Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Maverick Vinales sieht die Verantwortung bei Aprilia

Von Bernhard M. Höhne
«Ich konnte nicht fahren», sagte Maverick Vinales

«Ich konnte nicht fahren», sagte Maverick Vinales

Das MotoGP-Wochenende in Aragon verlief für Aprilia desaströs. Vor allen Maverick Vinales hatte große Probleme und ließ nach den Rennen im MotorLand seinem Unmut freien Lauf.

Maverick Vinales war nach durchwachsenen Trainingseinheiten am Freitag in der Startaufstellung zum Sprintrennen und dem Grand Prix am Sonntag immerhin auf Rang 12 zu finden, nur einen Platz hinter seinem Teamkollegen Aleix Espargaro. Auch dieser hatte in den Freitag-Sessions zunächst ein Auf und Ab erlebt, war auf dem zweiten Platz ebenso zu finden wie auf dem letzten Rang.

Im Sprintrennen wurde Vinales schnell vom zwölften auf den letzten Rang durchgereicht um kam mit 6,5 sec Rückstand auf den Vorletzten Joan Mir ins Ziel, während sein Teamkollege bereits in der ersten Kurve stürzte.

Der Grand Prix am Sonntag verlief für «Top Gun» noch desaströser. Auch dort fand er sich schnell auf dem letzten Rang wieder und entschied sich in der neunten Runde aufzugeben, während Espargaro immerhin auf Rang 10 gewertet wurde.

Vinales erklärte seine Aufgabe damit, dass das Rennen fortzusetzen keinen Mehrwert für das Team gebracht hätte: «Nachdem ich schon fünf oder sechs Highsider hinter mir hatte, bin ich an die Box gefahren, denn unter diesen Umständen hat es keinen Sinn gemacht weiterzufahren.»

Die Quelle seiner Probleme konnte er eingrenzen, die exakte Ursache ist ihm jedoch unklar: «Aus meiner Sicht hat entweder der Reifen nicht funktioniert oder unser Motorrad hat es nicht geschafft den Reifen zum Arbeiten zu bekommen. Ich bin die ganze Zeit wie auf Eis gefahren.»

Er als Fahrer sei auch nicht zu feinfühlig, schließlich sei die Aprilia am Sonntag im Rennen überhaupt nicht zu gebrauchen gewesen: «Am Ende kannst du ein gutes Gefühl oder ein schlechtes haben, kannst aber trotzdem fahren. Ich konnte gar nicht fahren. Meine Zeiten waren sechs Sekunden schlechter als am Freitag. Das deutet auf den Reifen als Ursache hin.»

Die Verantwortung für das Abschneiden scheint er bei seinem Noch-Arbeitgeber zu sehen. Zumindest verwies der nächstjährige KTM-Pilot auf diesen, als es um die Fehlersuche ging: «Aprilia muss verstehen, wieso das passiert, denn unser Motorrad scheint äußerst empfindlich auf die äußeren Bedingungen zu reagieren. Wir waren die einzige Marke, die den Reifen hier seit Freitag nicht mehr zum Arbeiten bekommen hat.»

Ob die Aerodynamik, die an der RS-GP als besonders ausgeklügelt gilt, ein Teil des Problems sein könnte, darauf wollte sich der Spanier nicht festlegen: «Ich bin weder Techniker noch Aerodynamiker, darum habe ich davon keine Ahnung. Sicher ist, dass das Motorrad dieses Jahr wesentlich sensibler ist als im letzten.»

Ergebnisse MotoGP Aragon, Grand Prix (1. September):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 23 Runden in 41:47,082 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,789 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +14,904
4. Brad Binder (ZA), KTM, +16,459
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +18,776
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +20,549
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +24,759
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +37,159
9. Alex Rins (E), Yamaha, +39,420
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +40,602
11. Takaaki Nakagami (J), Honda, +41,782
12. Augusto Fernández (E), KTM, +42,083
13. Johann Zarco (F), Honda, +43,264
14. Joan Mir (E), Honda, +49,735
15. Jack Miller (AUS), KTM, +55,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1:13,322 min
17. Luca Marini (I), Honda, +1:52,386
– Alex Márquez (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 13 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 17 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Aragon, Sprint (31. August):

1. Marc Márquez (E), Ducati,11 Runden in 19:50,034 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,961 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +6,694
4. Alex Márquez (E), Ducati, +9,950
5. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,749
6. Brad Binder (ZA), KTM, +14,144
7. Enea Bastianini (I), Ducati, +14,291
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,836
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,298
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +20,448
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +20,678
12. Augusto Fernández (E), KTM, +21,429
13. Jack Miller (AUS), KTM, +22,110
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,440
15. Antonio Di Giannantonio (I), Ducati, +23,468
16. Luca Marini (I), Honda, +26,822
17. Alex Rins (E), Yamaha, +26,910
18. Joan Mir (E), Honda, +31,147
19. Maverick Viñales (E), Aprilia, +37,642
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 10 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 11 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 11 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Martin, 299 Punkte. 2. Bagnaia 276. 3. Marc Marquez 229. 4. Bastianini 228. 5. Acosta 148. 6. Binder 145. 7. Vinales 139. 8. Aleix Espargaro 118. 9. Di Giannantonio 112. 10. Alex Márquez 104. 11. Morbidelli 83. 12. Bezzecchi 82. 13. Oliveira 60. 14. Miller 50. 15. Quartararo 51. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 19. 18. Nakagami 17. 19. Zarco 16. 20. Rins 15. 21. Mir 14. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 426 Punkte. 2. Aprilia 219. 3. KTM 217. 4. Yamaha 62. 5. Honda 33.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 504 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 382. 3. Gresini Racing MotoGP 333. 4. Aprilia Racing 258. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 194. 6. Red Bull KTM Factory Racing 193. 7. Red Bull GASGAS Tech3 168. 8. Trackhouse Racing 106. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 66. 10. LCR Honda 35. 11. Repsol Honda 16.

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