Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Spielberg-Spezialist: Heißt der Geheimtipp Acosta?

Von Thomas Kuttruf
Nach einem top Auftakt, aber zuletzt schwierigen Rennen kommt Pedro Acosta als Sechster der MotoGP-WM nach Österreich. Intensive Tests und eine beeindruckende Spielberg-Bilanz geben dem Tech3-Piloten viel Rückenwind.

Trotz seiner frischen 20 Jahre zählt MotoGP-Rookie Pedro Acosta zu den Stammgästen auf dem Red Bull Ring. Als Racer tritt der Spanier bereits zum sechsten Mal in der Steiermark an. Acostas Österreich-Bilanz ist in jeder Hinsicht bemerkenswert.

Sein erstes Rollout auf der Piste in Spielberg fand 2019 statt. In seinem ersten Jahr im Red Bull Rookie siegte der 15-jährige Acosta bei seinem Debütrennen. Ein Jahr später – Acosta hatte sich als Vizemeister zu einem zweiten Jahr in der Nachwuchsserie entschieden – gewann er dann beiden Rennen im Rahmen des Österreich-GP.

In der Moto3-WM hielt sich der jetzige GASGAS-Tech3-Pilot dann nur ein Jahr auf. Bei seinem einzigen Moto3-WM-Lauf in Spielberg schrammte er 2021 als Vierter knapp an einem der großen Pokale vorbei.

2022, nun für das Team von Aki Ajo in der mittleren WM-Kategorie unterwegs, zeigte Acosta erneut seine Qualität auf dem ehemaligen Österreichring. Beim deutlich schnelleren Ritt in der Steiermark mit über 260 km/h auf der Kalex mit Triumph-Dreizylinder wiederholte Acosta den vierten Platz.

Beim fünften Besuch im August 2023 sicherte sich Acosta, seit dem Rookies Cup, mit der Startnummer 37 am Start, die Pole-Position. Den Sieg verpasste der spätere Moto2-Weltmeister knapp. Celestino Vietti schlug den Spanier um 1,4 Sekunden. Fazit: Sieg beim Debüt, weitere erste Plätze bei den Rookies, ein Moto2-Podium, schlechtes Ergebnis, Platz 4.

Die Grundlage für einen weiteren Paukenschlag ist gegeben. Pedro Acosta als Spielberg-Spezialist zu bezeichnen, ist nicht untertrieben. Wäre der Spielberg-GP direkt nach dem Rennen in Austin/Texas im Kalender, alle Finger hätten sofort auf den so furios in sein MotoGP-Premierenjahr gestarteten Pedro Acosta gezeigt. Nach den ersten Führungskilometern auf der spektakulären Piste in den USA schien der erste Sieg nur eine (kurze) Frage der Zeit.

Doch es kam anders.  Zwar holte der gefeierte Aufsteiger in den Sprints von Jerez, Barcelona und Mugello weitere zweite und dritte Ränge, doch bei einem Grand Prix hatte der seit 2024 auf die #31 gewechselte RC16-Pilot keine Chancen auf einen Sieg. Wie auch die anderen KTM-Piloten litt auch der jüngste Vertreter des Österreich-Projekts unter mangelndem Speed über die längeren Distanzen. Vor den Rennen 21 und 22 liegt Acosta auf WM-Rang 6.

Für den großen Heim-GP seines Arbeitgebers gibt sich Pedro Acosta zwar guter Dinge – traut sich aber nicht, das Wort «Sieg» in den Mund zu nehmen.  «Österreich war schon immer eine ganz besondere Strecke für die Pierer Mobility Familie und mich. Es ist eine Strecke, die ich mag und auf der ich in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielt habe. Wir werden also sehen, ob wir diesen Schwung in dieser Saison fortsetzen können. Ich freue mich darauf, vor all unseren österreichischen Fans auf die Strecke zu gehen und ihnen zu zeigen, dass wir uns von Rennen zu Rennen verbessern, um ihnen die bestmögliche Show zu bieten. Ich fühle mich gut, und ich bin sehr motiviert.»

Als großer Favorit geht Pedro Acosta nicht auf die Strecke. Doch gleich in welcher Rolle, der Noch-Schützling von Tech3-Boss Hervé Poncharal lässt sich aus Prinzip in keine vor gepresste Form drücken. Profitieren wird Acosta in jedem Fall vom zuletzt großen Testeinsatz der Kollegen Pedrosa und Espargaro bei optimalen Bedingungen. Bei den zweitägigen Erprobungen auf dem Red Bull Ring war es nicht nur um zukünftige Entwicklungsschritte der RC16, sondern auch um eine effizientere Abstimmung der aktuellen Spezifikation gegangen.

Sicher ist, in Spielberg wird das Team aus Mattighofen/Munderfing absolut alles in die Schale werfen, um Fans und Geschäftsleitung eine frische MotoGP-Injektion zu verpassen.

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Martin 241 Punkte. 2. Bagnaia 238. 3. Bastianini 192. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 114. 8. Di Giannantonio 104. 9. Aleix Espargaro 99. 10. Alex Marquez 92. 11. Bezzecchi 61.12. Morbidelli 61. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Raul Fernandez 46. 16. Miller 38. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 10. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 352 Punkte. 2. Aprilia 192. 3. KTM 178. 4. Yamaha 53. 5. Honda 26.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 430 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 302. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 229. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 165. 5. Red Bull KTM Factory Racing 156. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 24. 11. Repsol Honda 14.

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