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Ducati-Zukunft: Michele Pirro testet GP25 in Jerez

Von Thomas Kuttruf
Auch wenn Ducati der Konstrukteurs-Titel der MotoGP schon jetzt fast nicht mehr zu nehmen ist, wird auch in der Rennabteilung in Borgo Panigale nicht nur theoretisch an der Zukunft gearbeitet. Die GP25 rennt in Jerez.

Der Tross der MotoGP ist wieder an der italienischen Adria versammelt. Am kommenden Samstag geht es erneut um Sprintpunkte – am Sonntag steht der Große Preis der Emilia Romagna auf dem Plan. Es sind dann bereits die Fahrtage 5-7 für alle Stammpiloten der MotoGP innerhalb von 14 Tagen.

Denn neben dem San Marino-GP wurde auch der offizielle Testtag auf dem Kurs absolviert. Während bei Aprilia, KTM und Honda auch die offiziellen Testpiloten am vorletzten Montag für zusätzliche Energie gesorgt hatten, war die Ducati-Corse-Testabteilung nicht aktiver Teil der Veranstaltung.

Während sich alle Blicke auf Misano richten und auch die Stammpiloten Pecco Bagnaia und Enea Bastianini den Montags-Test nur für die Erprobung einzelner Komponenten nutzten, hat sich die Testabteilung aus Bologna in den Süden Spaniens angesetzt. Seit gestern ist Michele Pirro in Jerez mit der Desmosedici GP25 unterwegs.

Ducati geht damit einen anderen Weg. Anstatt das neue Bike vor den Augen der gesamten Konkurrenz auszuführen, bevorzugt man eine Erprobung im Hintergrund. Wie bereits beim Schritt ins Jahr 2024 geht es für das Team um Gigi Dall’Igna zwar nicht um eine Revolution des aktuell unschlagbaren Konzepts, aber in jedem Fall auch um mehr als kosmetische Maßnahmen.

Die Entwicklung der GP25 hat höchsten Stellenwert, nicht zuletzt durch einen sich anbahnenden Beschluss zum Einfrieren der Motorenentwicklung für 2025 und 2026. Bereits für das kommende Wochenende wird ein entsprechender Beschluss erwartet. Werden sich Teamvereinigung IRTA, Rechteinhaber Dorna und die Grand Prix-Kommission der FIM einig, so bleibt die bis zum Saisonauftakt 2025 eingereichte Homologation bis zum Saisonfinale gültig.

In Bezug auf den V4-Antrieb der Ducati wird an einer Verbesserung der Effizienz gearbeitet. Der Motor aus Bologna ist gemeinsam mit KTM führend in Sachen Spitzenleistung. Ziel ist, das Leistungsspektrum nochmals zu verbreitern und zugleich den Spritverbrauch zu optimieren. Auch auf schnellen Strecken soll längere Zeit höhere Leistung abrufbar sein.

Ducati wird das hohe Risiko nicht eingehen und ein komplett neues Chassis zum Auslauf der 1000er-Generation einführen. Denn Bologna hat viel zu verlieren. Um die Überlegenheit zu halten, bleibt das erprobte Chassis auch weiterhin die Basis. Da sich Pecco Baignaia auf seiner kurzen Wunschliste für 2025 aber mehr Stabilität notiert hat, dürfte Pirro bereits mit einem weiterentwickelten Rückgrat testen.

Die Weiterentwicklung des Fahrwerks ist dabei nur bedingt möglich. Denn die jüngste Generation der Michelin-Rennreifen steht dem Team bei Tests noch nicht zur Verfügung.  Die finale Definition wird daher erst zu einem späteren Zeitpunkt, vermutlich noch beim November-Test in Valencia erfolgen.

Durch den nach vorne gezogenen Saisonauftakt, der bereits am ersten März-Wochenende in Thailand stattfindet, wurden auch alle Vorsaisontests 2025 in Asien platziert. Nach dem wichtigen Februar-Test in Sepang wird es praktisch keinen Spielraum mehr in der Entwicklung geben.

2025 werden mit Pecco Bagnaia und Marc Márquez sowie VR46-Pilot Fabio Di Giannantonio nur drei Piloten eine GP25 bewegen. Insgesamt sinkt die Zahl der Ducati-Akteure um zwei, auf sechs Fahrer. Mit Michele Pirro als Cheftester ist Ducati schmal, aber perfekt aufgestellt. Nach dem zweitägigen Test in Jerez dürfte der Italiener zu einem weiteren isolierten Privattest ausrücken – um dann Ende November den drei Stammfahrern für 2025 erstmals die Blaupause der GP25 zu übergeben.

MotoGP-Testkalender zur Saison 2025

Valencia-Test: 19. November 2024
Shakedown-Test Sepang: 31. Januar - 2. Februar
Sepang-Test: 5. Februar - 7. Februar
Buriram Test: 12. - 13. Februar

WM-Stand nach 26 von 42 Rennen:

1. Martin, 312 Punkte. 2. Bagnaia 305. 3. Marc Márquez 259. 4. Bastianini 250. 5. Binder 161. 6. Acosta 152. 7. Viñales 139.. 8. Di Giannantonio 119. 9. Aleix Espargaró 119. 10. Alex Márquez 114. 11. Bezzecchi 93. 12. Morbidelli 90. 13. Oliveira 65. 14. Quartararo 61. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 46. 17. Nakagami 21. 18. Zarco 17. 19. A. Fernández 20. 20. Rins 15. 21. Mir 15. 22. Pol Espargaró 12. 23. Pedrosa 7. 23. 24. Bradl 2. Marini 1. 25. 26. Gardner 0. 27. Lorenzo Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 463 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 224. 4. Yamaha 72. Honda 37.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 555 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 402. 3. Gresini Racing 373. 4. Aprilia Racing 258. 5. Red Bull KTM Factory Racing 219. 6. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 212. 7. Red Bull GASGAS Tech3 172. 8. Trackhouse Racing 111. 9. Monster Energy Yamaha 74. 10. LCR Honda 42. 11. Repsol Honda Team 16.

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