MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Márquez (Crash): «Wusste nicht, dass es Pecco war»

Von Thomas Kuttruf
Der spektakuläre Abflug von Pecco Bagnaia und Alex Márquez war der große Aufreger des MotoGP-Wochenendes in Aragon. Der Bruder des GP-Siegers war nicht glücklich über den Vorfall – sah aber auch keinen Fehler bei sich.

Gresini-Pilot Alex Márquez legte während des Aragon-GP ein hohes Tempo vor. Hinter seinem Bruder und Jorge Martin verteidigte er lange Position 3. Doch sechs Runden vor Ende des Rennens kam es zur Katastrophe – besonders für Francesco Bagnaia. Nach einer Kollision zwischen den Ducati-Fahrern in Kurve 13 flogen beide Desmosedici verkeilt von der Bahn. Bagnaia, unter seinem Bike eingeklemmt, überstand den Crash mit großem Glück mit nur leichten Blessuren. Auch Alex Márquez kam mit wenigen Schrammen davon.

Und wer hatte den für Bagnaia verheerenden Ausfall zu verantworten? Beide Fahrer mussten im Anschluss zu einer getrennten Anhörung bei der Rennleitung antreten. Nach ausführlicher Analyse des Unfalls gab es zur Überraschung vieler keine Strafe für Alex Márquez. Denn aus der Perspektive der Zuschauer war es der Spanier, der den Italiener von schräg hinten anfuhr und aushebelte.

Doch der Beschuldigte konnte sich glaubwürdig machen: «Fakt ist, ich bin in Kurve 12 etwas zu weit nach außen gekommen und daher war ich bei der Anfahrt zu Kurve 13 auf einer etwas anderen Linie. Tatsache ist aber auch, ich habe Pecco zu keinem Zeitpunkt gesehen, sondern erst als wir uns berührten und es zu spät war, den Sturz zu vermeiden.»

Márquez weiter: «Natürlich tut es mir leid, für uns beide. Es ist eine Schande, dass wir beide das Rennen nicht beenden konnten. Aber dennoch denke ich nicht, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich bin auch nicht aggressiv gefahren oder weitab der Linie. Wäre ich bereits neben der Strecke gewesen, dann wäre es anders gewesen. In dem Fall hätte ich checken müssen, ob außen jemand kommt – aber so – nein. Pecco hatte bereits entschieden, die Kurve von außen anzufahren und da an mir vorbeizugehen, aber sehen konnte ich ihn nicht dabei.»

Als interessante Fußnote fügte der Gresini-Pilot hinzu: «Ich wusste übrigens nicht, dass es Pecco war. Ich hatte von meinem Team keine Info dazu, wer hinter mir ist. Ich sage das nur, weil manche Leute denken könnten, mit meinem Verhalten beeinflusse ich den Kampf um die Weltmeisterschaft. Es hatte jeder sein können, aber es war nun mal Pecco den ich nicht gesehen habe.»

Auf die Frage, ob sich die beiden gestürzten Rennfahrer bereits unterhalten haben, sagte der Spanier: «Die Gespräche mit den Stewards waren getrennt und ich denke auch, es macht Sinn, solange die Köpfe noch heiß sind. Mit Ducati habe ich direkt gesprochen und auch mit Pecco werde ich in Ruhe sprechen, aber privat.»

Durch den Vorfall verpasste die Gresini-Mannschaft das zweite Doppel-Márquez-Podium des Jahres. Während Marc ausgelassen den Doppelsieg feierte, verließ ein zerknitterter Alex Márquez die Bühne mit einem vierten Platz aus dem Sprint im Gepäck.

Ergebnisse MotoGP Aragon, Grand Prix (1. September):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 23 Runden in 41:47,082 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,789 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +14,904
4. Brad Binder (ZA), KTM, +16,459
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +18,776
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +20,549
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +24,759
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +37,159
9. Alex Rins (E), Yamaha, +39,420
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +40,602
11. Takaaki Nakagami (J), Honda, +41,782
12. Augusto Fernández (E), KTM, +42,083
13. Johann Zarco (F), Honda, +43,264
14. Joan Mir (E), Honda, +49,735
15. Jack Miller (AUS), KTM, +55,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1:13,322 min
17. Luca Marini (I), Honda, +1:52,386
– Alex Márquez (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 13 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 17 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Aragon, Sprint (31. August):

1. Marc Márquez (E), Ducati,11 Runden in 19:50,034 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,961 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +6,694
4. Alex Márquez (E), Ducati, +9,950
5. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,749
6. Brad Binder (ZA), KTM, +14,144
7. Enea Bastianini (I), Ducati, +14,291
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,836
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,298
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +20,448
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +20,678
12. Augusto Fernández (E), KTM, +21,429
13. Jack Miller (AUS), KTM, +22,110
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,440
15. Antonio Di Giannantonio (I), Ducati, +23,468
16. Luca Marini (I), Honda, +26,822
17. Alex Rins (E), Yamaha, +26,910
18. Joan Mir (E), Honda, +31,147
19. Maverick Viñales (E), Aprilia, +37,642
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 10 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 11 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 11 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Martin, 299 Punkte. 2. Bagnaia 276. 3. Marc Marquez 229. 4. Bastianini 228. 5. Acosta 148. 6. Binder 145. 7. Vinales 139. 8. Aleix Espargaro 118. 9. Di Giannantonio 112. 10. Alex Márquez 104. 11. Morbidelli 83. 12. Bezzecchi 82. 13. Oliveira 60. 14. Miller 50. 15. Quartararo 51. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 19. 18. Nakagami 17. 19. Zarco 16. 20. Rins 15. 21. Mir 14. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 426 Punkte. 2. Aprilia 219. 3. KTM 217. 4. Yamaha 62. 5. Honda 33.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 504 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 382. 3. Gresini Racing MotoGP 333. 4. Aprilia Racing 258. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 194. 6. Red Bull KTM Factory Racing 193. 7. Red Bull GASGAS Tech3 168. 8. Trackhouse Racing 106. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 66. 10. LCR Honda 35. 11. Repsol Honda 16.

 

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