MotoGP: Wieder Ärger über Strafen

Trennung: Honda und Kalex wieder auf eigenen Wegen

Von Thomas Kuttruf
Zusammen und wieder getrennt: Alex Baumgärtel mit Honda-Manager Puig (re.)

Zusammen und wieder getrennt: Alex Baumgärtel mit Honda-Manager Puig (re.)

Anfang des Jahres 2024 sicherte sich die Honda-MotoGP-Rennabteilung auch die Dienste von Kalex. Nach nicht mal einer Saison wurde beschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden.

Erst vor gut sechs Monaten konnte SPEEDWEEK.com berichten, dass Alex Baumgärtel, Mitbegründer des Chassis-Herstellers Kalex, von der Honda-Rennabteilung HRC engagiert wurde. Als externer Techniker und Berater sollte der deutsche Experte die MotoGP-Abteilung des größten Motorradherstellers unterstützen.

Seit Februar 2024 war Baumgärtel neben seiner Führungsrolle im eigenen Unternehmen mit in die Weiterentwicklung des schwächelnden RC213V-Fahrwerks  involviert. Zustande kam die Verbindung bereits früher. Schon 2022 wurde bekannt, dass Kalex mit der Herstellung von Schwingen für die Königsklasse beauftragt wurde.

Um sich weiteres Know-how des Spezialisten aus Süddeutschland – dem es mit seinem Team gelang die Moto2-WM technisch wie wirtschaftlich zu erobern – zu sichern, zog sich Baumgärtel bereits bei den offiziellen Vorsaisontests in Sepang im Februar 2024 das HRC-Shirt über.

Während des Aragon-GP bestätigte sich, dass Alex Baumgärtel nun wieder ausschließlich in Kalex-Mission agiert. Die Verbindung zur Delegation der Honda-Techniker um Ken Kawauchi wurde wieder gelöst. Honda-MotoGP-Teammanager Alberto Puig bestätigte das Ende der Zusammenarbeit und betonte dabei, dass es sich um keine ungewöhnliche Situation handele. Gegenüber motogp.com sagte Puig im MotorLand ohne großes Aufsehen: «Korrekt ist, wir haben uns entschieden, in der jetzigen Form nicht weiterzumachen. Einen besonderen Vorfall gab es nicht.»

Alex Baumgärtel kommentierte die Neuigkeit nicht. Denn trotz offizieller Kooperation werden sämtliche Inhalte seitens Honda mit großer Verschwiegenheit behandelt. Viel Raum für Spekulationen gibt die nach nur kurzer Zeit wieder gelöste offizielle Verbindung dennoch nicht.

Von Beginn an war klar, trotz bestem Spezialwissen und schneller Handlungsfähigkeit durch überschaubare Strukturen bei Kalex, ein Wunderheiler-Effekt tritt auf dem Niveau der MotoGP nicht ein. Die Problemstellung, mit der RC213V den Wiederanschluss an die Weltspitze zu finden, ist komplex und die Lösung hängt nicht allein von den Ansätzen eines Chassis-Spezialisten ab.

Unterbeschäftigt dürften Ingenieur Baumgärtel und seine Kalex-Mannschaft weiterhin nicht sein. Trotz der Abwanderung mindestens zweier Teams – MarcVDS und Yamaha-Mastercamp werden in der kommenden Saison mit Boscoscuro ausrücken – wird Kalex immer noch der Hersteller mit den meisten Chassis-Kits in der Moto2-WM sein.

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