MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Acosta nach drittem Crash: Das Leben ist gefährlich!

Von Thomas Kuttruf
Tech3-MotoGP-Star Pedro Acosta sorgte auch am ersten Trainingstag zum Österreich-GP auf dem Red Bull Ring verlässlich für großen Wirbel. Nach drei Stürzen verpasste der Rookie den Einzug ins Quali 2.

Mangelnder Einsatz ließ sich dem 20-jährigen Pedro Acosta nicht vorwerfen. Der RC16-Pilot begeisterte erneut jeden Zuseher mit seiner kompromisslosen Fahrweise. Die Show des Spaniers war dabei nur bedingt effizient. In den beiden Sessions am Freitag ging die #31 insgesamt dreimal zu Boden.

Die ersten beiden Stürze ereigneten sich unmittelbar hintereinander im freien Training. Acosta, der zu Beginn des Trainings die Bestzeit innehatte, dann aber von einer Horde Ducati Piloten und Pol Espargaro verdrängt wurde, übertrieb es bei dem Versuch sich weiter zu verbessern zunächst in der noch jungen Spielberg-Schikane. Da zu diesem Zeitpunkt nur noch fünf Minuten auf der Uhr standen, entschied sich der Youngster mit einer leicht ramponierten Maschine direkt wieder auf die Jagd zu gehen. Nur eine Runde später schmiss der Draufgänger dann richtig weg. In der langen Anbremsphase vor Kurve 4 klappte ihm bei rund 250 km/h der Vorderreifen ein. Nach dem furchteinflößenden Crash hatte Pedro Acosta einiges zu erzählen.

«Mir blieb nur wenig Zeit für eine gute Zeit und mir war klar, dass ich die Reifen gut vorbereiten muss. Doch ich habe unterschätzt, wie sehr sich der Reifen im Zentrum abgekühlt hat. Wir haben eine Warnleuchte für die Temperatur und die war in Ordnung – aber das bezieht sich nur auf Temperatur im Inneren des Reifens. Jetzt wissen wir, die Oberfläche in der Mitte war zu kalt, zirka um 35 Grad.»

Der junge Spanier weiter: «Ich hatte natürlich Glück, wie der Crash abgelaufen ist. Dadurch dass das Vorderrad extrem schnell eingeklappt ist, ist das Bike vor mir hergeflogen. Ich dachte nur «here weg go!».

Mit der Beurteilung des Highspeed-Sturzes zeigte sich Acosta erneut trocken. «Das kann passieren, das ist das Risiko. Du kannst Pech haben und vom Bus überfahren werden, oder auch schnell vom Motorrad fliegen und Glück habe, so ist das Leben, alles kann gefährlich sein.»

Pedro Acosta bestätigte seine Unerschrockenheit nur wenige Stunden später mit der nächsten Flugeinlage. Diesmal vor Kurve 10, der vorletzten Rechtskurve des Kurses in der Steiermark, und wieder mit hohem Tempo, riss die Haftung am Vorderrad ab.

Crash Nummer 3 hatte sich zur Mitte der Sitzung ereignet, Durch die Verstümmelung der RC16 musste Acosta erneut auf das zweite Bike wechseln. Eine entscheidende Verbesserung gelang Acosta nicht mehr und am Ende der Sturzorgie war Acosta, der erste Pilot, der nicht direkt den Einzug ins Qualifying 2 geschafft hatte. Auf Ducati-Werkspilot Enea Bastianini fehlten 27 Tausendsel.

Pedro Acosta sieht sich am morgigen Samstag dennoch als Kandidat für ein Weiterkommen. «Im Vergleich zu anderen Situationen dieses Jahr, glaube ich sind meine Chance morgen im Q1 gut. Wir haben uns bereits angeschaut, mit welchen Adaptionen es Brad zu seiner Zeit geschafft hat. Es sind ein paar Kleinigkeiten, die ihm geholfen haben und die ich heute durch die ganzen Vorfälle verpasst habe. Ich glaube, wir können morgen einen guten Tag erleben.»

Die beste Nachricht: Acosta überstand sämtliche Abwürfe ohne eine einzige Verletzung.

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Zeittraining (16. August):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:28,508 min
2. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,281 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +0,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,350
5. Brad Binder (ZA), KTM, +0,461
6. Alex Márquez (E), Ducati, +0,548
7. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,599
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,609
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,725
10. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,773
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,800
12. Jack Miller (AUS), KTM, +0,821
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,872
14. Johann Zarco (F), Honda, +1,098
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,254
16. Luca Marini (I), Honda, +1,301
17. Alex Rins (E), Yamaha, +1,314
18. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,373
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,444
20. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1,550
21. Pol Espargaro, (E), KTM, +1,675
22. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,913
23. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, + 2,037
24. Joan Mir (E), Honda, +2,149
25. Stefan Bradl (D), Honda, +2,387

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