Oliveira über Raúl Fernández: «Unnötige Kämpfe»
Miguel Oliveira
Mit den Plätzen 13 im Sprint und 12 im Grand Prix konnte Trackhouse-Aprilia-Pilot Miguel Oliveira auf dem Red Bull Ring keine Glanztaten setzen. Er selbst fand seine Pace im Grand Prix nicht so schlecht – für ein Top-Resultat sollte es trotzdem nicht reichen. «Der Start war ganz ok, in Kurve 3 bin ich dann von Marc (Márquez) überholt worden – das endete damit, dass ich einige Plätze verloren habe», haderte Oliveira. «Ich habe dann 3, 4 Runden gebraucht, um die Fahrer vor mir wieder zu überholen. Ich hatte seine sehr gute Pace, auch im Vergleich zu den anderen Aprilia-Fahrern. Aber der Beginn war einfach schlecht und es hat mich ein besseres Ergebnis gekostet.»
Oliveira ist von Position 13 ins Rennen gestartet, machte danach einen Platz gut und wurde in Kurve 3 von Márquez mit einem harten Manöver hinausgedrängt, wodurch der Portugiese einige Positionen verlor. «Er hat seinen Start verpasst und wollte das so rasch als möglich wieder gut machen», sagte Oliveira. «Sein Stil ist es, abzuwarten, und im letzten Moment in der Kurve lässt er beim Überholen die Bremse los. Du gehst dann weit oder du stürzt.»
Oliveiras Teamkollege Raúl Fernández hatte mit technischen Problemen an seiner RS-GP zu kämpfen und gab zu, dass er Oliveira aufgehalten hatte – jedoch habe der Spanier nicht realisiert, dass der Portugiese hinter ihm sei. «Er hat gegen mich gekämpft, als wäre es die letzte Runde», schmunzelte Oliveira. «Aber das war nicht das erste Mal, dass ich mit ihm im Rennen kämpfte. Ich weiß, ich bin sein Teamkollege, und er möchte um jeden Preis vor mir sein. Das führt zu unnötigen Kämpfen im Rennen, auch dieses Mal kostete es mich Zeit. Aber wir fahren Rennen und ich verstehe das.»
Der Frust des 29-Jährigen ist nachvollziehbar. Bereits in Silverstone zerstörte Fernández das Rennen von Oliveira, als er ihn in der ersten Runde abräumte.
Der 17-fache Grand-Prix-Sieger mag den Red Bull Ring – er hat dort 2020 sein erstes MotoGP-Rennen gewonnen. Seitdem hat sich in der Königsklasse viel verändert, die Highspeed-Strecke in Spielberg ist noch mehr zur Herausforderung für die Fahrer und das Material geworden. «Wir haben uns auf die pure Leistung konzentriert. Die neue Aerodynamik erlaubt es uns, schneller zu fahren. Aber das heißt auch, dass du stärker bremsen musst, und das ist der limitierende Faktor – mit der Temperatur in den Bremsen und dem Druck im Vorderreifen. Überholen ist jetzt härter im Gegensatz zu vor fünf oder sechs Jahren», betonte Oliveira.
In der Gesamtwertung ist Oliveira nach 22 Rennen mit 55 Punkten auf Rang 13 zu finden.