die nach dem gültigen Concessions-Regelwerk Hersteller aus Japan aufgrund ihrer schlechteren Platzierung in der Konstrukteurs-WM pro Saison zwei neue Aerodynamik-Pakete homologieren dürfen, sind die höher platzierten Werke aus Europa auf nur eine neue Aero-Homologation beschränkt. Aprilia Racing liegt in der Konstrukteurs-Wertung direkt Ducati.

Bereits in den beiden Trainingssitzungen am Freitag wurde die neue Verkleidung erstmals an einem GP-Wochenende mit den Stammpiloten der RS-GP auf die Rennstrecke geschickt. Laut Aprilia besteht die Weiterentwicklung aus über 20 einzelnen Bauteilen. Die Veränderungen beziehen sich auf Elemente an der gesamten Seitenverkleidung, den Kiel inklusive der unteren «Heckflosse» als auch auf die Winglets unterhalb der Verkleidungskanzel. Die Kanzel selbst sowie die Heckpartie zeigen sich unverändert.

Nach Aussage der Aprilia-Technikmannschaft soll die Evolution in zwei Bereichen Vorteile liefern. Neben einem gesteigerten Abtrieb des Gesamtfahrtzeugs in Schräglage und einer geringeren Empfindlichkeit gegen Seitenwind geht es auch um Vorteile bei der Geradeausfahrt. Durch die Neuauslegung der aerodynamischen Elemente soll sich zudem der Sog-Effekt auf den Geraden reduzieren. Insgesamt spricht Aprilia von einer deutlichen effizienteren Aerodynamik.

Mit etlichen sehr schnellen Passagen und Schräglagenwechseln in allen Tempobereichen ist die Strecke in Silverstone in jedem Fall ein relevanter Schauplatz, um die Aerodynamik zu verbessern. Ein signifikanter Vorteil war nach dem ersten Fahrtag in Silverstone nicht festzustellen. Eine direkte Vergleichbarkeit zum Vorjahr ist in Sachen Aerodynamik zwischen den Herstellern aber sowieso nicht gegeben. Alle Bikes haben seit 2023 eine neue Gestalt angenommen. Aber – Platz zwei und acht für «Top Gun» Vinales und «El Capitano» Espargaro schreiben für die aktuelle RS-GP für England bisher ein sehr gutes Zeugnis.

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