Rossi, Ducati, Sepang – schade, daraus wird nichts
Valentino Rossi hätte sich selbst aufs Motorrad setzen können
Es wird nicht passieren, aber es hätte passieren können: Ein Autorennen verhindert, dass VR46-Teameigentümer Valentino Rossi als Ersatz für Fabio Di Giannantonio für die letzten beiden Grands Prix des Jahres in Frage kommt. «Diggia» gab am Donnerstag bekannt, dass er sich nach dem Thailand-GP (25.–27. Oktober) einer Schulteroperation unterziehen wird, womit das von Pablo Nieto geleitete Team nach einem Ersatz für die Rennen in Malaysia und Valencia suchen muss.
Es wurde sofort eine Liste mit möglichen Kandidaten erstellt. Der Erste auf dieser Liste, nicht den Wünschen, sondern der Logik folgend, ist Michele Pirro. Der Ducati-Testfahrer, der bei vielen Gelegenheiten als Ersatz für einen der Stammpiloten fungiert hat und regelmäßig mit Wildcards dabei war.
Die anderen Namen stammen aus der Superbike-Weltmeisterschaft, die an diesem Wochenende in Jerez de la Frontera ihre letzten Saisonrennen austrägt. Seit Donnerstag wird hitzig darüber diskutiert, welcher der Ducati-Piloten an den MotoGP-Rennen teilnehmen könnte. Die Liste ist interessant, es geht um Fahrer, deren Teilnahme einige Aufmerksamkeit erregen würde.
Die beiden logischsten Kandidaten sind die Aruba-Werksfahrer Nicolo Bulega und Alvaro Bautista. Bulega wurde gerade 25 Jahre alt und liegt nach dem Gewinn des Supersport-Titels 2023 in seinem Rookie-Jahr auf dem Superbike auf WM-Rang 2, nur BMW-Heilsbringer Toprak Razgatlioglu ist besser. Der Italiener war in der VR46-Academy und pflegt noch heute ein hervorragendes Verhältnis zu Valentino und Uccio. Er ist aber noch nie eine MotoGP-Maschine gefahren und bekam bis jetzt auch keinen Anruf vom Team. Ihn auf die Desmosedici GP23 zu setzen, würde seiner Karriere womöglich mehr schaden als nutzen. Vor allem ohne vorherigen Test.
Im Fall von Bautista ist keine Einführung notwendig. Die anderen Optionen sind Danilo Petrucci und Andrea Iannone. Die mediale Wirkung wäre mit beiden garantiert, insbesondere im Fall von Iannone, der wieder MotoGP fahren würde, nachdem ihm wegen Doping für vier Jahre die Lizenz entzogen worden war. Ihn unter diesen Umständen in eine Meisterschaft zurückkehren zu sehen, in der er ein Protagonist war, wäre eine mediale Bombe.
Valentino Rossi haben wir nicht nur erwähnt, weil das eine der größten MotoGP-Schlagzeilen des Jahres wäre. Das VR46-Team ließ uns wissen, dass der Boss auf dem Bike tatsächlich in Betracht gezogen wurde. Diese Option wird wegen einer Terminüberschneidung mit einem Autorennen aber unmöglich. Der 45-Jährige hat zwar vor drei Jahren seine MotoGP-Karriere beendet, aber nie aufgehört Motorrad zu fahren. Valentino trainiert weiterhin mit seinen Academy-Fahrern, und auf einer Rennstrecke wie Sepang, die als sein Zuhause bekannt ist, wäre er sicherlich nicht in Verruf geraten.
Wahrscheinlich ist es besser so, dass der Superstar nicht zurückkommt. Aber es wäre eine Bombe gewesen, Valentino Rossi wieder auf einer MotoGP-Ducati zu sehen!
Normalerweise werden Fahrerfragen in sehr enger Abstimmung mit Ducati getroffen. Dieses Mal wird es anders sein: Valentino Rossi wird noch dieses Wochenende entscheiden.